30. August 2020 | 07:33 Uhr

Dauerregen und Gewitter
Unwetter: Sperren auf Brennerbahn und -autobahn
Neben gesperrten Straßen und der Brennerbahnstrecke im Eisacktal wurde nun auch ein Teil der Brennerautobahn (A 22) gesperrt.
+++UPDATE+++
— ÖBB (@unsereOEBB) August 30, 2020
Die Streckenunterbrechung zwischen Sillian und San Candido/Innichen dauert voraussichtlich bis 31.8. um 12 Uhr. #ÖBBStreckeninfo
Unwetterschäden: Zwischen Innsbruck und Bolzano (Bozen) ist die Strecke unterbrochen. Betroffen sind die EC-Züge München - Innsbruck - Verona, Verspätungen und Haltausfälle die Folge.
— Deutsche Bahn Verkehrsmeldungen (@DB_Info) August 30, 2020
Brennerautobahn von Bozen Süd bis San Michele gesperrt
Drei Tote im Burgenland

Regen-Einsätze in Tirol und Vbg
Das war's vom LIVETICKER!
Ein Wetter-technisch turbulenter Sonntag geht bald zu Ende. Ungemütlich geht es aber weiter, denn in der Nacht und morgen früh wird ein Sturm im Donaurraum erwartet. Vielen Dank an die zahlreichen Leser!
Sturm-Warnung für die Nacht
Vor allem im Donauraum weht in der Nacht ein starker Wind.
Spektakuläre Aufnahmen aus dem Weinviertel
Im Weinviertel zog heute eine Böenwalze auf. Ö3-Wetter-Moderator Sigi Fink teilte die Aufnahme eines Facebook-Users. Eine solche Wolke tritt in Verbindung mit Gewittern auf und entsteht durch den Abwind einer Gewitterzelle.
71.000 Blitze in den letzten 48 Stunden
Auch Teile der Gemeinde Klausen in Südtirol evakuiert
In Südtirol haben aufgrund der Unwetter neben Teilen der Gemeinde Neumarkt nun auch Teile der Gemeinde Klausen evakuiert werden müssen. Der Eisack trat über die Ufer, teilte das Land Südtirol Sonntagabend mit. Die Bevölkerung wurde dazu aufgerufen, öffentliche Straßen und Plätze zu verlassen und sich in höher gelegene Stockwerke zu begeben.
In Neumarkt wurden zuvor 320 Menschen aus der Gefahrenzone wegen eines drohenden Dammbruchs und Überflutungen geholt. Die Turnhalle der Mittelschule kam als Unterkunft zum Einsatz. Es seien aber bisher nur kleinere Abschnitte des Radweges im Unterland überschwemmt worden. In Neumarkt, Branzoll und Salurn steigen die Pegelstände aber noch leicht - die kommenden fünf bis sechs Stunden seien entscheidend, hieß es.
Neben gesperrten Straßen und der Brennerbahnstrecke im Eisacktal wurde nun auch ein Teil der Brennerautobahn (A 22) gesperrt. Zwischen Bozen Süd und San Michele war kein Durchkommen.
Die Unwetter hielten die Südtiroler Einsatzkräfte am Wochenende auf Trab: Bisher wurden rund 400 Einsätze gezählt, 3.000 Feuerwehrleute sind im Einsatz.
Hier herrscht aktuell eine Wetter-Warnung
Dutzende Feuerwehreinsätze in Vorarlberg
In Vorarlberg musste die Feuerwehr bis zum Abend 33 Mal ausrücken. Am meisten betroffen waren die Hofsteig-Gemeinden Schwarzach, Wolfurt, Kennelbach, Hard und Lauterach. Dabei handelte es sich laut "orf" um vollgelaufene Keller, überflutete Unterführungen oder undichte Dächer.
In Vorarlberg hat es seit Freitagnachmittag fast ohne Unterbrechung geregnet.
Teile von Südtiroler Gemeinde wegen Unwetter evakuiert
Aufgrund des Unwetters in Südtirol werden Teile der Gemeinde Neumarkt evakuiert. Es drohen ein Dammbruch sowie Überflutungen, teilte das Land Südtirol am Sonntag mit. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, unter anderem Wertgegenstände, Lebensmittel und Bekleidung in höher gelegene Stockwerke zu bringen, vor dem Verlassen des Gebäudes Fenster und Türen zu schließen sowie Strom und Gas abzuschalten.
