13. September 2024 | 11:00 Uhr
Regen-Walze
LIVE-Ticker zur Unwetter-Katastrophe
Österreich erlebt derzeit ein extremes Wetterphänomen, das sich durch heftigen Regen, Sturmböen und Schneefälle auszeichnet.
Besonders Niederösterreich und Wien sind stark betroffen. Die Behörden haben bereits erste Maßnahmen ergriffen, um auf die drohenden Überschwemmungen und die anhaltende Wetterlage zu reagieren.
Erste Ausuferungen in Niederösterreich
In Niederösterreich wurde ein Krisenstab eingerichtet, um auf die Wetterlage zu reagieren. Die Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner hielt gemeinsam mit Vertretern des Krisenstabs eine Pressekonferenz ab. Laut Andreas Herndler, dem Leiter des Stabs der Landesfeuerwehr Niederösterreich, gibt es bereits erste Ausuferungen von Flüssen und Bächen. Sandsäcke werden an betroffene Gebiete verteilt, und in Melk können Bürger diese kostenlos im Wirtschaftshof befüllen lassen. „Es wird zu Überflutungen kommen“, warnte Herndler eindringlich. Er empfahl, aufmerksam zu bleiben, sich regelmäßig zu informieren und Schutzmaßnahmen zu ergreifen, wie etwa den Keller zu überprüfen und Wertgegenstände sowie technische Geräte in Sicherheit zu bringen.
Stadt Wien rät zur Vorsicht im öffentlichen Raum
Auch Wien, obwohl seltener von extremen Wetterereignissen betroffen, steht diesmal im Fokus. Besonders der westliche Teil der Stadt befindet sich im Epizentrum des sogenannten „Sintflut-Regens“. Heftige Regenfälle werden das gesamte Stadtgebiet betreffen, und für Samstag sind zudem Sturmböen angekündigt. Neben den Regen- und Schneefällen bringt das Unwetter auch starke Sturmböen mit sich. Verbreitet werden Windgeschwindigkeiten von 80 bis 100 km/h gemessen. Besonders betroffen sind der Ostrand der Alpen und das östliche Flachland, einschließlich der Stadt Wien, wo Böen von bis zu 110 km/h erwartet werden.
© ubimet
Die maximalen Windböen bis Sonntag.
Die Stadtverwaltung Wien rät eindringlich dazu, nur notwendige Wege zu unternehmen und Aufenthalte im Freien auf das Minimum zu beschränken. Die Magistratsabteilung 45 warnt besonders vor den rasch ansteigenden Wasserständen der Wiener Waldbäche, der Liesing und des Wienflusses. Spaziergänge oder Radtouren entlang der betroffenen Ufergebiete sollten daher vermieden werden. In den Wäldern der Stadt besteht ebenfalls erhöhte Gefahr durch den aufgeweichten Boden und mögliche umstürzende Bäume. Die Wiener Einsatzkräfte, darunter die Feuerwehr und der Hochwasserdienst der MA 45, überwachen die Wetterlage rund um die Uhr. Auch die Wiener Linien sind auf das kommende Unwetterwochenende vorbereitet. Es wurde zusätzliches Personal mobilisiert, um mögliche Störungen im öffentlichen Verkehr schnell beheben zu können.
Bundeskanzler Nehammer betont die Herausforderungen
Auch die Bundesregierung hat auf die extreme Wetterlage reagiert. Bundeskanzler Karl Nehammer sprach in einem Statement von einer „großen Herausforderung“, die auf die Einsatzkräfte zukommen werde „Feuerwehren, Zivilschutz, Polizei und das Bundesheer stehen bereit, um überall dort zu helfen, wo Unterstützung benötigt wird. Ein großer Dank geht an alle, die in den kommenden Tagen im Einsatz sind, um anderen zu helfen“, so der Kanzler.
