04. Jänner 2018 | 07:25 Uhr

Feuerwehr St. Pölten © Symbolbild/APA/FF ST. PÖLTEN

Im Bergland

Überflutungsgefahr nach „Burglind“

Nach dem Sturm kommt der Regen: Warnung vor Überschwemmungen, Muren & Lawinen.

Sturmtief „Burglind“ hinterließ vielerorts ein Chaos in Österreich. Vor allem Tirol und Vorarlberg waren von den Auswirkungen betroffen. Die Feuerwehren standen im Dauereinsatz. In Kitzbühel mussten 20 Menschen sogar aus einer Seilbahn evakuiert werden, da sich eine Gondel nach einer Windböe verkeilt hatte. Zwei Stunden mussten sie in schwindelerregender Höhe ausharren, bis die Bergretter bei ihnen waren. Verletzt wurde zum Glück niemand.

Am Donnerstag sind nur noch Ausläufer vom Sturm zu spüren. Von Vorarlberg bis Oberösterreich sowie in Osttirol ist der Himmel ganztägig grau in grau und immer wieder ist mit Niederschlägen zu rechnen, die vor allem im Westen und entlang der Alpennordseite auch ergiebig sein können. Die Schneefallgrenze steigt von anfangs 500 bis 800 m Seehöhe im Tagesverlauf auf 1.200 bis 1.800 m Seehöhe. Im Süden und Osten scheint vorerst noch länger die Sonne. Hier nimmt die Bewölkung am Nachmittag zu und nachfolgend setzt Regen ein.

Das aktuelle Regenradar

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Heftiger Regen und Lawinengefahr

Und der kann mitunter heftig ausfallen. Vor allem im Bergland kann es stellenweise zu kleineren Überflutungen kommen. Auch Muren und vor allem Lawinen sind möglich. Die Lawinengefahr soll sogar noch weiter steigen.

Zwar herrschte am Vormittag noch "erhebliche" Lawinengefahr der Stufe drei (auf der fünfteiligen Skala), am Nachmittag sollte aber aufgrund weiterer starker Niederschläge Stufe vier ("große Gefahr") erreicht werden. Experte Andreas Pecl vom Vorarlberger Lawinenwarndienst riet von Aktivitäten abseits gesicherter Pisten ab.

Wo Gefahren liegen

Gefahrenstellen befanden sich am Donnerstag vor allem oberhalb von 2.000 Meter bzw. der Waldgrenze, in windbeeinflusstem Steilgelände sowie in eingewehten Rinnen und Mulden. "Anzahl und Größe der Gefahrenstellen nehmen mit der Seehöhe und untertags zu", warnte Pecl. Aus stark eingewehten Hangzonen seien zunehmend Abgänge von spontanen Locker- und Schneebrettlawinen möglich.

Auch nach der prognostizierten Wetterberuhigung am Freitag ist auf die Lawinensituation zu achten. Die Lawinengefahr werde in höheren Lagen vorerst nur langsam abnehmen, so Pecl.

Milde Temperaturen am Freitag

Die Schneefallgrenze pendelt zwischen 700 und 1.200 m Seehöhe. Der Wind kommt im Süden schwach, sonst mäßig bis lebhaft, im Osten bis zum Vormittag kräftig aus Süd bis West. Am Morgen sind die Temperaturen zwischen minus 6 und plus 6 Grad angesiedelt, tagsüber zwischen 0 und 11 Grad.

Spitzen bis 155,9 km/h

Der Sturm „Burglind“ war ungewöhnlich heftig: So wurden am Galzig in Tirol auf 2.079 Metern 155,9 km/h gemessen – ab ­einer Geschwindigkeit von 117 km/h spricht man von einem Orkan! In Kitzbühel sorgte ein Blitzeinschlag bei einem heftigen Wintergewitter für einen Ausfall des Senders am Horn. Auf der Silvretta in Vorarlberg mussten Skifahrer aus Sesselliften befreit werden.

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Im N und O Schneeregen, im W etwas Sonne. 0/3°

Der Tag verläuft verbreitet mit dichten Wolken. Von Vorarlberg bis nach Oberkärnten bessert sich das Wetter im Tagesverlauf noch etwas, bei einigen sonnigen Auflockerungen. Im Norden und Osten bleibt es hingegen ganztägig trüb und es regnet oder schneit phasenweise leicht. Am Nachmittag beschränkt sich das Niederschlagsgebiet besonders auf das Wald- und Weinviertel. Die Schneefallgrenze liegt zwischen 400 und 600m. Der Wind weht schwach, vorwiegend aus Ost bis Nord. Tageshöchsttemperaturen zwischen minus 1 und plus 5 Grad. Heute Nacht: Im Westen und Südwesten ziehen in der zweiten Nachthälfte wieder dichtere Wolken auf, zuvor ist es hier meist noch klar. In den übrigen Gebieten überwiegt durchgehend eine kompakte Wolkendecke, im Nordosten sorgt der weiterhin bestimmende Tiefdruckeinfluss bereits am Abend für unergiebige Niederschläge vom Mühlviertel bis ins nördliche Burgenland. Die Schneefallgrenze liegt anfangs teils noch bei 500m und sinkt dann zum Teil bis ins Flachland. Die Mengen sind aber gering. Der Wind weht meist schwach aus nördlichen bis östlichen Richtungen. Nachttemperaturen minus 5 bis plus 2 Grad.
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