10. Oktober 2018 | 20:24 Uhr

"Michael" fegt mit 250 km/h übers Land

Mega-Hurrikan wütet in Florida

 Es sei mit katastrophalen und lebensbedrohlichen Winden zu rechnen.

Mit großer Wucht ist der Hurrikan "Michael" an der Küste des US-Bundesstaats Florida auf Land getroffen. Der Hurrikan der zweithöchsten Kategorie vier sei am Mittwoch nordwestlich von Mexico Beach in Florida mit Windgeschwindigkeiten von 250 Stundenkilometern auf die Küste gestoßen, teilte das Nationale Hurrikan-Zentrum mit.

 

 

Mindestens ein Mensch kam laut US-Medienberichten ums Leben. Der Sender CNN berichtete unter Berufung auf die Polizei, nahe Greensboro sei ein Mann getötet worden, als ein Baum auf ein Haus fiel. In hunderttausenden Haushalten fiel der Strom aus. Floridas Gouverneur Rick Scott ließ Such- und Rettungsmannschaften in die besonders heftig betroffenen Gebiete ausrücken. Der Abgeordnete Neal Dunn aus der Stadt Panama City sagte CNN: "Es sieht so aus, als wäre in jedem einzelnen Block eine Bombe hochgegangen."

Als "Michael" am Mittwochnachmittag (Ortszeit) nordwestlich des kleinen Ortes Mexico Beach mit Geschwindigkeiten bis zu 250 Stundenkilometer die Küste traf, fehlten ihm nur zwei Stundenkilometer Windgeschwindigkeit, um in die höchste Kategorie fünf eingestuft zu werden. Aufnahmen aus Mexico Beach zeigten weitreichende Zerstörung, Überflutungen und Trümmer. Auch auf Bildern aus der Stadt Panama City Beach waren zerfetzte Häuserreste, abgedeckte Dächer und umgeknickte Bäume zu sehen.
 

Der Wirbelsturm war am Mittwoch mit Windgeschwindigkeiten bis 250 Kilometern pro Stunde im Nordwesten Floridas auf die Küste getroffen. Ein Mann kam nach Angaben der Behörden ums Leben, als ein Baum auf sein Haus in Florida fiel. - derstandard.at/2000088985065/Hurrikan-Michael-droht-mit-grosser-Wucht-auf-Florida-zu-treffenDer Wirbelsturm war am Mittwoch mit Windgeschwindigkeiten bis 250 Kilometern pro Stunde im Nordwesten Floridas auf die Küste getroffen. Ein Mann kam nach Angaben der Behörden ums Leben, als ein Baum auf sein Haus in Florida fiel. - derstandard.at/2000088985065/Hurrikan-Michael-droht-mit-grosser-Wucht-auf-Florida-zu-treffenDer Wirbelsturm war am Mittwoch mit Windgeschwindigkeiten bis 250 Kilometern pro Stunde im Nordwesten Floridas auf die Küste getroffen. Ein Mann kam nach Angaben der Behörden ums Leben, als ein Baum auf sein Haus in Florida fiel. - derstandard.at/2000088985065/Hurrikan-Michael-droht-mit-grosser-Wucht-auf-Florida-zu-treffenDer Wirbelsturm war am Mittwoch mit Windgeschwindigkeiten bis 250 Kilometern pro Stunde im Nordwesten Floridas auf die Küste getroffen. Ein Mann kam nach Angaben der Behörden ums Leben, als ein Baum auf sein Haus in Florida fiel. - derstandard.at/2000088985065/Hurrikan-Michael-droht-mit-grosser-Wucht-auf-Florida-zu-tre

"Entlang unserer Küste werden Gemeinden unvorstellbare Zerstörung sehen", sagte Floridas Gouverneur Rick Scott am Mittwochmorgen. "Das ist der schlimmste Sturm, den die Florida-Panhandle in hundert Jahren gesehen hat." Als "Panhandle" (Landzipfel oder Pfannenstiel) wird der Teil Floridas nordwestlich der Halbinsel bezeichnet, wo der Sturm auf Land traf. Vor allem Mexico Beach und Panama City traf es besonders heftig.

 


Strom fällt womöglich für Wochen aus

Floridas Senator Bill Nelson warnte im Sender CNN vor einer "Wasserwand". Straßen würden unbenutzbar werden. In manchen Gebieten werde der Strom womöglich über Wochen ausfallen.

