14. Dezember 2019 | 05:00 Uhr

Klimawandel © Getty Images

COP25

Klimaforscher fordert großen Wurf

 "Klimakonferenz hat sich auf technische Details des Pariser Abkommens konzentriert" 

Zum Abschluss der UN-Klimakonferenz in Madrid fordert der Co-Chef des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung einen großen Wurf von der Staatengemeinschaft. "Was wir jetzt brauchen, ist eine Entscheidung, dass alle nationalen Klimaschutzpläne in Einklang mit den Erkenntnissen der Wissenschaft gebracht werden", sagte der Klimaforscher Johan Rockström der Deutschen Presse-Agentur.

"Wir müssen anerkennen, dass das Budget für Treibhausgase begrenzt ist – und die Zeit ebenso." In Madrid wollten die Verhandler aus knapp 200 Staaten eigentlich am Freitagabend fertig werden, mussten wegen mehrerer Streitpunkte aber in die Verlängerung gehen. Rockström hält in der internationalen Klimapolitik insgesamt Änderungen für nötig.

"Solange hier im Wesentlichen die Umweltminister um die Details des Pariser Klimaabkommens ringen, ist das nur ein Puzzleteil", sagte er. "Die Klimakonferenz hat sich leider sehr auf technische Details des Pariser Klimaabkommens konzentriert." Das sei zwar wichtig. "Aber auch die Umweltminister empfinden langsam ein gewisses Unwohlsein dabei, nicht das komplette Problem zu bearbeiten, sondern nur einen Teil - als würde man vor lauter Bäumen den Wald nicht sehen."

Es brauche Staatschefs, Finanzminister, Handelsminister, Agrarminister und Energieminister als festen Teil des Prozesses, forderte Rockström. "Die Klimakonferenzen sollten entweder reformiert werden, oder es muss zusätzlich noch viel mehr Initiativen und Zusammenarbeit außerhalb dieses Prozesses geben."

Zuletzt waren in Madrid noch zentrale Streitpunkte ungelöst: Die Abschlusserklärung, Geld für Klimaschäden in ärmeren Ländern und Regeln für den Handel mit Klimaschutz-Gutschriften. Grundsätzlich geht es bei den Klimagipfel der UN um die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens von 2015. Es hat das Ziel, die Erderwärmung auf weniger als zwei Grad zu begrenzen. Die zugesagten Maßnahmen der Staaten reichen dafür bisher nicht aus.

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