06. April 2016 | 11:40 Uhr
Indonesien
Sumatra-Nashorn kurz nach Entdeckung gestorben
Todesursache von Nashorn "Najaq" wird nun durch Autopsie geklärt.
Wenige Wochen nach dem Fund eines Sumatra-Nashorns in Indonesien ist das Tier gestorben. Das indonesische Umweltministerium teilte am Dienstag mit, das Nashorn "Najaq" sei an einer Infektion am Bein gestorben. Die offizielle Todesursache solle durch eine Autopsie geklärt werden, sagte Ministeriumsvertreter Tachrir Fathoni.
Das Nashorn war im März in der Provinz Ostkalimantan auf der Insel Borneo in eine Fallgrube geraten und von Tierschützern geborgen worden. Es war der erste Kontakt zu einem Sumatra-Nashorn auf Borneo seit mehr als 40 Jahren.
Lange waren Umweltschützer davon ausgegangen, dass Sumatra-Nashörner auf Borneo, der zwischen Indonesien, Malaysia und Brunei aufgeteilten drittgrößten Insel der Welt, ausgestorben seien. 2013 wurden dann jedoch mit einer versteckten Kamera Tiere gesichtet.
"Najaq" soll etwa sechs Jahre alt gewesen sein. Die Umweltschutzorganisation WWF hatte nach seinem Fund von einer "aufregenden Entdeckung und einem großen Erfolg für den Umweltschutz" gesprochen.
Das Sumatra-Nashorn ist das einzige asiatische Nashorn mit zwei Hörnern. Schätzungen zufolge leben noch hundert Exemplare in freier Wildbahn. Einst waren sie über ganz Borneo verstreut - doch durch Wilderei und den Ausbau der landwirtschaftlichen Nutzflächen wurden die Tiere zunehmend aus ihrem Lebensraum verdrängt.