30. Dezember 2017 | 10:38 Uhr

 Lawinengefahr © TZOe Torner Gerhard

"Heikle Verhältnisse"

Lawinengefahr im Westen Österreichs

In Tirol könne die Lawinengefahr im Tagesverlauf auf 'groß' ansteigen.

Die Experten des Lawinenwarndienstes haben am Samstag vor heiklen Verhältnissen in Tirol und Vorarlberg gewarnt. Die Tourenbedingungen seinen ungünstig, hieß es. Während die Gefahr in Vorarlberg oberhalb von 1.800 Metern verbreitet mit "erheblich" (Stufe 3) angegeben wurde, könne diese im Norden und Westen Tirols im Tagesverlauf noch auf "groß", also Stufe 4 der fünfteiligen Skala, ansteigen.
 
Das Hauptproblem gehe dabei vom frischen Triebschnee aus, so der Tiroler Lawinenwarndienst. Da die Verbindung des Triebschnees mit der Altschneedecke nur schlecht sei, ließen sich schon bei geringer Zusatzbelastung, etwa durch einen einzelnen Wintersportler, Lawinen auslösen. Gefahrenstellen seien in steilen Hängen aller Expositionen zu finden. In tiefen und mittleren Lagen könne der zunehmende Festigkeitsverlust der Schneedecke wegen des markanten Temperaturanstieges und Regen Probleme verursachen. Hier müsse man vermehrt mit Selbstauslösungen von Nassschnee- und Gleitschneelawinen rechnen, die auch exponierte Verkehrswege gefährden könnten.

Vorarlberg: Stufe 3

Ähnlich die Situation in Vorarlberg: Oberhalb der Waldgrenze wurde die Lawinengefahr am Samstag verbreitet als "erheblich" eingestuft. Der Neuschnee und lockere Altschnee wurde mit kräftigem bis stürmischem Wind aus westlichen Richtungen verfrachtet und bildete frischen, störanfälligen Triebschnee, hieß es. Gefahrenstellen lagen in windbeeinflussten Steilhängen, Kammlagen, Rinnen und Mulden und hinter Geländekanten aller Expositionen. Anzahl und Größe würden mit der Seehöhe zunehmen. Aktivitäten abseits gesicherter Pisten erforderten Erfahrung und Zurückhaltung, warnten die Experten.
 
Spontane Schneebretter aus stark eingewehten Bereichen und Lockerschneelawinen aus felsdurchsetztem Steilgelände seien möglich, hieß es. In tiefen und mittleren Lagen seien im Tagesverlauf bei steigender Schneefallgrenze viele kleine und mittlere Gleitschnee-und Nassschneelawinen in allen Expositionen zu erwarten. Davon könnten exponierte Verkehrswege betroffen sein.