Das wird jetzt in Steyr erwartet
Der Ennspegel im hochwassererfahrenen Steyr soll am Freitagabend die Vorwarngrenze erreichen, hier rechnet der Hydrografische Dienst mit kleineren Überflutungen, allerdings nicht mit größeren Überschwemmungen in bewohnten Gebieten. Die Stadt rief dazu auf, Uferbereiche zu meiden, Autos aus den potenziellen Überflutungsgebieten zu entfernen, Kellerfenster zu schließen und Ablaufrinnen zu säubern. Sandsäcke für den Notfall liegen bei den Kommunalbetrieben der Stadt bereit, der Aufbau des mobilen Hochwasserschutzes im Wehrgraben entlang der Steyr wurde vorbereitet. Das Bezirksfeuerwehrkommando Steyr-Stadt bekräftigte die Warnungen am späten Freitagabend. Der ZiB2 teilte man mit, dass um 23 Uhr eine Warnung für die Stadt inklusive Sirenenalarm ausgegeben wird. Der Anstieg des Pegels der Enns ist weiterhin zu erwarten.
Warnung in Steyr
Die Behörden haben für 23.00 Uhr eine Warnung für Steyr in Oberösterreich angekündigt. Die Feuerwehr wird aufgrund der aktuellen Unwetterlage bekanntgeben, was jetzt zu tun ist.
Wann die Katastrophe kommt
Ein Sintflut-Tief erschüttert Österreich: Hier wird es am schlimmsten:
- 400 Liter Regen pro Quadratmeter werden zwischen St. Pölten und Wien erwartet. Der Höhepunkt soll am Samstag kommen.
- Experten warnen, man solle zu Hause bleiben! Es droht eine Katastrophe.
- Die ÖBB raten von Zugreisen ab. Manche Strecken sind schon gesperrt.
- Auch Schnee soll kommen - über 800 Meter.
Passen Sie auf sich auf und seien Sie vorsichtig!
30-jährliches Hochwasser in Reichweite
Das droht der Donau im Bereich Korneuburg, wie der Hydrographische Dienst Niederösterreich prognostiziert.
Kachelmann mit dramatischer Prognose
"Wir sind erst bei einem 20jährigen Hochwasser am Kamp angekommen, das ist erst der Anfang", schrieb der Experte auf X.
Wir sind erst bei einem 20jährigen Hochwasser am Kamp angekommen, das ist erst der Anfang.https://t.co/JtipekoEVv https://t.co/LP9RMEArDr
— Jörg @kachelmann anderswo: @realkachelmann (@Kachelmann) September 13, 2024
Vor Ort steigen derweil die Pegel.
Die Lage im Kamptal
Im Kamptal wird es dramatisch
Im Kamptal müssen BewohnerInnen einiger Gemeinden ihre Schrebergärten bis 18:00 verlassen. Der Kamp ist dort bereits über die Ufer getreten. #PULS24 @puls24news pic.twitter.com/Q1wSH33ZdW
— Magdalena Punz (@MagdalenaPunz) September 13, 2024
Erste Bewohner müssen vor den Wassermassen fliehen.
Kritische Situation in Niederösterreich erwartet
In Niederösterreich haben sich die Prognosen für die erwarteten Regenmengen erhöht. "Die Lage hat sich verschärft! Wir rechnen mittlerweile mit bis zu 300 Liter Niederschlag pro Quadratmeter und orkanartigen Windböen", sagte LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) nach einer Lagebesprechung am Freitag in Tulln. Die Feuerwehr verzeichnete bereits mehrere Einsätze, Vorbereitungen waren weiter im Laufen.
Schienenersatzverkehr und ein Verletzter in Oberösterreich
In Oberösterreich laufen die Vorkehrungen auf das Starkregenwochenende. Die ÖBB stellen einige Zuglinien auf Schienenersatzverkehr um, in Linz, Steyr und Mauthausen wird der mobile Hochwasserschutz aufgebaut. Die größere Gefahr dürfte aber von lokalen Überflutungen ausgehen. Ein Unfall auf einem aufgeweichten Weg forderte einen Verletzten.
