28. Juni 2016 | 11:16 Uhr

tigermuecke.jpg © APA (Archiv)

Tigermücke auf dem Vormarsch

Perfektes Wetter: Gelsen-Alarm in Österreich

Die aggressive Asiatische Tigermücke wird kaum aufzuhalten sein.

Das nasse und relativ warme Wetter der letzten Wochen lässt für heuer eine richtige Gelsenplage erwarten. Durch die großen Regenmengen im Mai und im Juni fanden nicht nur die heimischen Steckmückenarten perfektes Brutwetter vor, auch die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus), die als besonders gefährlich gilt, wird sich diesen Sommer weiter bei uns ausbreiten. Ihr Vormarsch wird nur schwer aufzuhalten sein.

In Österreich wurde die Tigermücke erstmals 2012 in Tirol und im Burgenland nachgewiesen. Die urspünglich aus Südostasien stammende Mücke wurde erstmals 1979 in Albanien nachgewiesen und konnte sich seither in ganz Zentraleuropa ausbreiten. Hans-Peter Führer vom Institut für Parasitologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien erwartet eine weitere Ausbreitung in den nächsten Jahren auch in Ostösterreich. In Südtirol etwa hat sich die Eier-Anzahl binnen zwei Jahren vervierfacht.

 

So breitet sich die Tigermücke aus

Die Larven brauchen für ihre Entwicklung unbedingt stehendes Wasser. Perfekt geeignet sind etwa Blumenuntersetzer, Regentonnen, Gießkannen, oder auch im Freien gelagerte Autoreifen. Ei, Larve und Puppe sind dabei ans Wasser gebunden. Nur erwachsene Mücken fliegen, wobei sich Weibchen von Blut und Männchen von Pflanzensäften ernähren.

Die erwachsene Tigermücke lebt etwa drei bis vier Wochen und liebt windstille und schattige Orte wie Hecken oder Sträucher als Unterschlupf, von denen sie sich bei der Nahrungssuche nur bis zu 200 Meter entfernt. Bevorzugt werden Menschen gestochen, aber auch Säugetiere und Vögel stehen auf dem "Speiseplan". Im Unterschied zu den bisher bei uns heimischen Gelsen sticht die Tigermücke auch untertags.

 

Explosionsartige Vermehrung

In der warmen Jahreszeit folgt eine Generation der nächsten. Wie lange es dauert, dass aus dem Ei eine erwachsene Mücke wird, hängt von der Temperatur ab. Im Frühjahr dauert die Entwicklung etwa 15-20 Tage, im Hochsommer nur 6-8 Tage. Im Spätsommer erreicht die Population der Tigermücke ihren Höhepunkt.

Dem Tigermücken-Nachwuchs kann auch unser Winter kaum etwas anhaben. Denn: Wenn im Herbst die Temperaturen absinken, legt die Tigermücke kälteresistente Eier ab. Diese Eier sind extrem widerstandsfähig und können Temperaturen bis zu minus 10 Grad Celsius überdauern. Sie schlüpfen erst im nächsten Frühjahr aus. So gelingt der Tigermücke die Anpassung an neue, kältere Lebensräume.

 

>> Die besten Mittel gegen Gelsen

 

Österreich Wetter

  • Jetzt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
  • 8
  • 9
  • 10
  • 11
  • 12
  • 13
  • 14
  • 15
  • 16
  • 17
  • 18
  • 19
  • 20
  • 21
  • 22
  • 23

Im N und O Schneeregen, im W etwas Sonne. 0/3°

Der Tag verläuft verbreitet mit dichten Wolken. Von Vorarlberg bis nach Oberkärnten bessert sich das Wetter im Tagesverlauf noch etwas, bei einigen sonnigen Auflockerungen. Im Norden und Osten bleibt es hingegen ganztägig trüb und es regnet oder schneit phasenweise leicht. Am Nachmittag beschränkt sich das Niederschlagsgebiet besonders auf das Wald- und Weinviertel. Die Schneefallgrenze liegt zwischen 400 und 600m. Der Wind weht schwach, vorwiegend aus Ost bis Nord. Tageshöchsttemperaturen zwischen minus 1 und plus 5 Grad. Heute Nacht: Im Westen und Südwesten ziehen in der zweiten Nachthälfte wieder dichtere Wolken auf, zuvor ist es hier meist noch klar. In den übrigen Gebieten überwiegt durchgehend eine kompakte Wolkendecke, im Nordosten sorgt der weiterhin bestimmende Tiefdruckeinfluss bereits am Abend für unergiebige Niederschläge vom Mühlviertel bis ins nördliche Burgenland. Die Schneefallgrenze liegt anfangs teils noch bei 500m und sinkt dann zum Teil bis ins Flachland. Die Mengen sind aber gering. Der Wind weht meist schwach aus nördlichen bis östlichen Richtungen. Nachttemperaturen minus 5 bis plus 2 Grad.
mehr Österreich-Wetter