13. Februar 2012 | 06:01 Uhr

eisbrecher_apa.jpg © APA/Pfarrhofer

Hafen Wien

Eisbrecher kämpft gegen 40 cm dickes Eis

Eisfrei! Der Eisbrecher MS "Eisvogel" hält den Hafen Wien eisfrei.

Als größter öffentlicher Donauhafen Österreichs muss der Hafen Wien auch im Winter offen sein. Das garantiert die "MS Eisvogel", der Eisbrecher des Hafens Wien.

Eisbrecher im Einsatz
Ab minus 15 Grad kann das Hafenbecken innerhalb weniger Stunden zufrieren, hier kommt dann der Eisbrecher "MS Eisvogel" zum Einsatz, um die Hafenbecken frei zu halten. Während die Personenschifffahrt sicher im Hafen ruht, müssen auch im Winter im Hafen Wien rund 400 Frachtschiffe abgefertigt werden können. Etwa, um Streusalz im größten Streusalzlager Wiens abzuladen, das der Hafen Wien im Auftrag der Stadt Wien betreibt. Damit stellt der Hafen Wien als Nahversorger Wiens unter anderem auch sicher, dass im Winter ausreichend gestreut und damit zur Sicherheit der Straßen beigetragen werden kann.

Eis-Alarm
80 Tonnen bringt der 32 Meter lange und sechseinhalb Meter breite Eisbrecher auf die Waage. Um sich mit noch größerer Wucht auf die Eisplatten zu hieven, kann das Schiff zusätzlich etwa 30 Tonnen an Wasserballast aufnehmen. Bis zu 12 mm dicker Stahl schützt den Rumpf vor den scharfen, harten Eisschollen. Die 520 PS starken Dieselmotoren schieben den Koloss im Schritttempo Meter um Meter voran. "Bis zu 60 Zentimeter dickes Eis können wir brechen", erklärt Kapitän Wolfgang Steindl. Zuletzt war das 1985 der Fall, bei tagelanger Kälte bis zu minus 28 Grad. "Dann vibriert im Kampf gegen die Eismassen der ganze Schiffskörper, Heckwasser schäumt auf und laut knirschend bricht das Eis in Stücke", so Steindl.

Bis zu zwei Stunden werden bei einer 15 Zentimeter dicken Eisschicht benötigt, um eine Fahrrinne in den drei Wiener Häfen (Hafen Albern, Hafen Freudenau und Ölhafen Lobau) zu brechen. Fünf Mann Besatzung arbeiten auf der "Eisvogel": ein Kapitän, ein Maschinist, zwei Steuermänner und ein Matrose. Der Job ist kein einfacher bei dem vielen Lärm unter Deck. Auch die Steuerung des großen Ruders ist oft Schwerstarbeit und erfordert gleichzeitig Fingerspitzengefühl, wenn das Schiff bis auf wenige Millimeter an die Kaimauer heranmanövriert wird.