Auch in Klausen zeigte sich eine gefährliche Situation, der Eisack führt Hochwasser. Die Menschen sollen öffentliche Straßen und Plätze verlassen und sich in höher gelegene Stockwerke begeben, hieß es von der Agentur für Bevölkerungsschutz.
#UnwetterUPDATE: Bisher sind keine Personen zu Schaden gekommen. Das Zusammenspiel der landesweit arbeitenden #Einsatzkräfte funktioniert, hieß es bei der Sitzung der #Landesleitstelle in der Agentur für Bevölkerungsschutz zur #Lage in punkto #Unwetter.
— Land Südtirol (@LandSuedtirol) August 30, 2020
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Zudem war in Klausen auch die Bahninfrastruktur betroffen: Die Brennerbahnlinie im Eisacktal wurde am Nachmittag gesperrt. Aufgrund der Überlastung der Autobahn gestalte sich die Organisation des Schienenersatzverkehrs schwierig, so die Verantwortlichen. Nachdem die Lage im Unterland ebenso kritisch sei, werde nun laufend beobachtet und überprüft, ob auch hier eine Sperre der Bahnlinie erforderlich sei.
Wo es in den letzten 48 Stunden am meisten geregnet hat
Sturm zieht Richtung Wien
Die Sturmfront zieht nun Richtung Wien:
100-jähriges Hochwasser im Oberlauf
Die Isel in Osttirol hat laut Hydrographischer Dienst den Wert des 100-jährigen Hochwassers erreicht. Der Wasserstand ist auf 4,50 Meter gestiegen, bevor er am Nachmittag wieder sank.
Hier besteht derzeit große Überflutungsgefahr
Wegen des anhaltenden starken Regens herrscht in diesen Orten derzeit große Überflutungsgefahr: Hallstatt, Haus im Ennstal, Obertraun, Radstadt, Schladming.
Dabei wurde In den letzten 24 Stunden eine durchschnittliche Niederschlagsmenge von 64 l/m² in dem Gebiet registriert. Punktuell sind bis zu 82 l/m² Niederschlag gefallen, wie "kachelmannwetter.at" berichtet.
Muren und umgestürzte Bäume verlegten in Kärnten Straßen
In Kärnten haben kleinräumige Unwetter in der Nacht auf Sonntag Schäden angerichtet. Durch Muren, gerissene Freileitungen und umgestürzte Bäume wurden Straßen blockiert, vor allem in den Bezirken Hermagor und Spittal. In Rothenturm (Bezirk Spittal) stürzte ein vom Unwetter entwurzelter Baum auf eine Stromleitung, diese riss und traf ein vorbeifahrendes Auto. Die drei Insassen blieben unverletzt.
Ein Mann (39) aus dem Bezirk Spittal an der Drau war mit seinen beiden Kindern gerade in dem Moment unter der 0,4 kV-Hausstromleitung unterwegs, als gegen 22.00 Uhr der Baum auf das Kabel fiel. Dieses wurde aus der Verankerung eines Dachständers gerissen und fiel auf den Pkw. Das Stromkabel war zu diesem Zeitpunkt spannungsfrei, wie die Landespolizeidirektion Kärnten am Sonntag mitteilte.
Wegen eines Murenabganges war die Gailtalstraße (B111) bei der Ortschaft Höfling unpassierbar. Eine örtliche Umleitung wurde eingerichtet. Die Dauer der Sperre konnte vorerst nicht abgeschätzt werden. Auf der Weißensee Straße (B87) zwischen Greifenburg und Hermagor spülte der heftige Regen Erdreich auf die Straße. Der Bereich zwischen Kreuzwirt und Pass Kreuzberg war in beiden Richtungen Behinderungen unpassierbar. In den Bereichen Hermagor und Sachsenburg waren freiwillige Feuerwehren bis Mitternacht im Einsatz bei Räumarbeiten und dem Beseitigen von Verklausungen, da Bäche über die Ufer getreten waren. Die Drautalstraße (B100) zwischen Berg/Drautal und Dellach/Drautal war wegen kleinräumigen Überflutungen nur erschwert befahrbar. Etliche Muren verlegten Landesstraßen, so auf der Eggeralmstraße (L23) zwischen Kehre drei und vier.
