21. Juni 2021 | 10:57 Uhr

hitzetod © Fotomontage getty

Klimaerwärmung sorgt für mehr Hitzetote

Zahl der Todesfälle steigt um bis zu 13 Prozent bei Hitze

Forscher entdeckten nun einen Zusammenhang zwischen hohen Temperaturen und einer steigenden Anzahl an Todesfällen.

Ein internationales Forschungsteam um die Umweltepidemiologin Ana Maria Vicedo-Cabrera von der Universität Bern und Antonio Gasparrini von der London School of Hygiene & Tropical Medicine hat untersucht, wie sich der Klimawandel in den letzten 30 Jahren auf durch Hitze verursachte Todesfälle niederschlug. Demnach ist für weltweit rund ein Drittel der hitzebedingten Todesfälle der Klimawandel verantwortlich. Besonders betroffen sind Süd- und Mittelamerika sowie Südostasien.

Klimaerwärmung wird mehr Todesopfer fordern

Die Klimaerwärmung wirkt sich direkt auf die menschliche Gesundheit aus, und extreme Hitze kann Menschenleben fordern. Mit Modellierungen entkoppelten die Wissenschaftler den menschlichen Einfluss von natürlichen Klimaschwankungen. Demnach schätzen sie, dass durchschnittlich 37 Prozent der hitzebedingten Todesfälle auf die menschengemachte Klimaerwärmung zurückzuführen sind, wobei die Werte in den untersuchten Ländern zwischen 21 und 76 Prozent liegen.

Für die im Fachmagazin "Nature Climate Change" erschienene Studie trugen die Forschenden die Mortalitäts- und Temperaturdaten der jeweils wärmsten vier Monate zwischen den Jahren 1991 und 2018 zusammen. In die Berechnungen flossen Informationen aus 732 Orten in 43 Ländern weltweit ein.

Gesundheitsbelastung durch Hitze verschärft

"Wir gehen davon aus, dass der Anteil der hitzebedingten Todesfälle weiterwächst, wenn wir nichts gegen den Klimawandel unternehmen oder uns anpassen", betonte Vicedo-Cabrera in einer Mitteilung der Uni Bern. Denn die von den Studienautoren ermittelten Zahlen gelten für eine Welt, die sich im Vergleich zur vorindustriellen Zeit im Durchschnitt um ein Grad erwärmt hat. Selbst wenn die Ziele des Pariser Klimaabkommens erfüllt werden, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen, wird die Gesundheitsbelastung durch Hitze verschärft.

Hitze kann Zahl der Todesfälle um 13 Prozent erhöhen

Wie groß der Einfluss der heißen Temperaturen auf die Zahl der Toten ist, zeigt auch eine Studie aus Wien: Während des Hitzesommers 2003 verstarben demnach mindestens 130 Menschen an den Folgen der Hitze. "Es fand sich im Zeitraum 1998 bis 2004 an den Hitzetagen ein signifikant erhöhtes relatives Mortalitätsrisiko von 1,13" hieß es in einem Bericht des Zentrums für Public Health der Medizinischen Universität Wien im Jahr 2007. Das heißt: Während der Hitzewellen in diesem Zeitraum, die mehrere Episoden von mehr als 30 Grad an drei aufeinanderfolgenden Tagen hatten, war die Zahl der Todesfälle in Wien um 13 Prozent erhöht.

Diese erhöhte Sterberate betraf alle Altersgruppen, auch wenn Ältere häufiger betroffen waren als Jüngere. Offenbar wurden laut dieser Studie Frauen häufiger als Männer Opfer der Hitze.

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