04. Jänner 2012 | 09:58 Uhr

kitzbuehel.jpg © Kitzbühel

Sturm auf die Pisten

Österreich ist ausgebucht

Jubelstimmung in unseren Skigebieten. Krise macht auf Pisten Pause.

Tiefblauer Himmel, Temperaturen knapp um den Gefrierpunkt und schneebedeckte Bäume, die in der Sonne glitzern: Es grenzt schon fast an Postkartenkitsch, so schön ist es derzeit in den Skiregionen. Und die Touristiker strahlen mit der Sonne um die Wette: „In Kitzbühel hat die Krise Pause“, lacht Christian Harisch, Tourismusobmann der Gamsstadt.

Noble Gäste
Die 8.000 Zimmer in der Stadt sind fast alle voll – „ein Bett finden wir aber immer noch“, meint Harisch mit einem Augenzwinkern. Ein Viertel der Gäste ist in den zehn Hotels der Fünf- und Vier-Sterne-Superior-Klasse abgestiegen. Nirgendwo sonst gibt es eine so große Dichte an Top-Hotels wie in Kitzbühel – erst vor wenigen Wochen wurde ein Luxustempel der Kempinski-Gruppe eröffnet. Die Gäste lieben es nobel – vor allem die mehr als 2.000 Russen und Ukrainer, die derzeit das Stadtbild in Kitzbühel prägen und sich bei Shoppen, Après-Ski und Schnapsaufgüssen in den Saunen amüsieren.

Russen-Hochburg
Auch Zell am See in Salzburg ist eine Russenhochburg. „Sdejs govorjat po-russki“ – „Man spricht russisch“, steht auf Schaufenstern in der Innenstadt – auch die Speisekarten gibt es auf Kyrillisch. „Die Gäste fühlen sich einfach wohl bei uns, weil wir offen auf sie zugehen“, verrät Stadtchef Hermann Kaufmann (ÖVP) das Erfolgsgeheimnis.

Kanzler fährt Ski
Trotz „Russensturm“ sind die einheimischen und deutschen Gäste aber nach wie vor in der Überzahl – darunter auch viele Promis –, allen voran: Kanzler Werner Faymann (SPÖ) urlaubt derzeit mit Gattin Martina in Lech am Arlberg (Vbg.).

Kein Jännerloch
Ein Ende des Booms ist nicht in Sicht: „Das frühere Jännerloch füllen die Gäste aus Zentraleuropa“, sagt der Präsident der Hoteliervereinigung, Sepp Schellhorn. Gemeint sind Polen, Tschechien und die Slowakei.

Events ziehen
Auch aktuelle Großevents wie die Vierschanzentournee oder zukünftige Bewerbe wie die alpine Ski-WM in Schladming 2013 tragen ­ihren Teil zur guten Stimmung bei: „Bei uns sind die Pisten schon jetzt WM-reif“, ist man in Schladming selbstbewusst.