18. Jänner 2016 | 11:42 Uhr

krake-1.jpg © University of Chicago

DNA-Test

Forscher: Krake genetisch ein Alien

Forscher entschlüsselten Erbgut von Kraken - und rätseln seither.

US-Forscher entschlüsselten das Erbgut der kalifornischen Zweipunktkrake (Octopus bimaculoides). Der Chromosomensatz ist zwar etwas kleiner als der eines Menschen, enthält dafür aber mit insgesamt 33.000 Genen deutlich mehr als unser Erbgut (weniger als 25.000). Gleichzeitig sei das Genom strukturell ungeordnet, es gebe keine Gruppen von Genen mit ähnlichen Aufgaben.

Es wirke, so die Co-Autorin der Studie Caroline Albertin von der Universität Chicago, als sei das Genom "mit einem Mixer" hergestellt worden. Gewebe-Analysen zeigten außerdem, dass zahlreiche Oktopus-Gene in keinem anderen Tier zu finden sind.  

Alien
"Der Oktopus scheint sich genetisch wesentlich von allen anderen Lebewesen zu unterscheiden - auch von anderen Weichtieren hebt er sich deutlich ab - durch seine acht Greifarme, sein großes Gehirn und seine Intelligenz", erklärt Neujrobiologe Clifton Ragsdale von der Universität Chicago. "Der britsche Zoologe Martin Wells beschrieb den Oktopus als Alien. So gesehen haben wir erstmals das Genom eines Aliens beschrieben."

Oktopusse sind nicht nur sehr lernfähig, sie sind auch die einzigen Spezies unter den Wirbellosen, für die eine Art Spiel bekannt ist. Bekommt ein Gemeiner Krake (Octopus vulgaris) ein neues Objekt vorgesetzt, gehe sein Verhalten von einem erkundenden "Was ist das?" in ein spielerisches "Was kann ich alles damit machen?" über, schrieb Sarah Zylinski von der Universität Leeds vor einiger Zeit im Fachmagazin "Current Biology". Immer wieder seien satte Kraken zudem beim Spiel mit potenzieller Beute beobachtet worden - ähnlich dem einer Katze mit einer Maus.