01. August 2018 | 00:00 Uhr
Hitze-Unwetter
Gewitter verwüsten Teile Österreichs
In Tirol wurde durch heftige Gewitter eine Sturzflut ausgelöst.
Mega-Hitze und kein Ende in Sicht – Österreich stöhnt kollektiv auf. Am Dienstag wurden in Innsbruck 36 Grad gemessen, heute soll es noch heißer werden. Erst kommende Woche ist vielleicht mit etwas Abkühlung zu rechnen. Aktuell ist es nicht einmal am Mittelmeer so heiß wie hierzulande. „Österreich könnte das neue Ibiza werden“, sagt der deutsche Klimaforscher Mojib Latif. Er ist sich sicher: „Das derzeitige Wetter ist eindeutig ein Zeichen des Klimawandels“ (siehe unten).
Omega-Hoch bringt Dauerhitze
Sturzflut in Tirol
Am Mittwochabend gingen gegen 19 Uhr in der Tiroler Ortschaft Schnann heftige Gewitter nieder. Dadurch wurde eine Sturzflut ausgelöst. Wie die Facebook-Seite "Aktuelle Wetterwarnungen für Österreich" berichtet, gingen mehrere Meldungen von Facebook-Usern ein. Ein dazu gepostetes Video zeigt die erschreckenden Ausmaße:
Über mögliche Verletzte oder gar Todesopfer ist derzeit noch nichts bekannt. Es dürfte dabei jedoch ein erheblicher Sachschaden entstanden sein.
Sturm riss Baum in Vorarlberg um
Auch in Vorarlberg kam es am Mittwochabend zu heftigen Unwettern. Ein Video zeigt, wie Sturmböen einen Baum entwurzeln.
Erste Gemeinde mit Trinkwasser versorgt
In Vorarlberg wird mit St. Gerold (Bezirk Bludenz) eine erste Gemeinde von außerhalb mit Trinkwasser versorgt. Bereits am Dienstagabend erhielt die Gemeinde 30.000 Liter Wasser von einer Quelle aus Blons mit dem Milchwagen geliefert, bestätigte Bürgermeister Alwin Müller der APA einen Bericht des ORF Vorarlberg. Sollte es nicht ausreichend regnen, sind weitere Lieferungen für Freitag geplant.
St. Gerold versorgt sich aus einer Quelle mit Trinkwasser. Infolge der lang anhaltenden Trockenheit liefere diese aber nicht mehr die nötigen Mengen, sagte Müller. Geht es so weiter, rechne er damit, dass St. Gerold jeden zweiten bis dritten Tag Wasserlieferungen benötige. "Gestern Abend ist der Hochbehälter jetzt einmal voll gemacht worden", so der Bürgermeister. Man beobachte nun genau die Ein- und Abgänge. Dementsprechend würden dann neue Transporte beauftragt. Für den Transport wurde der Milchwagen einer speziellen Reinigung unterzogen.
Erfreut zeigte sich Müller, dass seine Gemeinde ab dem nächstem Jahr nicht mehr vor derartigen Problemen stehen wir. Für das kommende Jahr ist nämlich der Bau einer Notverbundleitung zwischen St. Gerold, Thüringerberg und Thüringen geplant. "Wir haben alle Bewilligungen beisammen", sagte Müller. Der Bau von Verbundleitungen wird von Land mit 40 Prozent der Kosten unterstützt.
Experte sieht deutliche Folgen des Klimawandels
Klima. Auch die Wetterexperten der ZAMG sehen das so. Zwar sei „das Wetter grundsätzlich zufällig, das passiert einfach“, schickt einer der Experten voraus. Aber: „Eine Theorie lautet, dass durch das Schmelzen des Polareises der Temperaturunterschied zwischen Norden und Süden geringer wird.“ Dadurch würden Wetterlagen stabiler. „Was früher schnell vorbei war, dauert jetzt einige Tage länger“, erklärt er die Hitzewelle.
Im Burgenland wachsen Oliven wie in Istrien
Pflanzen. Auch bei den Pflanzen nähert sich Österreich immer mehr Südeuropa an: Beim Neusiedler See wurde im Vorjahr sogar der erste Olivenhain Österreichs angelegt. Das milde Klima ähnelt dort schon dem vom kroatischen Istrien oder jenem rund um den Gardasee in Italien.
