15. Dezember 2015 | 11:34 Uhr

gaud.jpg © Tiroler Landesmuseen / Stefan Heim
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Norditalien

Tiroler entdecken unbekannten Urfalter

Der Micropterix gaudiella gilt als "lebendes Fossil".

Experten der Tiroler Landesmuseen haben in den Bergamasker Alpen in Norditalien einen weltweit bisher unbekannten Urfalter entdeckt. Der nur sieben bis acht Millimeter große Micropterix gaudiella gehört zur Familie der Urfalter, der ältesten heute noch vorkommenden Gruppe von Schmetterlingen, teilten die Landesmuseen in einer Aussendung mit.

Diese Falter würden weitgehend unverändert seit mindestens 130 Millionen Jahren existieren. Die Experten, die den Urfalter entdeckt haben, standen unter der Leitung des Kustos der Naturwissenschaftlichen Sammlungen der Tiroler Landesmuseen, Peter Huemer. "Die Neuentdeckung ist wirklich eine Sensation", betonte Huemer. Denn bisher seien lediglich sechs auf die Alpen beschränkte Urfalterarten bekannt gewesen.

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Präparat des Urfalters Micropterix gaudiella; Foto: Tiroler Landesmuseen

"Gaudium" beim Fund
Bei der Namensgebung hätte die Freude über den Fund eine bedeutende Rolle gespielt. Geht doch "Gaudiella" auf das lateinische "gaudium" zurück. Der Urfalter zeichnet sich durch seine auffallend metallisch gold-purpurfarbene Färbung aus und unterscheidet sich von anderen Arten durch verschiedene Körpermerkmale.

Unter anderem verfügt er über beißend-kauende Mundwerkzeuge und ernährt sich im Gegensatz zu nektarsaugenden Schmetterlingen von Pollen, die er mit seinen Kauladen zerkleinert. Entdeckt wurde der Urfalter daher auch pollenkauend in den Blüten von Rosen und Sonnenröschen. Der Micropterix gaudiella fliege ausschließlich bei Sonnenschein in einer Höhenlage von etwa 1.600 Metern, hieß es.

Genetische Strichcodes
Die Bergamasker Alpen gelten als ein Gebiet, das für eine kleinräumig verbreitete Flora und Fauna bekannt ist. Durch die geringe Vereisung während der Kaltzeiten hätten dort viele Arten selbst die höchsten Eisstände überdauern können. Für die Bestimmung der Neuentdeckung habe das Forscherteam auf modernste Techniken wie genetische Strichcodes zurückgegriffen. Mit dem Verfahren des DNA-Barcodings wird die Art anhand der DNA-Sequenz eines Markergens bestimmt. Ähnlich wie bei einem Strichcode auf Lebensmittel-Verpackungen stehe der Code als Kennzeichen für eine bestimmte Art.

Die Schmetterlingssammlung der Tiroler Landesmuseen umfasst nach eigenen Angaben mehr als eine Million Belege, die sich auf rund 8.000 Arten verteilen. Die Sammlung alpiner Schmetterlinge gelte in diesem Bereich als die bedeutendste weltweit.
 

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