23. Juni 2012 | 23:44 Uhr
© LFV Steiermark / Franz Fink
Hunderte wurden evakuiert
Die Woche der Rekord-Unwetter
Erst kam die Mega-Hitze, dann das Unwetter mit Hochwasser und Muren.
Noch am Mittwoch konnten wir uns über den heißesten Tag des Jahres freuen. Doch dann brach, was die Feuerwehr „Jahrhundertu-Unwetter“ nennt, über Österreich herein: 6.000 Blitze, bis zu 100 Liter Regen pro Quadratmeter. Die Folge: Hochwasser, Muren. Und das Chaos reißt nicht ab:
- Vermisster in der Steiermark. Samstag früh um 3.28 Uhr stürzte Wolfgang Sch. (48) in den steirischen Gullingbach (Bezirk Leoben), der durch das Hochwasser zum reißenden Fluss geworden ist. Nach einem Polterabend in Aigen (Ennstal) hatte er mit drei Freunden versucht, einen Stein wegzuräumen, der auf der Straße lag. Dabei stürzte er in den Bach und wurde sofort ab getrieben. Umgehend wurde die Rettung informiert, doch bis zu Redaktionsschluss fehlte von dem Mann jede Spur.
- VW-Bus mitgerissen. Ebenfalls in der Nacht auf Samstag verschüttete eine Mure bei Plon (Bezirk Lienz) eine Straße und riss einen weißen VW-Bus mitsamt den Insassen mit sich. Nur durch ein Wunder konnten sich die Insassen unverletzt ins Freie retten.
- 400 Menschen gerettet. In Trieben (Steiermark) mussten am Donnerstag 400 Menschen gerettet werden. Ihre Häuser drohten unter einer Schicht aus Schlamm und Geröll zu versinken. Dutzende Personen waren im Laufe der Woche von Wassermassen eingeschlossen.
- Mure auf der A 10. Auf der Tauernautobahn in Salzburg wurde der Pkw eines Ehepaares Donnerstagabend von einer zwei Meter hohen Mure eingeklemmt. Tags zuvor konnte sich ein 25-jähriger Oberösterreicher nur durch das Schiebedach seines Autos vor den Fluten retten. Die Sperre der A 10 wurde erst am Samstag wieder aufgehoben.
- 5 Mio. Euro Schaden. Allein in der Landwirtschaft wurde bisher insgesamt ein Schaden von fünf Millionen Euro angerichtet. Überflutete Keller, abgedeckte Häuser und zerstörte Autos noch gar nicht eingerechnet …