18. August 2024 | 17:26 Uhr
Aufräumarbeiten
Unwetter in Niederösterreich: "Die Schäden sind gravierend"
Nach Unwettern in Niederösterreich ist am Sonntag das Aufräumen weitergegangen. In Hollabrunn - die Stadt gilt seit Samstag als Katastrophengebiet - waren noch einige Feuerwehren mit Reinigungsarbeiten beschäftigt.
Ebenfalls im Einsatz standen die Helfer im Bezirk Neunkirchen, wo Starkregen am Samstag Überflutungen verursacht hatte. Nach Unwettern rückte die Feuerwehr in der Nacht auf Sonntag im Bezirk Amstetten aus, um Keller auszupumpen und Bäume von Straßen zu entfernen.
© apa
© apa
© apa
© apa
Die Aufräumarbeiten in Niederösterreich.
Unfassbarer Einsatz
"Einer der größten Unwettereinsätze des Bezirks geht zu Ende", berichtete das Bezirkskommando am Sonntag in einer Aussendung. Freitagabend wurden 40 Feuerwehren alarmiert, am Samstag 62 und am Sonntag acht. In Summe rückten über 800 Mitglieder mit 181 Fahrzeugen aus. "Manche haben durchgearbeitet, manche waren drei Tage im Einsatz, bis an die Grenzen ihrer Kräfte", sagte Bezirksfeuerwehrkommandant Alois Zaussinger, der sich bei den Helfern bedankte.
Starke Niederschläge hatten am Freitagabend für Überschwemmungen in der Weinviertler Bezirksstadt gesorgt. "Zunächst war nur das Oberflächenwasser das Problem, doch weit schlimmere Schäden verursachten eine Stunde später die Wasser- und Schlammmassen des Runzenbaches, der sich über 100 Meter Breite durch Hollabrunn wälzte", sagte Bezirkskommandant-Stellvertreter Reinhard Scheichenberger. Die Schlammmassen drangen bei Wohnhäusern ins Erdgeschoß ein und füllten teilweise den gesamten Keller, hieß es in der Aussendung. Alleine in der Ortschaft Oberfellabrunn waren 70 Objekte verschlammt oder überflutet. Der Großteil der Aufräumarbeiten konnte am Samstag erledigt werden, Mitglieder von acht Feuerwehren mit 14 Fahrzeugen standen am Sonntag noch im Einsatz.
© apa
© apa
© apa
© apa
© apa
© apa
© apa
© apa
So schlimm schlugen die Unwetter in Hollabrunn zu.
Massive Schäden
"Die Schäden sind gravierend", sagte Stefan Obritzhauser, Kommandant der FF Hohenwarth, zur APA. So wurde etwa eine Behindertenhilfe-Einrichtung überflutet, die Möbel wurden zum Teil zerstört. Stark in Mitleidenschaft gezogen wurde etwa auch die Tennishalle samt Außenanlage, die von Schlamm befreit werden musste. Die "Augustwiesn" wurde am Freitagabend evakuiert, die Besucher wurden in den Stadtsaal gebracht. "Durch herumfliegende Teile und Stürze kam es zu fünf leichten Verletzungen", berichtete Abschnittsfeuerwehrkommandant-Stellvertreter Christian Holzer. 22 Pferde wurden aus einem überfluteten Reitstall gerettet und auf vier Ställe in der Umgebung verteilt.
"Nur wenige Zentimeter von einem großflächigen Stromausfall entfernt" sei man beim Umspannwerk Hollabrunn gewesen, blickte Abschnittsfeuerwehrkommandant Markus Zahlbrecht auf den Einsatz am Freitagabend zurück. Mit Großpumpen konnte die kritische Lage entschärft werden.
Hier kam es am Schlimmsten
Erneute Unwetter am Samstag trafen vor allem den Bezirk Neunkirchen. Im Raum Gloggnitz traten Bäche über die Ufer, zahlreiche Keller und Straßen wurden überschwemmt. Ein Auto blieb in einer überfluteten Unterführung stecken. Die Stadtfeuerwehr konnte den Lenker unverletzt in Sicherheit bringen. Am Sonntag liefen noch vereinzelte Aufräumarbeiten, sagte Bezirkskommandant Josef Huber zur APA.
Auch in anderen Teilen von Niederösterreich waren die Helfer aufgrund von Starkregen gefordert. Im Bezirk Amstetten rückte die Feuerwehr zu 16 Einsatzstellen aus. In Oed wurde die Marktstraße überflutet. Zudem mussten sechs Keller ausgepumpt werden, berichtete das Bezirkskommando.