29. Februar 2012 | 06:20 Uhr
Spanien
Trockenster Winter seit 70 Jahren
Die Luftverschmutzung in den Großstädten hat drastisch zugenommen.
Spanien erlebt den trockensten Winter seit mehr als 70 Jahren. Wie die Zeitung "El Pais" am Dienstag berichtete, gingen seit Dezember 2011 im Land nur 60 Liter Niederschläge pro Quadratmeter nieder. Dies sei der niedrigste Wert seit Beginn der offiziellen Aufzeichnungen in den 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Er liege deutlich unterhalb des bisherigen Tiefstwerts von 86 Litern aus dem Winter 1980/81.
Trockenheit
Die Ursache der Trockenheit sei ein Hochdruckgebiet, das den Zustrom von Regenfronten auf die Iberische Halbinsel verhindere. Die spanischen Stauseen sind nach diesen Angaben zu 62 Prozent ihrer Aufnahmekapazität gefüllt. "Wir leben derzeit noch von den üppigen Regenfällen im Winter 2009/10", sagte der Meteorologe Antoni Vives der Zeitung. "Alles wird nun von der Witterung im Frühjahr abhängen, denn dies ist normalerweise die regenreichste Jahreszeit."
Luftqualität
Die Trockenheit hatte zur Folge, dass in Metropolen wie Madrid, Barcelona, Sevilla oder Bilbao die Luftverschmutzung drastisch zunahm. Spanien verfügt über keine Pläne zur Verbesserung der Luftqualität. Die Stadtverwaltungen verhängen weder Fahrverbote noch sonstige Einschränkungen, um die Zunahme der Schadstoffe einzudämmen. Ein Sprecher der Umweltschutzorganisation Greenpeace erklärte: "Es ist immer dasselbe: Die Verantwortlichen warten lieber so lange ab, bis der Regen kommt, als dass sie irgendwelche Maßnahmen ergreifen."