Scott hatte am Mittwochmorgen mitgeteilt, es sei nun zu spät, das Gebiet an der Küste zu verlassen. Es sei nicht mehr sicher zu reisen. "Jetzt ist die Zeit, Schutz zu suchen." Nothelfer würden nicht in der Lage sein, inmitten des Sturms auszurücken. Auf der "Panhandle" seien 54 Schutzunterkünfte geöffnet worden.

"Sobald 'Michael' vorbeigezogen ist, werden wir eine massive Welle der Unterstützung haben", sagte Scott. Sofort nach dem Sturm würden 1.000 Rettungskräfte ihren Einsatz beginnen. Auch 3.500 Angehörige der Nationalgarde stünden bereit. US-Präsident Donald Trump habe alle verfügbaren Bundesmittel zugesagt, um Florida zu unterstützen.
 

 

 


Rekord-Hurrikan

Der Meteorologe Dennis Feltgen vom Nationalen Hurrikanzentrum erklärte, es handle sich um den stärksten Hurrikan seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, der Floridas Panhandle getroffen habe. Als Panhandle (Landzipfel oder wörtlich Pfannenstiel) wird der nordwestliche Zipfel Floridas bezeichnet.

"Michael" hatte in den vergangenen Tagen rasant an Stärke gewonnen. Die Behörden riefen hunderttausende Menschen eindringlich dazu auf, das betroffene Gebiet zu verlassen. Doch viele kamen dem nicht nach. Floridas Gouverneur Scott sagte, er sei enttäuscht darüber.
 

Sturm wuchs zu einem "Monster" heran

 US-Präsident Donald Trump begann am Abend seine Rede auf einer Wahlkampfveranstaltung damit, den Menschen in den betroffenen Gebieten sein Mitgefühl auszusprechen. Die "Gedanken und Gebete" der gesamten Nation seien bei ihnen. Trump hatte zuvor erklärt, er habe die Wahlkampfkundgebung nicht absagen wollen, weil er die Menschen nicht enttäuschen wollte, die darauf gewartet hätten.

Der Präsident kündigte an, das Katastrophengebiet voraussichtlich am Sonntag oder Montag zu besuchen. Bei einem früheren Besuch befürchte er, den Helfern in die Quere zu kommen, sagte er zur Begründung.



Trump kündigte an, das Katastrophengebiet voraussichtlich am Sonntag oder Montag zu besuchen. Bei einem früheren Besuch befürchte er, den Helfern in den Weg zu kommen, sagte der Präsident.

 


Menschen wussten nicht wohin

Eine CNN-Reporterin im Sturmgebiet sagte, Menschen in der Gegend hätten am Dienstag noch gedacht, sie würden einen Hurrikan der Kategorie zwei aussitzen. Als sie dann am Mittwoch aufgewacht seien, seien sie mit einem Sturm der Kategorie vier konfrontiert gewesen.

Vor dem Eintreffen des Sturms sagte eine Frau namens Janelle Frost in Panama City Beach dem Sender CNN, sie habe beschlossen zu bleiben, um anderen Menschen helfen zu können. Einige ihrer Nachbarn seien nicht geflohen. "Viele wussten nicht, wohin sie gehen sollten." Andere hätten Tiere, die sie nicht zurücklassen wollten.

Allerdings habe sie nicht damit gerechnet, dass "Michael" zu einem so schweren Hurrikan werden würde, sagte Frost. Eine Freundin Frosts namens Tracy Dunn sagte CNN: "Betet für uns." In Panama City Beach und anderen tiefer gelegene Gebiete waren nach CNN-Angaben 2,4 Millionen Anrainer aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen.

Missy Theiss lebt acht Kilometer von der Küste von Panama City Beach entfernt. Die 54-Jährige entschied sich, gemeinsam mit ihrem Mann, ihrer Tochter und zwei Hunden in ihrem Haus zu bleiben. "Ich schaue aus dem Fenster und es wirkt, als lebte ich in einem Kriegsgebiet", schrieb Theiss in einer Textnachricht an die Deutsche Presse-Agentur. "Es war die schlechteste Entscheidung, hier zu bleiben. Wir haben es für unsere Haustiere getan", erklärte sie. Sie habe gedacht, "Michael" würde die Küste als Hurrikan der Stufe zwei erreichen, dann wurde er aber zur Kategorie vier hochgestuft.

