28. August 2013 | 23:22 Uhr
Wie ein Wunder
Salzburg: 26 Menschen aus Höhle gerettet
Starkregen löste Flut-Chaos aus. Fünf Stunden unter Tag eingeschlossen.
Es ist das Wunder von Salzburg: 26 Menschen waren am Mittwochvormittag hilflos in der Lamprechtshöhle bei St. Martin bei Lofer eingeschlossen. Fünf Stunden saßen die Urlauber, darunter auch sechs kleine Kinder, fest. Die gute Nachricht: Sie konnten alle unverletzt gerettet werden.
Was war passiert?
Durch einen plötzlich eintretenden Starkregen wurde der Eingangs- und Ausgangsbereich der Höhle geflutet. Die Lamprechtshöhle am Rande der Leoganger Steinberge ist die größte und mit 38 Kilometern die längste wasserführende Höhle Europas und die dritttiefste Höhle der Welt (minus 1.485 Meter). Plötzlich gab es für die Touristen kein Rein- und Rauskommen. „Wir haben zwar genau für solche Situationen ein Frühwarnsystem“, sagte Höhlenretter Gernot Salzmann zu ÖSTERREICH: „Doch in diesem Fall ging es so schnell, dass das System mithalten konnte.“
Retter hatten ständig Kontakt zu Eingeschlossenen
Die Eingesperrten retteten sich in eine eigens eingerichtete Hochwasserhalle. Denn es war nicht der erste Flutzwischenfall in der Höhle. Dort liegen für solche Extremsituationen Decken, Müsliriegel, Taschenlampen und Trinkwasser bereit. „Zudem standen wir mit den Eingeschlossenen via Höhlentelefon in ständigem Kontakt“, betonte Salzmann. Als das Wasser schön langsam zurückging, machten sich die erfahrenen Höhlenretter auf, um die Eingeschlossenen zu bergen. Um exakt 15.17 Uhr erschienen die ersten Besucher wieder im Freien. Die Kinder dick eingepackt in Wärmefolie. „Alle waren heilfroh und freuten sich auf eine warme Dusche“, so Salzmann.
Retter Gernot Salzmann:
"Es gab kein Rein-
und Rauskommen mehr"
ÖSTERREICH: Herr Salzmann, was ist da passiert?
gernot Salzmann: Ein Starkregen hat uns überrascht und den Ein- bzw. Ausgangsbereich überflutet. Es gab kein Rein- und Rauskommen mehr.
ÖSTERREICH: Hatten Sie Kontakt zu den Eingeschlossenen?
salzmann: Wir waren in ständigem Kontakt via Telefon und wussten, dass alles in Ordnung ist.
ÖSTERREICH: Warum haben Sie die Menschen erst nach fünf Stunden geborgen?
salzmann: Vorher war es nicht möglich.