06. Juli 2021 | 23:19 Uhr
Bis zu 40 Grad möglich
Mega-Hitze zum Ferienstart
ÖSTERREICH machte den Hitze-Test in der Wiener City, wo gestern der Hitze-Hotspot lag.
Wien. Österreich glüht. Hoch „Kornelieke“, das aus Russland kommt, heizt uns kräftig ein. Vielleicht knacken wir diese Woche sogar die 40-Grad-Marke. Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) gab bereits erste Hitzewarnungen heraus.
Warnungen. Für heute, Mittwoch, ist das halbe Land auf „Gelb“ geschaltet: „Erhöhte Hitzebelastung“, so die Experten. Für Donnerstag zeigt die ZAMG-Hitzewarnung „Orange“ an. Das bedeutet: „Erhöhte Hitzegefahr“. Erwartet wird der bisher heißeste Tag des Jahres: „Im Burgenland könnte es am Donnerstag stellenweise 38° und mehr geben“, schätzt Meteorologe Stefan Kiesenhofer.
Fiaker haben gestern "Hitzefrei" bekommen
ÖSTERREICH-Reporterin Nera Palinic machte in der Wiener City den Hitze-Test. Bei den Fiakern am Stephansplatz hatte es am frühen Nachmittag 33 Grad. Um 16.50 Uhr zeigte das ZAMG-Thermometer am Stephansplatz laut Tierschutzaktivisten des VGT schließlich 35 Grad an: „Wir haben das kontrolliert. Ab 17 Uhr war der Stephansplatz leer. Die Fiaker bekamen ‚Hitzefrei‘“, so eine VGT-Sprecherin zu ÖSTERREICH.
Baustellen-Stopp
Die Extrem-Hitze ruft auch die Gewerkschaft auf den Plan. „Ich appelliere an alle Baustellen-Betreiber, den Bauarbeitern ab 32,5 Grad im Schatten frei zu geben“, so Josef Muchitsch, oberster Baugewerkschafter, der auch einen Rechtsanspruch auf „Hitzefrei“ fordert.
ÖSTERREICH-Reporterin Nera Palinic machte auf der Baustelle am Neuen Markt den Check: 40 Grad (!) zeigte unser Thermometer in der Baugrube in der City. Schweißtreibende Arbeit. Eigentlich müssten die Arbeiter frei haben. Sobald der Körper mehr Hitze aufnimmt, als er wieder abgeben kann, kann es zu einem Hitzestau oder gar einem lebensbedrohlichen Hitzeschlag kommen, warnt die AGES.
Donnerstag. Morgen wird es noch heißer: Am Donnerstag klettern die Temperaturen in Wien, NÖ und der Südoststeiermark Richtung 40 Grad ...
Meteorologe: "Wir sind derzeit in warmer Luftströmung gefangen"
„Derzeit blockieren sich Hoch und Tief gegenseitig“, weiß Meteorologe Stefan Kiesenhofer. Diese Wetterlage wird aufgrund ihrer Form auch Omega-Wetterlage genannt und bezeichnet Warm- und Kaltzentren, die sich gegenseitig blockieren und oft tagelang kaum verlagern.
Polarkreis. Die Omega-Wetterlage führt zum einen oder anderen Phänomen. „Die Luftströmungen werden um die Hoch- und Tiefdruckgebiete gelenkt. Dadurch greifen Luftmassen weit in den Süden oder Norden und erhitzen sich oder kühlen ab. Wir sind derzeit in so einer warmen Luftströmung gefangen, die sich im nordafrikanischen Raum erhitzt hat und an der Vorderseite des Tiefs bis nach Norwegen transportiert wird, wo sie sogar nördlich des Polarkreises 30 °C erreicht.“
Tiefdruckgebiet. Ab Freitag kommt es zu einer kleinen Verlagerung des Tiefdruckgebiets „Zyprian“ in Richtung Osten, was dazu führt, dass es in fast ganz Österreich regnet – immerhin eine kleine Abkühlung.