So kühlen sich die Österreicher in der Hitze ab
Kühlung. Die Österreicher lechzen nach Abkühlung: Rund um den Tiroler Achensee – mit 20 Grad Wassertemperatur noch einer der kältesten Seen des Landes – sind laut booking.com 42 von 57 Hotels komplett ausgebucht, in den anderen gibt es nur noch einige wenige Zimmer. In Wien stürmten am Wochenende 147.500 Menschen die Bäder – Rekord 2018. Klimageräte und Ventilatoren sind derzeit absolute Bestseller: „Es gibt eine hohe Nachfrage“, heißt es seitens Mediamarkt und Saturn. Und: „In den kommenden Tagen erwarten wir weiter stark wachsendes Interesse für Klimageräte.“
Experte 1: "Änderung des Wetters nicht absehbar"
Thomas Krennert (Meteorologe der ZAMG): „Grund für die Hitzewelle ist, dass eine Hochdruckzone über uns von Tiefdruckgebieten flankiert wird: die Omega-Lage – eine sehr stabile Wetterlage. Weite Teile Mittel- und Nordeuropas liegen darin. Die atlantische und subtropische Luft ist sehr energiereich und heiß. Bodenfeuchte verdunstet und führt zu Wärmegewittern. Eine Veränderung bis kommende Woche ist kaum abzusehen.“
Experte 2: "Eindeutige Zeichen des Klimawandels"
Klimaforscher Mojib Latif: „Das derzeitige Wetter ist eindeutiges Zeichen des Klimawandels. Hitzetage mit mehr als 30 Grad nehmen deutlich zu, so wie auch Tropennächte, in denen die Temperatur nicht mehr unter 20 Grad fällt. Ganz Europa glüht jetzt. Bald wird es am Mittelmeer so heiß sein, dass man nicht mehr dorthin fahren will. So gesehen könnte Österreich durchaus das neue Ibiza werden.“
(fip)
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Der Live-Ticker ist hiermit beendet. Bis zum nächsten Mal!
Linz ist Hitze-Hotspot
Derzeit ist es in Linz mit 30,6 Grad am heißesten.
ÖBB-Strecke zwischen Landeck-Zams und St. Anton am Arlberg gesperrt
Die ÖBB-Strecke musste zwischen Landeck-Zams und St. Anton am Arlberg gesperrt werden, ebenso die Stanzertalstraße (L68). Die Einsatzkräfte arbeiteten mit Hochdruck daran, Vermurungen und Verklausungen zu beseitigen.
Video: Sturm reißt Baum in Fußach um
Noch immer ist es heiß...
Das sind derzeit die Hitze-Hotspots:
Enns, 32,4 °C
Braunau/Ranshofen, 32,1 °C
Linz-Stadt, 32,0 °C
Linz-Hörsching, 31,8 °C
Lienz , 31,0 °C
Ried im Innkreis, 30,9 °C
Wels, 30,8 °C
Jenbach, 30,7 °C
Vöcklabruck, 30,6 °C
Aktuelle Unwetter-Warnkarte
Die Österreichische Unwetterzentrale warnt vor heftigen Gewittern im Westen sowie im Osten Österreichs.
© uwz.at
Heftiges Gewitter in Tirol
Durch das Gewitter wurde eine Sturzflut ausgelöst. Hier mehr dazu: Video: Gewitter in Tirol löste Sturzflut aus
Gewitter in der Steiermark
Südwestlich der steirischen Gemeinde Stubenberg am See gibt es derzeit ein kräftiges Gewitter.
Extreme Hitze
Es ist noch immer extrem heiß: Hitze-Hotspot ist derzeit Innsbruck mit 34,4 Grad gefolgt von Vöcklabruck (34,3 Grad) und Braunau/Ranshofen (34,2 Grad). Auch in Linz werden derzeit 34,2 Grad gemessen.
Vorarlberg ist derzeit Gewitter-Hotspot
#Österreich, Vorarlberg: #Gewitter östlich von #Dornbirn hinter dem #Karren. Hier Blick von Dornbirn zum Karren, der derzeit durch den starken Regen kaum zu sehen ist. Hier noch das Radar mit den Gewitterzellen im Ländle: https://t.co/sQZVXJWCey #Wetter /CG pic.twitter.com/B3YEhiOobE
— Alpinwetter | kachelmannwetter.com (@Alpinwetter) 1. August 2018
Hagel am Karren Dornbirn
Aktuelle Blitzkarte
Derzeit schlagen die meisten Blitze in Vorarlberg ein. Aber auch in der Nähe von Wien und im Burgenland blitzt es, wie die Karte von "lightningmaps.org" zeigt.
© lightningmaps.org
Hitzerekord nicht geknackt
Der gestrige Hitzerekord wurde heute nicht geknackt. Derzeit ist es in Innsbruck mit 34,3 Grad am heißesten.
Gewitter ziehen Richtung Wien
In der nächsten Stunde werden die Gewitter laut Kachelmannwetter auch in Wien eintreffen.
