31. Juli 2021 | 13:55 Uhr

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Neuer Gewitter-Alarm

Graz rüstet sich für neue Unwetter

Massiver Niederschlag sorgte am Freitag für überschwemmte Straßen und Keller  

Weite Teile Österreichs sind erneut von schweren Unwettern getroffen worden. In Graz kam es am Freitagabend zu Überschwemmungen und entwurzelten Bäumen, ein Baum stürzte auf ein Mehrparteienhaus im Stadtbezirk Lend. In Tirol war der Raum Innsbruck stark betroffen, Keller wurden überflutet und Bäume stürzten um. Auch in Salzburg, Niederösterreich und Vorarlberg musste die Feuerwehr zu zahlreichen Einsätzen ausrücken, die bis zum Samstag anhielten.

Im Innenhof eines Mehrparteienhauses in Graz wurde gegen 18.00 Uhr ein Baum umgerissen und stürzte auf das Gebäude, berichtete die Landespolizeidirektion Steiermark in einer Aussendung. Es seien das Dach, die Gebäudefront, drei Balkone und mehrere Fenster beschädigt worden. Teile des Blechdaches stürzten auf die Floßlendstraße, und es drohten weitere Dachteile herabzustürzen, weswegen die Straße bis 20.10 Uhr gesperrt werden musste. Verletzt wurde niemand.

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Schweres Unwetter am Freitag

Besonders der Norden der Landeshauptstadt war von dem Unwetter am frühen Abend betroffen. Die Feuerwehr musste zahlreiche weitere Einsätze insbesondere wegen umgefallener Bäume abarbeiten, hieß es. Das Unwetter setzte nach 17.00 Uhr ein, und binnen weniger Minuten waren einige Straßen, darunter auch die Elisabethstraße und die Hans-Sachs-Gasse, unter Wasser, da die Kanalisation die Mengen an Niederschlag nicht mehr aufnehmen konnte. Neben Sturmböen waren auch Hagelkörner dabei. Messstellen verzeichneten teilweise mehr als 100 Liter pro Quadratmeter, an manchen Messstellen wurden bis zu 160 Liter gemessen.

Branddirektor-Stellvertreter Heimo Krajnz von der Berufsfeuerwehr Graz sagte Samstagfrüh: "Wir werden heute den ganzen Tag im Einsatz sein." Am Morgen waren immer noch rund 300 Einsatzstellen abzuarbeiten. Zu Mittag begann es erneut zu regnen. Es drohen neue Unwetter mit Starkregen und Hagel. Der städtische Krisenstab tagte am Vormittag, um das weitere Vorgehen gemeinsam mit der Katastrophenschutzabteilung des Landes, der Landeswarnzentrale, den Energieversorgungsunternehmen der betroffenen Gebiete und den Einsatzorganisationen zu planen.

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Wie das Sicherheitsmanagement der Stadt mitteilte, seien sämtliche Rückhaltebecken im Grazer Stadtraum funktionstüchtig. Sie "haben uns vor größeren Schäden im Stadtgebiet bewahrt." Am Vormittag wurde mit schwerem Gerät daran gearbeitet, die Becken von Verklausungen und Verschlammungen zu befreien, damit sie auch bei weiteren Niederschlägen Wasser aufnehmen können. Das gleiche gelte für alle Bachbett-Erweiterungen im Stadtgebiet, hieß es in der Aussendung.

Laut Landespolizeidirektion Steiermark wurde in Vasoldsberg (Bezirk Graz-Umgebung) gegen Mitternacht durch den Sturm ein Trampolin durch die Luft geschleudert. Dabei wurden mehrere Fahrzeuge beschädigt. Am Grazer Hasnerplatz fiel ein Baum um, riss eine Stromleitung mit und kam quer über die Fahrbahn zu liegen. Einige geparkte Fahrzeuge wurden beschädigt. Der Baum wurde zwar zu einem Gutteil von der Feuerwehr entfernt, eine Teilsperre im Bereich Hasnerplatz bleibe aber aufrecht. Die Grabenstraße hatte gegen 21.15 Uhr für etwa eine Stunde wegen Überschwemmung gesperrt werden müssen.