12. Juni 2019 | 22:45 Uhr
Neuer Hitzeschutz gefordert
ÖGB-Präsident will Hitze-Regelung im Kollektiv-Vertrag
Arbeitsleistung an "Hundstagen" sinkt
Die Temperaturen steigen und steigen, viele Arbeitnehmer und auch Schüler stöhnen unter der Hitze. Die Konzentration sinkt, die Fehlerquote steigt. Laut Arbeiterkammer sinkt die Arbeitsleistung an sogenannten „Hundstagen“ um bis zu 70 Prozent. Hitzefrei wäre für viele eine Erlösung.
Für Bauarbeiter gibt es seit 2013 ein Gesetz, dass ab ursprünglich 35 Grad und seit Mai dieses Jahres ab 32,5 Grad hitzefrei gegeben werden muss – der Arbeitgeber hat zwar die Möglichkeit das zu beeinspruchen, aber Bauarbeitern stehen bei hitzefrei 60 Prozent ihres Stundenlohns zu. Für alle anderen Arbeitnehmer gilt: Wer sich wegen zu großer Hitze nicht arbeitsfähig fühlt, muss sich vom Arzt krankschreiben lassen.
Maximal 25° im Büro
Der Arbeitgeber wird beim Hitzeschutz aber auch in die Pflicht genommen. Verschiedene Gesetze und Verordnungen regeln, dass er für klimatisierte Räume sorgen muss – es dürfen 25 Grad in Arbeitsräumen nicht überschritten werden.
Ist keine Klimaanlage vorhanden, müssen andere bauliche Maßnahmen, etwa Außenjalousien, getroffen werden. Mehr Pausen und ein früherer Arbeitsbeginn sind ebenfalls möglich. Aber: Diese Pakete oder gleich ganz hitzefrei muss der Betriebsrat mit dem Boss ausverhandeln. „Als Arbeitnehmer hat man formal wenig Handhabe, das einzufordern“, so Hildegard Weinke, Expertin der Arbeiterkammer.
Fiaker-Limit ist 35 Grad
Anders als bei Fiakern, die in Wien ab 35 Grad zurück in die Stallungen fahren müssen, ist hitzefrei oft Verhandlungssache. Und das, obwohl in Gebäuden mit Flachdach, großen Fensterflächen, schlechter Isolierung oder mit Anlagen darin, die Hitze abstrahlen, Temperaturen von bis zu 40° erreicht würden.
© wetter.at
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Nicht nur Temperaturen hoch — Hitze treibt Energiekosten nach oben
Wien. Die Hitze und der dadurch bedingte Einsatz von Klimaanlagen lässt den Stromverbrauch im Großraum Wien noch vor Sommerbeginn fast auf Rekord-Höhe klettern. Für den heutigen Donnerstag erwartet die Wien Energie rund 32.500 bis 33.000 Megawattstunden (MWh) Stromverbrauch. Der vorjährige Sommer-Rekordtag (9. August) mit damals 33.200 MWh Verbrauch bei 35 Grad Außentemperatur wird damit nicht getoppt.
Am Vormittag hatte die Wien Energie noch gut 33.450 MWh Stromverbrauch für den heutigen Donnerstag erwartet. Zu Mittag wurde dieser Wert aber auf 32.500 bis 33.000 MWh korrigiert, nachdem sich abzeichnete, dass es doch nicht ganz so heiß werden dürfte wie ursprünglich angenommen.
Im Verlauf der aktuellen Hitzewelle mit Temperaturen über 30 Grad Celsius liegt der tägliche Stromverbrauch laut Wien Energie bei über 32.500 MWh. Damit werde im Großraum Wien pro Hitzetag etwa 6 Prozent mehr Strom verbraucht als an durchschnittlichen Sommertagen mit 25 Grad, erklärte das Unternehmen.
Für Samstag dieser Woche, wenn die Hitzewelle am Thermometer laut den Prognosen ihren Höhepunkt erreichen soll, erwartet die Wien Energie keine Stromrekorde, da an Wochenenden der Energieverbrauch in der Stadt durch geschlossene Büros, Geschäfte etc. deutlich zurückgeht.
ÖAMTC warnt: Hitze im Auto nicht auf die leichte Schulter nehmen
Auch wenn die Fenster einen Spalt weit geöffnet sind, sollte man Kinder oder Tiere nicht alleine im Auto lassen. Durch direkte Sonneneinstrahlung können die Temperaturen im Fahrzeuginneren schnell auf mehr als 40 Grad klettern. Auch wenn es draußen nur 24 Grad hat. So kann das Warten im Auto vor allem für Babys und Kleinkinder lebensgefährlich werden.
Auf Afrika-Hitze folgt Gewitter
Dieses Wochenende sollte das Badewetter noch voll ausgekostet werden. Am Freitag und Samstag werden Temperaturen weit jenseits der 30 Grad Grenze prognostiziert. Laut Zentralanstalt für Meterologie und Geodynamik (ZAMG) soll es zum Wochenbeginn gewittrig werden.
Am Freitag geben sehr trockene und heiße Luftmassen den Ton in Österreich an. Vielfach scheint ganztägig die Sonne, ganz vereinzelte Wärmegewitter in den Bergen sind aber nicht völlig auszuschließen. Es weht schwacher bis mäßiger Wind aus Ost bis Süd. Die Tiefsttemperaturen werden elf bis 22 Grad betragen, die Tageshöchsttemperaturen 28 bis 34 Grad.
