27. Juli 2021 | 15:52 Uhr

Regenbekleidung für Kinder.jpg © Getty Images

Packt die Gummistiefel aus

Ekelwetter und wie die Kleinsten unter den Spaziergeher*innen auch bei Starkregen trocken bleiben


Ein Sprichwort besagt „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Bekleidung“: Wie Kinder auch in einem verregneten Sommer auf ihre Spielzeit außerhalb der Wohnung kommen. 

Der Wind pfeift ums Haus, der Regen schlägt quasi senkrecht gegen die Fenster und man würde für kein Geld der Welt den Fuß vor die Tür setzen. Doch man hat sich fortgepflanzt und die Sprösslinge schäumen nur so vor Energie und Tatendrang. Sie flitzen durch die Wohnung und man bangt um alles was nicht niet- und nagelfest oder gar zerbrechlich ist. Schlussendlich bleibt einem nichts anderes übrig, man steckt die Zwerge in ihre Regenmäntelchen und bereitet sich darauf vor in kompletter Montur geduscht zu werden.

Wasserdicht - wohl eher nicht

Leider ist Regenkleidung in den seltensten Fällen tatsächlich wasserdicht. Kinder agieren noch dazu ohne Rücksicht auf Verluste, da wird sich mitten in den nassen Sand gesetzt oder durch die Pfützen geplatscht. Doch das kindliche Immunsystem ist noch nicht völlig ausgeprägt, auch kühlen die kleinen Körper deutlich rascher aus, als jener eines Erwachsenen. Daher empfiehlt es sich in entsprechende Outdoor-Bekleidung zu investieren. Wichtig ist hier vor allem der Schutz des Kopfes, denn über diesen geht die meiste Körperwärme verloren.

Kryptische Beschriftungen

Als wasserfest oder –abweisend rühmt sich schnell mal eine Regenjacke oder Gatschhose, doch wirklich Aufschluss darüber, ob kleine Spaziergänger*innen trocken bleiben, liefert nur die angegeben Wassersäule auf der Kleidung. Doch was bedeutet diese Angabe überhaupt? Sie bezieht sich auf eine Druck-Prüfung. Ist ein Stoff etwa mit 2000 Millimeter Wassersäule ausgewiesen, heißt das, dass er erst dann wasserdurchlässig wird, wenn eine zwei Meter hohe Wassersäule über dem Material steht. Klingt sinnvoll, ist aber schwer auf die Praxis anwendbar. Also dazu einige Richtwerte: Beim Sitzen auf nassem Untergrund werden circa 2000 Millimeter Wassersäule erreicht, beim Knien erreicht man – je nach Körpergewicht – bereits 4800 Millimeter Wassersäule. Beim Kauf sollte also auf Werte in diesem Bereich abgezielt werden. Wasserdicht werden Stoffe übrigens durch eine Beschichtung oder Membranen wie etwa Sympatex oder Gore-Tex.

Abdichten, aber nicht zu sehr

Des Weiteren ist auch auf die generelle Konstruktion der Bekleidung zu achten. So müssen etwa Zippverschlüsse oder Nähte innen mit einem zusätzlichen Band versiegelt werden, um das Einsickern von Feuchtigkeit zu verhindern. Doch mit dem Abdichten nach außen hin ist es nicht getan! Die Bekleidung muss zusätzlich auch „atmungsaktiv sein“, also Wasserdampf, der durch die Körperwärme entsteht, erlauben auszutreten. Ansonsten sind Kinder zwar vor Regen- und Bodennässe geschützt, aber unter dem Mäntelchen völlig verschwitzt. Behält man die genannten Aspekte im Kopf, steht einem munteren Regenspaziergang nichts mehr im Wege!