© Kachelmannwetter
Alarmstufe Rot in Niederösterreich, Burgenland und Steiermark
Immer mehr Teile Österreichs könnten derzeit laut Unwetterzentrale von schweren Gewittern betroffen sein.
So schnell verbreiten sich Feuer aufgrund der Trockenheit
Unwetter-Alarmstufe Rot in Mistelbach und Gänserndorf
Laut Unwetterzentrale herrscht in großen Teilen Österreichs Unwetter-Gefahr. Für Mistelbach und Gänserndorf wurde Alarmstufe Rot ausgegeben.
Hundstage im Wiener Tiergarten
Sie dösen im Schatten vor sich hin, dümpeln im Badebecken herum, freuen sich über eine Dusche und schlecken Eis zur Abkühlung. Die Tiere im Zoo Schönbrunn in Wien verhalten sich in den Hundstagen so wie auch viele Menschen es tun, wenn es ihre Zeit erlaubt.
© APA/GEORG HOCHMUTH
© APA/GEORG HOCHMUTH
Erste Unwetter finden ihren Weg Richtung Österreich
In Graz und Umgebung kommt es schon zu ersten Wärmegewittern
Großzügig: Aufgrund der Hitze dürfen Polizisten jetzt die Mütze absetzen
Wegen der Hitze müssen die Polizisten im norddeutschen Bundesland Schleswig-Holstein derzeit keine Dienstmützen tragen. In der vergangenen Woche hatte es Kritik an den Kopfbedeckungen gegeben: Ihr Kunstlederbezug heize sich bei dem Wetter stark auf.
"Die Einhaltung der Bekleidungsvorschrift ist wichtig, muss aber bei solchen Witterungsbedingungen selbstverständlich gelockert werden", sagte Innenstaatssekretär Torsten Geerdts (CDU) am Mittwoch. "Entscheidend ist doch, dass unsere Polizeikräfte mit einem kühlen Kopf ihren Dienst verrichten."
14 Katzenbabys bei Hitze in Neusiedl am See ausgesetzt -
14 Katzenbabys sind am Montagnachmittag in einer Schachtel bei der Ordination von Tierärztin Irene Mädl in Neusiedl am See ausgesetzt worden. Die Tiere seien komplett überhitzt gewesen, da sie sich in der prallen Sonne befunden hatten, bestätigte Mädl der APA am Mittwoch einen Bericht der Wochenzeitung "BVZ". Die Tierärztin erstattete Anzeige.
In Güssing hat es schon 29,1 Grad!
Tropennacht in sechs Bundesländern
32 der 270 Wetterstationen der ZAMG in sechs Bundesländern ist eine Tropennacht registriert worden, das heißt, dass die Temperaturen nicht unter 20 Grad fielen. Am heißesten war es in der Nacht auf Mittwoch in der Wiener Innenstadt: Dort betrug der Tiefstwert 24,2 Grad.
Achtung! Heute kommen wieder Gewitter
Aus Ungarn erreicht uns heute eine Gewitterzone, die vor allem im Burgenland, der Steiermark und Unterkärnten. Aber auch Wien und Niederösterreich könnten betroffen sein.
© Archivbild/LPD Wien
Wolkerdorf und mit 25,6 Grad neuer Spitzenreiter
Gefolgt von Bad Gleichenberg und Rechnitz
Wiener Fiakerpferde könnten noch diese Woche frei bekommen
Salzburgs Fiaker haben heute schon hitzefrei. Die Wiener Kollegen der Vierbeiner könnten das diese Woche auch noch schaffen. Laut Prognosen ist dafür der Donnerstag der geeignetste Tag. Laut Gesetz dürfen sie nicht mehr zum Einsatz kommen, wenn in der Inneren Stadt 35 Grad oder mehr gemessen werden. Die Kutscher seien von der Behörde bereits informiert worden, dass das Betriebsverbot noch im Lauf der Woche schlagend werden könnte, sagte Leopold Bubak, Leiter der u. a. für Fiaker zuständigen Magistratsabteilung 65, zur APA. Es wäre das erste Mal im heurigen Sommer.
© TZ Österreich
Jetzt schon 25 Grad in Wien
Wie auch schon in den letzten Tagen ist Wien derzeit "Hitze-Spitzenreiter". Hier hat es um 6 Uhr morgens schon 25 Grad. Allerdings ist dies schon drei Grad kühler als gestern um diese Zeit.
Dienstag der bislang heißeste Tag des Jahres
Gestern fiel bereits zweimal der diesjährige Hitzerekord. In Bludenz hatte es 35,3 Grad und am Nachmittag in Innsbruck sogar 36 Grad!
Bisher war der 21. Juni der wärmste Tag des Jahres mit 34,6 Grad.