Kamp tritt über
Dramatisch ist die Lage aktuell in der Gemeinde Gars am Kamp. Der Kamp hat sich am Nachmittag in einen reißenden Fluss verwandelt und ist über die Ufer getreten. Wohnhäuser und Grundstücke drohen jetzt, überflutet zu werden.
Kritische Situation in Niederösterreich erwartet
Bis zu 300 Liter Niederschlag pro Quadratmeter und orkanartige Windböen prognostiziert - Einige Feuerwehreinsätze - Verspätungen am Flughafen Wien.
GeoSphere gibt nun auch höchste Schneewarnstufe aus
Neben der höchsten Warnstufe für Regen im Osten wurde von der GeoSphere nun auch die höchste Warnstufe (rot) für Schnee ausgerufen.
Zusätzlich wird vor folgenden Auswirkungen gewarnt:
- Strom- und Telefonmasten können knicken, Leitungen schwer beschädigt werden, Gefahr des Zusammenbruchs der Stromversorgung und der Telekommunikation
- Unpassierbare Straßenabschnitte, schwer erreichbare bzw. gesperrte Talzugänge
- Starke Behinderung des Straßen-, Schienenverkehrs, der teilweise zum Erliegen kommen kann
- Große Gefahr von Schneebruch bei Nassschnee: Große Äste können abbrechen, ganze Bäume umstürzen.
Schifffahrt auf der Donau vorübergehend eingestellt
In Niederösterreich stehen rund 100.000 Feuerwehrleute bereit, um mögliche Hochwassereinsätze zu bewältigen. Auch der Verbund trifft Vorkehrungen und hat sein Personal in den Krisenmodus versetzt. An den Donaukraftwerken wird das gesamte Wochenende im Schichtbetrieb gearbeitet.
Die DDSG Blue Danube hat zudem den Linienschiffsverkehr auf der Donau vorübergehend eingestellt. In der Wachau wird am Sonntag und Montag keine Linienschifffahrt stattfinden, und auch die geplante Tagesfahrt zwischen Wien und Dürnstein wurde abgesagt.
Pegel der Donau auf sieben Meter und Hochwasserschutz in Linz
In Niederösterreich steigen die Pegelstände der Donau weiterhin rasch an, und Experten erwarten in Klosterneuburg am Sonntag einen Wasserstand von fast sieben Metern. Bereits am Samstag könnte der Hochwasserstab der Stadt zusammenkommen. Auch in Linz bereitet man sich auf mögliche Überflutungen vor: Der mobile Hochwasserschutz entlang der Donaulände wurde aufgebaut, und 45 Mitarbeiter sind am Wochenende in Bereitschaft. Erste Bereiche, wie der Traunradweg und Fußgängerunterführungen, wurden gesperrt. Der Betrieb der Rollfähre wurde eingestellt und soll frühestens am Mittwoch wieder aufgenommen werden.
Erste Evakuierungen in Niederösterreich
Im Kamptal in Niederösterreich ist der Kampfluss bereits an mehreren Stellen über die Ufer getreten. Aktuell fließt er mit einer Durchflussrate von 120 Kubikmetern pro Sekunde – ein deutlich höherer Wert im Vergleich zu den üblichen 3 Kubikmetern pro Sekunde.
In einigen Gemeinden wurden die Bewohner aufgefordert, ihre Häuser zu evakuieren. Sie erhielten jedoch die Möglichkeit, noch einmal zurückzukehren, um letzte Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
100 km/h auf der Rax
Ziemlich unwirtliche Verhältnisse auf den Bergen heute. Waschechte Meteorologen lassen sich davon nicht abschrecken.
— uwz.at (@uwz_at) September 13, 2024
Kollege @nikzimmer87 ist heute auf der Rax. Bei 100 km/h und -2° gibt's aber sicher angenehmere Orte! pic.twitter.com/tPUaBnyAnS
Stromausfall im Wiener Becken
Auch in Teilen von Oberwaltersdorf, Oeynhausen, Traiskirchen und Wienersdorf kommt es derzeit zu kleineren Stromausfällen. Die Wiener Netze arbeiten bereits mit Hochdruck an der Behebung der Störung.
