11. Jänner 2012 | 08:52 Uhr

lawine_ap © AP

Tirol

Erhebliche Lawinengefahr und Sonnenschein

Kein Schnee, trotzdem bleiben Gleitschneelawinen weiterhin Hauptproblem.

Bei strahlend blauem Himmel und dem ersten niederschlagsfreien Tag nach den Neuschneemengen haben die Lawinenexperten des Landes am Mittwoch vor "erheblicher Gefahr" in großen Teilen Tirols gewarnt. Auf der fünfteiligen Skala wurde der Wert "3" erreicht. Das Hauptproblem bildeten Gleitschneelawinen. Nach wie gab es Straßensperren in Seitentäler oder höher gelegene Orte.

Erhebliche Gefahr
Erhebliche Gefahr bestand in den Regionen der Silvretta-Samnaun, Arlberg-Außerfern, Nordalpen und den Kitzbüheler Alpen. In den übrigen Gebieten Tirols war diese von der Höhe abhängig. Oberhalb von etwa 2.300 Metern war die Lawinengefahr erheblich, darunter mäßig, im südlichen Osttirol oberhalb etwa 1.800 Meter orteten die Experten mäßige Gefahr, darunter gering.

Lawinengefahr steigt

Mit der Sonneneinstrahlung und Tageserwärmung soll die Lawinengefahr ab den Mittagsstunden leicht ansteigen. Es sei dann im kammnahen, sehr steilen, nach Süden ausgerichteten Gelände mit kleineren spontanen Lawinen zu rechnen. Gewarnt wurden die Wintersportler speziell oberhalb von etwa 2.000 Metern vor frischen Triebschneeansammlungen.

Gleitschneelawinen drohten auf steilen Wiesenhängen in tiefen und mittleren Höhenlagen aller Expositionen. Diese Lawinen kündigen sich durch Risse in der Schneedecke an. Bereiche unterhalb solcher Risse sollten deshalb möglichst gemieden werden.

Bei den automatischen Wetterstationen Tirols konnte man eine deutliche Setzung der Schneedecke feststellen. Diese Setzung gehe laut Lawinenexperten mit einer Stabilisierung einher.

Lawinengefahr auch in Vorarlberg
In Vorarlberg hat sich die Wettersituation nach den intensiven Schneefällen der Vortage am Mittwoch weiter beruhigt. Bei fast ungetrübtem Sonnenschein herrschte oberhalb von 1.800 Metern aber nach wie vor erhebliche Lawinengefahr der Stufe 3. "Am ersten Schönwettertag ist defensives Verhalten und Zurückhaltung geboten", mahnte der Lawinenwarndienst die Wintersportler. Bereits einzelne Personen konnten Abgänge auslösen, Unerfahrene sollten die gesicherten Pisten nicht verlassen.

Die Hauptgefahr gehe von den obersten Neu- und Triebschneeschichten und frischen Einwehungen aus, erklärte Andreas Pecl von der Landeswarnzentrale. Sonneneinstrahlung und weitere Erwärmung würden kurzzeitig zu einer erhöhten Störanfälligkeit der Schneedecke führen. Die Gefahr spontaner Schneebrettlawinen habe jedoch deutlich abgenommen. Möglicherweise bereits am Donnerstag könnte die Lawinengefahr auf Stufe 2 ("mäßig") zurückgehen.

Abgesehen von den üblichen Wintersperren waren am Mittwoch alle Vorarlberger Straßenverbindungen frei befahrbar. Die Arlbergbahnstrecke war vorerst weiter gesperrt, ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Eine Neubeurteilung der Situation sollte am Mittwoch erfolgen.
 

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Unterschiedlich bewölkt, auch Sonne. 0/5°

Vor allem im Donauraum, Teilen der Steiermark und Kärntens gibt es häufig Nebel und Hochnebel. Abseits des Nebels scheint in vielen Regionen zumindest zeitweise die Sonne, auch wenn im Tagesverlauf hohe und mittelhohe Wolkenfelder über den Himmel ziehen. Erst zum Abend hin steigt vor allem in Vorarlberg und dem nördlichen Tirol die Schauerneigung. Gänzlich trüb bleibt es am Samstag hingegen ganz im Osten und Südosten. Stellenweise kann es im Burgenland, der südöstlichen Steiermark und dem östlichen Niederösterreich auch noch kurz regnen oder nieseln. Der Wind weht nur schwach. Nachmittagstemperaturen je nach Nebel, Wolken oder Sonne bei 2 bis 9 Grad. Heute Nacht: In der Nacht ziehen dichte Wolkenfelder über den Himmel und nur zeitweise lockert es auf. Besonders in Vorarlberg und den nördlichen Regionen Tirols ist mit Regen und Regenschauern zu rechnen. Vorübergehend kann es auf 1200 bis 1500m Seehöhe herab schneien, regional ist in höheren Tallagen mit Glatteisbildung zu rechnen. In den Niederungen im Osten und Süden breiten sich voraussichtlich wieder Nebelfelder aus. Der Wind weht nur schwach. Tiefsttemperaturen minus 5 bis plus 4 Grad.
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