13. Juli 2015 | 08:02 Uhr
Solar Impulse 2
Solarflieger sitzt auf Hawaii fest
Zwangspause: Die Batterien überhitzten während des Flugs über den Pazifik.
Der Schweizer Sonnenflieger "Solar Impulse 2" sitzt für die nächsten zwei bis drei Wochen auf Hawaii fest. Schuld daran sind Batterien, die sich während des fünftägigen Rekordflugs über den Pazifik überhitzt haben. Es seien Reparaturen notwendig, teilte das Team von "Solar Impulse" am Wochenende mit. Die Batterien seien teilweise irreversibel beschädigt.
Das Ersetzen der betroffenen Teile wird mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Es sei bereits jetzt klar, dass die nächste Etappe nicht vor August in Angriff genommen werden könne, hieß es. Eine zu starke Isolierung habe bereits nach dem Abheben zur Rekordetappe im japanischen Nagoya zur Überhitzung geführt. Die Temperatur habe dann während der gesamten Etappe nicht mehr gesenkt werden können. Man prüfe nun mehrere Optionen, um das Problem der Überhitzung auf sehr langen Flügen zu beheben.
Mit dem 8.200 Kilometer langen Flug von Nagoya nach Hawaii hatte Pilot Andre Borschberg gleich mehrere Rekorde gebrochen: Es ist die längste jemals von einem Solarflugzeug zurückgelegte Strecke. Zudem brach Borschberg mit den rund 120 Stunden im Cockpit den Rekord des längsten Solofluges.
Der sonnenbetriebene Einsitzer war Anfang März in Abu Dhabi gestartet. Über Oman ging es weiter über Indien, Myanmar und China nach Japan. Dort musste das Solarflugzeug fast einen Monat auf gute Wetterbedingungen für die Überquerung des Pazifiks warten.
Von Hawaii aus soll die "Solar Impulse 2", welche bereits fast 18.000 Kilometer zurückgelegt hat, als nächstes die USA überqueren. Erster Etappenort ist dabei die Stadt Phoenix im Bundesstaat Arizona. Danach geht es weiter bis an die US-Ostküste.
Der jüngste Rückschlag für das Team von Solar Impulse schmälert die Chance, die Weltumrundung noch 2015 abzuschließen. Als Zieldatum für die Überquerung des Atlantiks ist für Mitte August angepeilt, sonniges Wetter vorausgesetzt.
Die Weltumrundung in mehreren Etappen erfolgt ohne einen Tropfen Treibstoff. Das Leichtflugzeug wird auf seiner 35.000 Kilometer langen Reise von mehr als 17.000 Solarzellen angetrieben. Mit ihrem spektakulären Flug wollen Borschberg und sein Piloten-Kollege Bertrand Piccard für den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien werben.