„Starnacht aus der Wachau“ wegen Hochwassergefahr abgesagt
Seit mehr als einer Woche wird in Rossatzbach (Ort in der Wachau, Niederösterreich) am Aufbau der „Starnacht aus der Wachau“-Arena gearbeitet. Doch die besorgniserregenden Pegelstände der Donau und die damit verbundenen behördlichen Auflagen haben die Veranstaltung unmöglich gemacht. Die Sicherheitsbehörden haben angeordnet, dass das Veranstaltungsgelände geräumt werden muss. Der Hochwasserschutz in der Region wird voraussichtlich noch am selben Tag eingerichtet. Ein erneuter Aufbau des Veranstaltungsgeländes könnte frühestens Mitte nächster Woche beginnen und ist bis zum geplanten Veranstaltungstag nicht mehr möglich.
Böhse Onkelz sagen OÖ Konzert ab
Nach zwei Auftritten bei der Skisprungschanze in Bischofshofen sollten die Böhsen Onkelz am Samstag in Wels vor etwa 40.000 Zuschauern spielen. Einige Besucher hatten sich auf eine lange Anreise von bis zu 1.000 Kilometern eingestellt. Doch nun wurde das Konzert vom Veranstalter abgesagt. "Die Sicherheit und das Wohl unserer Besucher haben für uns höchste Priorität. Aufgrund der schwierigen Wetterbedingungen und der berechtigten Bedenken unserer Fans sehen wir uns leider gezwungen, das Konzert abzusagen, um jegliche Risiken für alle Beteiligten zu vermeiden."
Schneefälle rund um den Großglockner dauern an.
Im Verlauf der letzten Stunden haben sich bis zu 70 cm Neuschnee ergeben und sind weitere Schneefälle für das Wochenende zu erwarten. Die Straßen- und Räumarbeiten sind bereits angelaufen jedoch wurde aufgrund der weiteren Niederschläge und starken Windböen für die Großglockner Hochalpenstraße bis inklusive Sonntag, 15 September 2024, die Sicherheitssperre verhängt.
Donauschiffe stellen Betrieb ein
Nach der vorsorglichen Einstellung mehrerer Zugstrecken trifft es nun auch die Schifffahrt. Die DDSG Blue Danube wird den Linienverkehr in Wien von Samstag bis einschließlich Montag einstellen. In der Wachau finden am Sonntag, dem 15. September 2024, und am Montag, dem 16. September 2024, keine Linienfahrten statt. Zudem wird die für Sonntag, den 15. September 2024, geplante Tagesfahrt von Wien nach Dürnstein abgesagt. Betroffene Passagiere können ihre Tickets entweder zurückerhalten oder kostenfrei auf ein anderes Datum umtauschen.
Amazon Zustellungen eingeschränkt
Auch für Amazon wird die Wetterlage problematisch. Auf der Startseite wird vor verzögerten Lieferungen in Wien gewarnt.
Aufsteirern abgesagt
Trotz Bemühungen bis zuletzt mussten die Organisatoren nun doch eine Absage verkünden. "Schweren Herzens informieren wir euch, dass das diesjährige Aufsteirern Festival – nach intensiver Absprache mit den zuständigen Behörden – für das gesamte Wochenende aufgrund der aktuellen Wettervorhersage leider abgesagt werden muss", heißt es auf der Facebook-Seite des Festivals.
"Die extreme Wettersituation und der anhaltend starke Wind lassen eine sichere Durchführung der Veranstaltung nicht zu. Auch eine gefahrlose Anreise für unsere Gäste kann unter diesen Bedingungen nicht garantiert werden." Die Sicherheit stehe an erster Stelle.
Stromausfälle in der Steiermark
Auch in der Steiermark kommt es aktuell zu ersten Stromausfällen. Betroffen sind ungefähr 30 Stationen in Altenhof, Rossegg, Aschau, Nechnitz, Kogl und Furrach.
Murenabgang: Nächste Streckensperre
Laut ÖBB kam es zwischen Friedberg und Aspang zu einem Murenabgang. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet.
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