Vorsichtige Unwetter-Entwarnung in Südtirol
In Südtirol ist nach den heftigen Regenfällen und Gewittern vorsichtige Entwarnung gegeben worden. Dennoch wurde am Vormittag die Voralarmstufe "BRAVO" ausgegeben - die Bevölkerung wurde zu "äußerster Vorsicht" aufgerufen, die Häuser sollen "nur in dringenden Fällen" verlassen werden, teilte das Land Südtirol am Sonntag mit. Bisher kamen keine Personen zu Schaden, hieß es.
Die Situation soll sich im Laufe des Nachmittages entspannen. Der Regen soll in der Nacht gänzlich abklingen. Die Hauptflüsse im Land seien unter Kontrolle, es gibt daher keine Überschwemmungsgefahr. In Klausen "spitzt sich die Situation zu, in Brixen muss eine alte, 'Bombensteg' genannte Brücke entfernt werden". Überall im Land seien lokal Muren abgegangen und Bäche über die Ufer getreten. Seit Mitternacht waren die Feuerwehren mit 3.000 Personen bei 200 Einsätzen.
Das Unwetter hatte auch Auswirkungen auf die Straßen. So mussten die Brennerstaatsstraße (SS 12) bei Atzwang, die Staatsstraße (SS 51) zwischen Toblach und Schluderach bei Landro und die Staatsstraße im Ahrntal (SS 621) bei Prettau für den Verkehr gesperrt werden.
Hier regnet es derzeit am stärksten
Vor allem in Vorarlberg schüttete es in der letzten Stunde wie aus Kübeln.
Das sind die Regen-Hotspots:
Dornbirn: 22,4 mm
Alberschwende: 16,4 mm
Sulzberg: 14,0 mm
Bregenz: 13,3 mm
Hermagor: 12,6 mm
Temperatursturz auch im Osten
Tiefdruckeinfluss, regional kräftiger Regen und insgesamt nur mäßige Temperaturen: So sehen die Charakteristika des Wetters in Österreich in den kommenden Tagen laut den Fachleuten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Wien aus.
Zunächst bringt am Montag nur im Bergland stärkere Bewölkung ein wenig Regen oder kurze Schauer. Später wird es im Westen allgemein unbeständiger. Im Süden und Südosten verdichten sich die Wolken und ab dem Nachmittag kommt allmählich flächiger Regen auf. Im Norden und Osten ist es hingegen länger sonnig, dazu trocken. Später ziehen aber auch dort Wolken auf. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Nordwest bis Nordost. Frühtemperaturen neun bis 17 Grad Celsius, Tageshöchsttemperaturen 16 bis 25 Grad mit den höchsten Werten ganz im Osten.
Am Dienstag "kreist" ein Tief über Österreich. Folglich gibt es viele Wolken und gebietsweise auch stärkere Regenfälle. Der Schwerpunkt der Niederschläge liegt im Norden und Osten des Bundesgebietes. Im Laufe des Tages werden die Niederschläge schwächer und seltener. Vor allem im Süden und später auch von Westen her lockert es dann öfter auf, die Sonne kommt zum Vorschein. Der Wind weht schwach bis mäßig, im Osten lebhaft aus Nordwest. Frühtemperaturen acht bis 16 Grad, Tageshöchsttemperaturen bei zwölf bis 21 Grad.
Erste Gewitter in Kärnten
Bisher nur kleinere Überflutungen
Das sind die Regen-Hotspots
Hier hat es in den letzten 24 Stunden am meisten geregnet
Kötschach-Mauthen: 140,0 mm
Weißensee: 116,2 mm
Kornat: 108,7 mm
Dellach im Drautal: 107,8 mm
St. Jakob: 101,0 mm
Brenner: 90,2 mm
Hintertux/Zillertal: 87,3 mm
Regen erreicht Wien
Gewaltiger Felssturz im Tiroler Zillertal
In Tirol war es am Sonntag zu einem Steinschlag auf einer Privatstraße im Zillergrund (Bezirk Schwaz) gekommen, hieß es seitens der Leitstelle auf APA-Nachfrage. Ein riesiger Gesteinsbrochen übersprang einen Bach und zerstörte das Häuschen einer Materialseilbahn. Verletzt wurde dabei zum Glück niemand.
Starke Regenschauer im Süden Salzburgs
Starke Regenschauer haben in der Nacht auf Sonntag in Salzburg zu mehreren Feuerwehreinsätzen geführt. Hauptsächlich betroffen waren der Lungau, Pinzgau und Pongau im Süden des Landes. Gröbere Schäden blieben zum Glück aber aus. Insgesamt waren laut Landeswarnzentrale neun Feuerwehren mit 170 Personen im Einsatz.
