28. März 2013 | 09:30 Uhr

Sommerzeit.jpg © APA/EPA

Eine Stunde weniger Schlaf

Am Sonntag wird auf Sommerzeit umgestellt

Auch am Ostersonntag stellt sich der erhoffte Frühling noch nicht ein.

An diesem Sonntag heißt es für den Osterhasen eine Stunde früher als sonst aufstehen, denn um 2.00 Uhr wird wieder auf die Sommerzeit umgestellt. Zudem sollte er sich warm anziehen und die Ostereier ungefärbt weiß lassen, denn so lassen sie sich besser verstecken: Die ZAMG prophezeit für Ostersonntag nämlich Schneefall bis herunter in die Alpentäler und im östlichen Österreich Schneeregen.

Sommerzeit

Angesichts derart bescheidener Wetteraussichten werden Morgenmuffel die verlorene Stunde im warmen Bett wohl noch stärker vermissen. Doch immerhin 80 Prozent der Österreicher bewerten die Sommerzeit positiv bzw. neutral. Nur 19 Prozent sehen darin nur Nachteile, wie "market" vor zwei Jahren erhoben hat.

Jetlag?
Die gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Zeitumstellung werden laut dem Erfurter Schlafmediziner Bernd Mross ohnehin überschätzt. "Ein Jetlag nach einem Flug ist mit Sicherheit schwerer zu verkraften", so der Oberarzt vom Helios-Klinikum Erfurt.

"Die Sommerzeit kostet eine Stunde Schlaf, mehr ist das nicht", betont Mross. "Deswegen ist man nicht weniger leistungsfähig." Nach Angaben des Mediziners hätte ein Schlafentzug nur über längere Zeit hinweg körperlich Folgen. "Wenn man über Wochen oder Monate auf eine Stunde Schlaf verzichtet, wäre es ungesund."

Zeitumstellung

Aber egal, ob man es liebt oder nicht, um 2.00 Uhr springen die Zeiger auf 3.00 Uhr. Erst Ende Oktober werden die gestohlenen 60 Minuten "zurückgezahlt". Bis dahin werden wir mit einem Extra-Stündchen Abendsonne belohnt.

Die Chronometer können bereits vor dem Schlafengehen umgestellt werden, mitten in der Nacht oder Sonntag früh. Besonders Schlaue lassen sich von einer Funkuhr die Arbeit abnehmen. Pünktlich wird das Zeitsignal aus der Nähe von Frankfurt die Zeiger wandern lassen. Möglich macht dies ein Langwellensender mit einer Mindestreichweite von 1.500 Kilometern, der Funkuhren auf den weltweit genauesten Chronometer abstimmt.

Eingeführt wurde das Prozedere in Europa 1973 anlässlich der Ölkrise und mit dem Hintergrund, Energie zu sparen. Mit der Zeitverschiebung sollte eine Stunde Tageslicht für Unternehmen und Haushalte gewonnen werden. Frankreich machte damals den Anfang.

Österreich beschloss die Einführung erst 1979 wegen verwaltungstechnischer Probleme und weil man eine verkehrstechnische Harmonisierung mit der Schweiz und Deutschland wünschte. Diese beiden Länder führten die Sommerzeit auch erst 1980 ein. Allerdings gab es in der Alpenrepublik bereits im Ersten Weltkrieg schon einmal die Sommerzeit. Im Jahr 1916 galt sie für die Monarchie vom 1. Mai bis 30. September, wurde dann aber wieder eingestellt. Ein zweiter - erfolgloser - Versuch wurde in den Jahren 1940 bis 1948 unternommen.


 

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