In der Osthälfte legen die Temperaturen am Samstag noch etwas zu, es wird extrem heiß mit bis zu 37 Grad. Im Westen nähert sich hingegen eine Kaltfront, die ab dem Nachmittag für eine zusätzliche Labilisierung sorgt. Der Wind weht schwach bis mäßig, in Föhnstrichen und am Alpenostrand auch lebhaft aus südlichen Richtungen. Frühtemperaturen 14 bis 23 Grad, Tageshöchsttemperaturen 26 bis 37 Grad.
Der Sonntag bringt vor allem alpennordseitig sowie im Bergland vermehrt Gewitter. Alpensüdseitig werden Gewitter aber selten auftreten. Die Frühtemperaturen liegen bei zwölf bis 21 Grad, die Tageshöchsttemperaturen von West nach Ost 22 bis 33 Grad.
Gegen Montag wird das Wetter zunehmend unbeständiger. In der ersten Tageshälfte werden zwar längere sonnige Phasen erwartet, die Zweite wird jedoch, besonders in der Osthälfte Österreichs, von häufigen Gewittern geprägt sein. Die Frühtemperaturen sind mit 13 bis 22 Grad erreicht, die Tageshöchsttemperaturen mit 23 bis 30 Grad.
Hochwasser-Pegel am Inn weiter rückläufig
Die Hochwassersituation in Tirol hat sich im Laufe des Donnerstagsvormittags zunehmend entspannt. Am Inn sei nun größtenteils eine rückläufige Wasserführung zu verzeichnen, teilte das Land in einer Aussendung mit. Nach einem Höchststand des Inn in Innsbruck von 6,32 Meter kurz nach Mitternacht war der Pegelstand am späten Vormittag wieder unter die Sechs-Meter-Marke gesunken.
In Kombination mit der für Donnerstag und Freitag prognostizierten stabilen Wetterlage sei davon auszugehen, dass die Pegel weiter sinken werden, hieß es. "Die aktuelle Situation stimmt uns vorsichtig optimistisch. Unsere Expertinnen und Experten werden die Lage aber weiterhin rund um die Uhr beurteilen und beobachten", erklärte Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP).
In Inn gestürzter Radfahrer weiterhin vermisst
Sautens/Schwaz. Ein Radfahrer, der Mittwochnachmittag bei Sautens (Bezirk Imst) in die hochwasserführende Ötztaler Ache gestürzt und sofort abgetrieben worden war, ist auch am Donnerstagvormittag weiterhin vermisst geblieben. Auch die Identität des Mannes war nach wie vor unklar. "Bei uns ist keine Vermisstenanzeige eingelangt", sagte ein Sprecher der Polizei zur APA.
Indes war Donnerstagfrüh bei Schwaz eine weitere Suchaktion angelaufen. Im Inn war vermutlich eine leblos treibende Person gesehen worden, berichtete der Polizist. Wasserrettung, Feuerwehr und die Exekutive waren im Einsatz. Nähere Informationen waren zunächst nicht bekannt.
© APA/ZOOM.TIROL
Waldbrand im Karwendelgebirge
Bei dem Waldbrand im Tiroler Karwendelgebirge in der Nähe von Absam (Bezirk Innsbruck-Land), der Mittwochfrüh ausgebrochen war, sind in der Nacht auf Donnerstag Glimmnester erneut aufgeflammt. Die Löscharbeiten mussten deshalb Donnerstagfrüh wieder aufgenommen werden, sagte ein Sprecher der Polizei.
"Bei einem Kontrollflug in der Früh haben die Einsatzkräfte bemerkt, dass einige Glimmnester wieder aufgeflammt sind", berichtete die Polizist. Seit 7.30 Uhr seien erneut Hubschrauber für den Löscheinsatz in der Luft.
Der Brandherd liegt auf rund 1.900 Metern Höhe und konnte zu Fuß nicht erreicht werden, weshalb nur mit Helikoptern gelöscht werden konnte. Am Mittwochabend hatte man den Brand bereits weitgehend unter Kontrolle gebracht. Etwa fünf Hektar waren von dem Feuer betroffen, Schutzwald sei bisher nicht in Mitleidenschaft gezogen worden.
Tiroler Hochwasser: Inn-Pegelstände wieder stabilisiert
Die Hochwassersituation in Tirol ist in der Nacht auf Donnerstag weitgehend stabil geblieben. Aufgrund günstiger Wetterprognosen wurde damit gerechnet, dass die Pegelstände im Laufe des Tages fallen werden, allerdings auf hohem Niveau bleiben, teilte das Land mit. Rund 60 Mal mussten die Feuerwehren in der Nacht ausrücken. Hauptproblem dabei waren Wasserschäden in Kellern aufgrund des hohen Grundwasserspiegels.
In Innsbruck hatte der Inn in der Nacht einen Maximalstand von 6,32 Meter erreicht. Donnerstagfrüh war der Wasserstand um sieben Zentimeter auf 6,25 Meter gesunken.
Laut ZAMG sind am Donnerstag keine Niederschläge mehr zu erwarten. Demnach sollte es zu keiner weiteren Verschärfung der Situation kommen. Die Pegel werden laut Prognose zwar relativ hoch bleiben, jedoch leicht abfallen.
Tagesprognose
Im Großteil des Landes bleibt es sonnig und auch im Westen steigen die Temperaturen deutlich. Die Schauer- und Gewittergefahr geht zurück und nur vereinzelt sind in den Bergen ein paar Regentropfen zu erwarten. Deutlich erhöhtes Gewitterpotential gibt es hingegen in Teilen Niederösterreichs, in Wien und im Nordburgenland sowie im Nordosten der Steiermark. Hier aktiviert der Durchzug einer schwachen Störung am Nachmittag die oft sehr energiereiche Luftmasse. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Südost bis West. Frühtemperaturen 13 bis 21 Grad, Tageshöchsttemperaturen 25 bis 34 Grad.