08. Juli 2011 | 07:18 Uhr

Unwetter in der Steiermark © Feuerwehr/BFVMU/Horn

Katastrophenalarm

Schwere Unwetter in der Steiermark

 Einige Personen durch Seilbergung gerettet - Bahnverkehr eingestellt.

Ein heftiges Unwetter hat in den Abendstunden des Donnerstag mehrere Bäche über die Ufer treten lassen und in den Ortschaften Oberwölz und Niederwölz und Umgebung Schäden in Millionen-Euro-Höhe angerichtet, wie ein Feuerwehrsprecher am Freitag mitteilte. Mehrere Menschen konnten buchstäblich in letzter Sekunde durch Seilbergung von Feuerwehr und einem Polizei-Hubschrauber gerettet werden. Mitgerissenes Holz von mehreren Sägewerken zerstörte und verklauste Brücken, zwei Seitentäler waren abgeschnitten. Rund 20 Feuerwehren mit über 200 Mann waren am Freitag bei Aufräumarbeiten. Das Bundesheer wurde zu einem Assistenzeinsatz angefordert. Die Befürchtung der Einsatzkräfte: In den Abendstunden könnten weitere Unwetter niedergehen.

Diashow: Schwere Unwetter im Bezirk Murau

Unwetter in der Steiermark / Bezirk Murau
Unwetter in der Steiermark / Bezirk Murau
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Schwere Unwetter im Bezirk Murau
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Unwetter in der Steiermark / Bezirk Murau
Unwetter in der Steiermark / Bezirk Murau

Aufräumarbeiten dauern noch Tage
Laut Landesfeuerwehrkommando werde es noch Tage dauern, um die Häuser wieder völlig auszupumpen und vom Schlamm zu säubern. Die betroffenen Hausbesitzer seien "der Verzweiflung nahe", so ein Feuerwehrsprecher. Sie müssen von einem Kriseninterventionsteam betreut werden. Acht Menschen wurden von Polizei und Feuerwehren vor dem Hochwasser gerettet, in Schiltern wurde eine Hausbesitzerin von einem Hubschrauber mittels Tau aus ihrem überschwemmten Haus geborgen. Am Campingplatz in Oberwölz - im Ort selbst stieg das Wasser zwei Meter hoch - konnte eine Familie aus ihrem Auto, wo sie vor dem Regen Zuflucht gesucht hat, gerade noch herausgezogen werden. In Pachern rettete ein Mann seine Schafe in letzter Sekunde vor den Fluten. Die rund 20 abgeschnittenen Familien in den Seitentälern seien wohlauf, hieß es.

Ölalarm
Besonders erschwerend war für die zahlreichen Hilfskräfte, dass das Hochwasser am Wölzerbach die Lagerplätze mehrerer Sägewerke überschwemmt hatte. Alleine bei der Wölzerbachbrücke in Niederwölz waren Helfer mit vier Lkw mehrere Stunden damit beschäftigt, Verklausungen zu beseitigen: Mächtige Baumstämme hatten die Brücke blockiert. Im Bereich des Streckenabschnittes Niederwölz der Steiermärkischen Landesbahnen wurde der Gleiskörper teilweise überschwemmt, der Personen- und Güterverkehr gänzlich eingestellt. In mehreren überschwemmten Häusern und Objekten ergaben sich Probleme durch das Aufschwimmen von Treibstofftanks, weshalb der Behördenleiter Ölalarm gab und den Chemiealarmdienst des Landes anforderte.

Steirische Landesregierung vor Ort
  Die steirische Landesregierung - LH Franz Voves (S), LHStv. Hermann Schützenhöfer (V) und Verkehrslandesrat Gerhard Kurzmann (F) war in der Nacht und in den Vormittagsstunden im Katastrophengebiet, um sich ein Bild von der Lage zu machen und Hilfe zuzusagen. Der Murauer Bezirksfeuerwehrkommandant Helmut Vasold sprach von "apokalyptischen Zuständen" in den beiden Ortschaften Oberwölz und Niederwölz und Umgebung sowie in Winklern. Die Feuerwehrleute sowie zivile Hilfskräfte und etliche schwere Fahrzeuge von Baufirmen wurden unterstützt von Polizei- und Bundesheer-Hubschraubern. Verstärkung sollte im Laufe des Tages von den Feuerwehren im Bezirk Judenburg und vom Bundesheer kommen.

 

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