"Als wir darüber nachdachten, zu gehen, war es schon zu spät. Wir hatten viel Angst, wir wollten nicht, dass etwas Schlimmes passiert", schilderte Theiss ihre schwierige Lage. Sie habe Schutz auf dem Gang ihres Hauses gefunden, abseits von Fenstern und Türen.

Experten waren überrascht

Experten zeigten sich erstaunt, wie schnell der Hurrikan auf seinem Weg über den Golf von Mexiko an Stärke gewonnen hatte. "Bei der Beobachtung der Satellitenaufnahmen ist einem die Kinnlade heruntergeklappt", sagte der Meteorologe Bon Henson vom Internetdienst Weather Underground. Der Chef des Nationalen Hurrikan-Zentrums (NHC), Ken Graham, sagte, es sei noch nie ein Hurrikan der Kategorie vier in der Region registriert worden. Es sei daher ein ebenso historisches wie gefährliches Ereignis.


Bei seinem Zug nach Nordosten schwächte sich der Hurrikan zu einem tropischen Wirbelsturm ab, blieb aber dennoch gefährlich. Am späten Mittwochabend (Ortszeit) zog er mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 145 Stundenkilometern durch den Süden des Bundesstaates Georgia. Das Hurrikanzentrum warnte vor Überflutungen durch heftigen Regen in Teilen Georgias, im Südosten Virginias sowie in South und North Carolina. In einigen Gebieten dort galten Tornadowarnungen.
 

 

Hier der ABC-LIVE-STREAM zum Hurrikan

 

Erst vor zwei Wochen letzter Hurrikan

Mitte September hatte Tropensturm "Florence" die Südostküste der USA getroffen und vor allem in North und South Carolina schwere Überschwemmungen verursacht. Mehrere Dutzend Menschen kamen durch "Florence" und die Folgen des Sturms ums Leben. Die Katastrophenschutzbehörde Fema warnte, "Michael" werde auch North und South Carolina starken Regen bringen - dabei sei dort das Wasser von "Florence" noch nicht vollständig abgeflossen.

Heftigen Regen soll "Michael" voraussichtlich auch in Teilen Georgias und im Südosten Virginias bringen. Das Nationale Hurrikan-Zentrum sagte vorher, dass der Sturm nach Nordosten wandern werde.

 




 


 




 

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Etwas Schneeregen, im S teils sonnig. 0/5°

Südlich des Alpenhauptkammes von Osttirol bis in die Südoststeiermark sowie im Südburgenland scheint bis zum Abend die Sonne häufig. Weiter im Norden und Osten sowie auch von Vorarlberg bis Salzburg ziehen jedoch deutlich mehr Wolken durch. Bei einer Schneefallgrenze zwischen 400 und 700m Seehöhe regnet und schneit es vor allem im Nordstau der Alpen zwischen dem Tiroler Unterland und dem Mostviertel zeitweise. Der Wind kommt aus West bis Nordwest und lebt bis zum Abend von Oberösterreich ostwärts deutlich auf. Die höchsten Windspitzen werden aber in Wien, in Niederösterreich sowie auch in der Obersteiermark erreicht. Die Nachmittagstemperaturen umspannen in Abhängigkeit vom Wind und dem Sonnenschein 3 bis 9 Grad. Heute Nacht: Eine Warmfront zieht in der Nacht auf Montag nördlich des Alpenhauptkammes mit dichten Wolken von West nach Ost und bringt hier vor allem im Nordstau der Alpen oder auch im Wald- und Mühlviertel lokalen Regen oder Schneefall. Die Schneefallgrenze steigt im Laufe der Nacht auf Lagen um 1000m Seehöhe an. Von Osttirol ostwärts verläuft die Nacht hingegen weitgehend trocken und örtlich sogar aufgelockert bewölkt. Der Wind weht unverändert lebhaft, im Flachland des Ostens und im Bergland zum Teil auch stark aus westlichen bis nordwestlichen Richtungen. Die Tiefsttemperaturen im Süden und Westen minus 5 bis 0 Grad, im Norden und Osten 0 bis 6 Grad.
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