25. Mai 2018 | 13:03 Uhr

Blitze Unwetter Niederösterreich Österreich Gewitter © APA/EINSATZDOKU-LECHNER

Früher Start in Gewittersaison

Ungewöhnlich: Schon jetzt 20.000 Blitzeinschläge

Die Blitzhochsaison im Juni, Juli und August steht erst bevor.

Die Gewitterhochsaison in Österreich hat heuer ungewöhnlich früh und intensiv begonnen. Bis jetzt wurden 20.000 Blitze registriert. Grundsätzlich zählt die Alpenrepublik mit bis zu 150.000 Einschlägen pro Jahr zu den Hotspots in Europa - jedoch nur drei Prozent sehen eine Gefahr in dem Wetterphänomen, warnten Wetter- und Sicherheits-Experten bei einer Pressekonferenz am Freitag in Wien.
 
Laut KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) und ALDIS (das österreichische Blitzortungssystem) sterben pro Jahr in Österreich im Schnitt drei Menschen durch Blitze, rund dreimal so viele werden verletzt. Im Jahr 2016 stand das Wetterphänomen hierzulande bei den Brandauslösern ganz oben. Von 1.519 entfiel jedes fünfte Feuer (fast 21 Prozent) auf diese Zündquelle und verursachte eine Schadensumme von 14,3 Millionen Euro.
 

Blitzhochsaison steht bevor

Die Blitzhochsaison im Juni, Juli und August steht kurz bevor. Eine ideale Konstellation bilden stets Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit. "Österreich gehört mit Oberitalien und Slowenien zu den blitzgefährdetsten Regionen in Europa", erklärt KFV-Direktor Othmar Thann. Die Gefahr werde allerdings unterschätzt, zeigen Erhebungen seiner Institution: Nur drei Prozent der Befragten assoziierten mit Blitzen bzw. deren Einschlägen ein "persönliches oder materielles Gefährdungspotenzial".
 
Selbst für die Spezialisten bleiben viele diesbezügliche Fragen offen - messen und beobachten können sie die spektakulären Unwetter allerdings mittlerweile recht akkurat. So zeigt sich, dass 2018 der seit 2009 stärkste Start in die Blitzsaison zu verzeichnen war. Die Zahlen schwanken, es kristallisieren sich in den vergangenen Jahren aber vor allem in der Steiermark und Kärnten einige Hotspots heraus. Die Bezirke Weiz und Graz führen die Statistik an. Bundesweit registrierte ALDIS im Vorjahr 141.832 Blitzeinschläge, 2016 waren es 108.751 und 2012 wiederum 206.396.
 

Risiko minimieren

Blitzgescheit reagiert, wer das Risiko minimiert: Grundsätzlich kann ein Blitzeinschlag überall in Österreich treffen. "Wo genau lässt sich nicht vorhersagen und ist auch nicht zu verhindern", erläuterte ALDIS-Leiter Gerhard Diendorfer. "Aber es gibt sehr effektive Maßnahmen, sich zu schützen." Dazu zähle die Installation von Blitzschutzanlagen und Überspannungsschutzgeräten, das richtige Verhalten unter freiem Himmel während eines Gewitters, aber auch das schlichte Ausstecken von Geräten bei einem herannahenden Unwetter. Wenn möglich, sollte man ein Gewitter jedenfalls nicht draußen abwarten oder gar "zelebrieren". "Im Freien ist man gefährdet." Dabei sei die Gefahr für Leib und Leben nicht zu unterschätzen, vor allem in der Nähe des höchsten Punktes. Empfehlungen, wie etwa sich an einer tiefer gelegenen Stelle mit geschlossenen Beinen hinzuhocken, sollten nur als Notlösung betrachtet werden, schilderte Diendorfer.
 
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Sonne, Nebel im Flachland. -5/2°

Hoher Luftdruck ist weiterhin wetterbestimmend. Im Bergland überwiegt meist sehr sonniges Wetter, hingegen in vielen Becken und Tälern aber auch im Osten und Südosten muss hingegen mit teils zähen Nebel- oder Hochnebelfeldern gerechnet werden. Der Wind weht schwach, im Donauraum und im Nordosten auch mäßig aus Ost bis Südost. Frühtemperaturen minus 11 Grad in einigen inneralpinen Tälern bis minus 1 Grad im östlichen Flachland, Tageshöchsttemperaturen minus 2 bis plus 7 Grad.
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