21. März 2013 | 08:37 Uhr
Nach Schnee und Regen
Wasser aus Neusiedler See abgelassen
Wasserstand ging durch Ableitung über Einserkanal um zwei Zentimeter zurück.
Der überdurchschnittlich niederschlagsreiche Winter hat den Wasserstand des Neusiedler Sees stark steigen lassen. Deshalb wurde in den vergangenen zweieinhalb Wochen über den Einserkanal Wasser abgelassen. Seither hat sich der Wasserstand um etwa zwei Zentimeter auf 115,77 Meter über Adria verringert. Mittlerweile wurde die Wehranlage wieder geschlossen, teilte der burgenländische Agrarlandesrat Andreas Liegenfeld am Mittwoch in einer Aussendung mit.
Die Steuerung des Wasserstandes im See wird durch die Wehrbetriebsordnung festgelegt. Sie schreibt vor, wann der Wasserspiegel abgesenkt werden muss. Aktuell betrug der - je nach Jahreszeit unterschiedlich festgesetzte - Regelungswasserstand, der nicht überschritten werden sollte, am Montag dieser Woche 115,78 Meter über Adria.
Ausnahmesituation
Betrachte man die Regen- und Schneemengen, so herrsche heuer eine Ausnahmesituation: Während vom 1. November 2011 bis 20. März 2012 die Niederschlagsmenge insgesamt 78 Millimeter betrug, waren es im Zeitraum vom 1. November 2012 bis zum heutigen Mittwoch 233 Millimeter, so Liegenfeld.
Durch das Absenken des Wasserstandes in der Winterperiode werde die Hochwassergefahr im Frühjahr minimiert. "Anderseits können – aufgrund höherer Wasserstände im Sommer – auch die ökologischen Ansprüche und touristischen Bedürfnisse befriedigt werden", erklärte Liegenfeld.
Der Neusiedler See erstreckt sich über rund 320 Quadratkilometer. Eine Senkung des Wasserstandes um fünf Zentimeter dauert etwa einen Monat. Wäre heuer keine Wasserableitung über den Einserkanal erfolgt, wäre das Hochwasserrisiko im Frühjahr bedenklich gestiegen, argumentiert der Landesrat. "Bei Starkwind wird die Gefahr eines Überlaufens noch verstärkt, da sich aus der Verlagerung der Wassermassen Pegelschwankungen von mehr als 40 Zentimetern ergeben können", so Liegenfeld.