03. April 2017 | 10:31 Uhr

sbg734.jpg © TZ ÖSTERREICH (Archiv)

Auf Seeton gebaut

Salzburg versinkt - langsam, aber sicher

Teile der Altstadt geben um einen Millimeter pro Jahr nach.

Die Altstadt Salzburgs sinkt. Zahlreiche Gebäude des historischen Stadtkerns sinken pro Jahr um etwa einen Millimeter. In den Fassaden der Häuser sind immer mehr Risse zu sehen.

Die Ursache für das Absinken verbrigt sich im Untergrund. Dieser besteht aus Seeton, der unter der Altstadt bis in über 100 Meter Tiefe reicht.

Nach dem Ende der letzten Eiszeit und dem Abschmelzen des Salzachgletschers vor etwa 10.000 Jahren entstand im Salzburger Becken ein See. Aus den feinkörnigen Ablagerungen dieses Sees, die nach und nach zu Boden sanken, besteht der Salzburger Seeton heute. Während alte Häuser mit Steinfundamenten praktisch mit der Bewegung des Seetons mitgehen, ist der labile Untergrund für neuere und schwerere Bauwerke aus Beton problematisch.  

Dass der Klimawandel eine Rolle spielt, ist unter Experten umstritten. Für Landesgeologe Rainer Braunstingl gebe es keine Anzeichen, dass die Bewegungen stärker werden. Es werde aber diskutiert, ob mehr Regen einen Einfluss habe. "Starkniederschläge sollen ja mehr werden. Man kann sie auch messen. Und um solche Veränderungen dreht sich die Diskussion unter Fachleuten, denn der Wassergehalt im Boden könnte steigen. Das wird natürlich beobachtet.“, so Braunstingl zum ORF Salzburg.