09. Dezember 2015 | 19:00 Uhr

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Ceres

Rätsel um Lichter auf Zwerg-Planeten gelöst

Die hellen Flecken auf Ceres bestehen aus Salzmineralen und Wassereis.

Das Rätsel um die ungewöhnlich hellen Flecken auf dem Zwergplaneten Ceres scheint gelöst: Nach neuen Aufnahmen der Raumsonde "Dawn" bestehen sie aus Salzmineralen und mancherorts auch aus Wassereis. Das berichten Forscher um Andreas Nathues vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen im britischen Fachblatt "Nature".

Wasser verdampft
Sie haben Detailaufnahmen der Sonde ausgewertet, die unter anderem im Sonnenlicht eine Art Nebel über dem auffällig hellen Occator-Krater auf dem Zwergplaneten zeigen. "Offenbar verdampft dort Wasser und trägt kleine Teilchen mit sich", erläuterte Nathues in einer Mitteilung seines Instituts.

Seit dem Anflug der Raumsonde auf den Zwergplaneten spekulieren Astronomen über die Natur der hellen Flecken, die bereits in den ersten Bildern sichtbar wurden. Zu den Vermutungen über ihre Zusammensetzung gehörten Salzminerale und Wassereis. Das scheinen die Beobachtungen nun zu bestätigen. Das Licht von den mehr als 130 hellen Flecken unterscheidet sich demnach deutlich von dem aus anderen Regionen des Zwergplaneten und ähnelt in Laborvergleichen dem Licht mancher irdischer Minerale. "Die plausibelste Interpretation unserer Ergebnisse ist, dass sich unter der Oberfläche von Ceres zumindest stellenweise eine Mischung aus Eis und Salzen erstreckt", berichtete Nathues. Diese Zusammensetzung kann unter Umständen auch die geringe Dichte des Zwergplaneten erklären.

Hinweise auf Wasserdampf
Mit dem europäischen Weltraumteleskop "Herschel" hatten andere Forscher bereits Hinweise auf Wasserdampf bei Ceres gefunden, erst mit der Sonde der US-Raumfahrtbehörde Nasa ließ sich der Dampf jetzt jedoch im Occator-Krater lokalisieren. Dieser Krater ist in kosmischen Maßstäben besonders jung. Aus seinen scharfen Kanten und den wenigen Einschlägen an seinem Boden schließen die Astronomen, dass er erst vor etwa 78 Millionen Jahren entstanden ist. Das Wasser dünstet dort noch aus, während es bei älteren hellen Flecken bereits weitgehend verschwunden sein könnte.

"Wir sehen aktuell wahrscheinlich Überreste eines Verdunstungsprozesses, der an verschiedenen Stellen verschieden weit fortgeschritten ist", erläuterte Nathues. "Möglicherweise handelt es sich dabei um das Endstadium einer vormals noch aktiveren Periode." Die Ergebnisse zeigten, dass sich unterirdisches Eis möglicherweise auch im vergleichsweise sonnennahen Asteroidengürtel seit der Entstehung des Sonnensystems halten konnte. Die sonnennäheren Gesteinsplaneten Mars, Erde, Venus und Merkur haben dagegen ihr Wasser verloren, wobei die Erde den gängigen Vorstellungen zufolge von Asteroiden oder Kometen aus den Außenbezirken des Sonnensystems erneut bewässert worden ist.

Ammoniak-Minerale
In einer weiteren Studie haben Forscher um Maria Cristina De Sanctis vom italienischen Institut für Astrophysik (INAF) Hinweise auf spezielle Ammoniak-Minerale entdeckt. Die Beobachtung legt nahe, dass während der Entstehung von Ceres Ammoniak mit seiner Oberfläche reagiert hat. Da Ammoniak-Eis nur bei den kalten Temperaturen im äußeren Sonnensystem stabil ist, spekulieren die Wissenschafter, dass Ceres dort entstanden und später nach innen gewandert sein könnte. Alternativ könnte der Zwergplanet kieselgroße Einwanderer aus dem äußeren Sonnensystem aufgesammelt haben.
 

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