16. November 2017 | 10:54 Uhr

Griechenland

Nach Überschwemmung: Opferanzahl auf 16 gestiegen

Durch das Unwetter entstanden Schäden in Milliardenhöhe.

Der seit Tagen am Mittelmeer tobende Sturm hat in Griechenland schwere Schäden verursacht - vor allem im Westen der Hauptstadt Athen. Die Zahl der Opfer stieg auf 16, wie die Feuerwehr am Donnerstag mitteilte. Vier Menschen werden noch vermisst. Wie der staatliche Rundfunk berichtete, wurden ganze Abschnitte der Küstenstraße im Westen Athens in Richtung der Hafenstadt Korinth weggespült.

900 Obdachlose

"Am schwersten betroffen ist ein rund acht Quadratkilometer großes Gebiet rund um die Region der Kleinstadt Mandra", sagte der Geologie-Professor der Universität Athen, Efthymios Lekkas, dem staatlichen Nachrichtensender 104,9 FM. Im Raum der Städte Mandra und Nea Peramos sind nach Angaben der Lokalbehörden fast alle Häuser durch die Schlammmassen beschädigt. Die Regierung kündigte an, ein Kreuzfahrtschiff einzusetzen, um rund 900 Obdachlose aufzunehmen. Humanitäre Organisationen verteilten Essen in der betroffenen Region, wie das Fernsehen berichtete.

Griechenland2.jpg © Twitter/ APA/AFP/DIMITRIS LAMBROPOULOS

Meteorologen sprachen von einem "Medicane" (Mediterraner Hurrikan) als eine Art Sturmtief, wie man es aus den Tropen kennt. Es sei weiterhin mit schweren Regenfällen und Überschwemmungen zu rechnen, warnte der Zivilschutz in Griechenland. Regierungschef Alexis Tsipras hat am Mittwoch eine dreitägige Staatstrauer angeordnet. Den betroffenen Anrainern von Westathen soll finanziell unter die Arme gegriffen werden, versicherte er. Auf der Akropolis von Athen wehte die griechische Fahne auf halbmast.

Schäden in Miliardenhöhe

Die Schäden könnten nach ersten Schätzungen der Lokalbehörden die zwei Milliarden Euro erreichen. Noch sei es aber verfrüht, über das genaue Ausmaß und die Kosten der Katastrophe zu reden, sagte ein Sprecher des Innenministeriums im griechischen Fernsehen.

Die Athener Staatsanwaltschaft ordnete eine Untersuchung an. In den betroffenen Regionen rund um die Städte Elefsina und Megara waren in den vergangenen Jahrzehnten fast alle Bäche zugeschüttet worden, um darauf Häuser zu bauen. Das aus den umliegenden steilen Bergen herabfließende Regenwasser konnte deswegen nicht ins Meer gelangen und sei wie eine Flutwelle durch die Dörfer gefegt, sagten übereinstimmend Anrainer und Bürgermeister der Region.
 

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