In Tamsweg schlug gegen 21.00 Uhr ein Blitz in die Dachrinne eines Wohnhauses ein und zerstörte einen Großteil der Elektroinstallationen sowie Teile eines Kachelofens. Brand ist dabei laut Informationen der Freiwilligen Feuerwehr Tamsweg keiner ausgebrochen. Die Bewohner brachten sich selbst in Sicherheit, Feuerwehrleute belüfteten das verqualmte Dachgeschoß.
Daneben waren die Einsatzkräfte hauptsächlich mit dem Aufbau von Hochwasserschutz und anderen vorbeugenden Maßnahmen beschäftigt. "Es wurden Kontrollfahrten durchgeführt, einzelne Straßen waren überflutet", hießt es auf APA-Anfrage von der Landeswarnzentrale. Man beobachte nun laufend die Informationen vom Hydrografischen Dienst, Sonntagvormittag war aber "alles im grünen Bereich".
Gewitter ziehen Richtung Österreich
In Italien bilden sich bereits gewaltigte Gewitterzellen. Diese erreichen am Nachmittag dann auch Österreich.
Das aktuelle Regen-Radar
Stromleitung fiel in Kärnten auf Pkw
In Kärnten haben kleinräumige Unwetter in der Nacht auf Sonntag einige Schäden angerichtet, vor allem in den Bezirken Hermagor und Spittal. In Rothenturm (Bezirk Spittal) stürzte ein vom Unwetter entwurzelter Baum auf eine Stromleitung, diese riss und traf ein vorbeifahrendes Auto. Die Insassen blieben unverletzt. Der Verbund senkte am Samstag vorsichtshalber die Pegel der Drau-Stauseen.
Ein Mann (39) aus dem Bezirk Spittal an der Drau war mit seinen beiden Kindern gerade in dem Moment unter der 0,4 kV-Hausstromleitung unterwegs, als gegen 22.00 Uhr der Baum auf das Kabel fiel. Dieses wurde aus der Verankerung eines Dachständers gerissen und fiel auf den Pkw. Das Stromkabel war zu diesem Zeitpunkt spannungsfrei, wie die Landespolizeidirektion Kärnten am Sonntag mitteilte
Zahlreiche Einsätze in NÖ
Eine lokale Gewitterzelle mit starken Regenfällen hat die Helfer in der Nacht auf Sonntag im Bezirk Neunkirchen gefordert. Nach Angaben von Bezirkskommandant Josef Huber kam es zu einem Hangrutsch, außerdem standen mehrere Keller unter Wasser. Rund 65 Mitglieder von sechs Feuerwehren waren an 18 Schadensstellen im Einsatz.
Hauptbetroffen waren Huber zufolge die Orte Kirchberg am Wechsel sowie St. Corona am Wechsel. In Rotmoos in der Gemeinde Feistritz am Wechsel rutschte aufgrund der starken Niederschläge ein Hang in Richtung eines Hauses. Der Vorfall ging allerdings glimpflich aus, am Objekt entstand kein Schaden, und es wurde auch niemand verletzt.
Situation im Westen ruhig
Die Nacht auf Sonntag hat sich für die Einsatzkräfte in Vorarlberg und Tirol trotz großer Regenmengen ruhig gestaltet. In Tirol war es am Sonntag zu einem Steinschlag auf einer Privatstraße im Zillergrund (Bezirk Schwaz) gekommen, hieß es seitens der Leitstelle auf APA-Nachfrage. Ansonsten verzeichnete man lediglich sechs Feuerwehreinsätze. Auch der Samstag war "ein ganz normaler Tag".
In Vorarlberg stellte sich die Situation ähnlich dar. Während der Nachtstunden gab es "keine unwetterbedingten Einsätze", so die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle.
In Südtirol hingegen mussten die Einsatzkräfte laufend ausrücken. Erdrutsche, Überschwemmungen und Steinschläge hielten die Verantwortlichen auf Trab. Bis Montag wurde die Aufmerksamkeitsstufe "ALFA" ausgerufen. Besonders der Eisack in Klausen machte Vorbereitungen wegen eines möglichen Hochwassers notwendig.
Herzlich Willkommen zum Live-Ticker
Die Wetter-Situation ist weiterhin angespannt. Vor allem im Süden und Osten ist die Unwetter-Gefahr heute hoch.