01. September 2021 | 06:13 Uhr
Katastrophen-Alarm
Hurrikan "Ida": Lange Schlangen vor Tankstellen in Louisiana
Wegen der Stromausfälle versuchen Menschen Benzin für Generatoren zu bekommen.
Nach dem Hurrikan "Ida" haben sich vor den Tankstellen im US-Staat Louisiana vielerorts lange Schlangen gebildet. Zahlreiche Menschen standen mit Kanistern an, um an den Zapfsäulen Benzin für Generatoren zu bekommen, weil der Strom in der Region ausgefallen war. In der Region sind noch immer viele Tankstellen geschlossen und Straßen von Trümmern blockiert. In New Orleans wurde unterdessen von 20.00 Uhr am Abend bis 6.00 Uhr in der Früh eine nächtliche Ausgangssperre verhängt.
"Ida" war am Sonntag als gefährlicher Hurrikan der Stärke vier von fünf südwestlich von New Orleans auf die Küste Louisianas getroffen. Der Sturm verursachte dabei auch an einem wichtigen Hafen für Rohöl in Port Fourchon Schäden. Dieser dient als Transitpunkt für viele Ölplattformen im Golf von Mexiko. Das Weiße Haus erklärte am Dienstag (Ortszeit), um die Benzinversorgung zu verbessern, seien Regelungen zur maximalen Fahrtzeit für Lkw-Fahrer zeitweise gelockert worden. Auch eine Umweltrichtlinie werde für Louisiana und den Nachbarstaat Mississippi zeitweise ausgesetzt, um das Angebot kurzfristig zu erhöhen, wie das zuständige Umweltamt EPA erklärte.
Hunderttausende ohne Strom
In Louisiana waren rund eine Million Haushalte infolge der Sturmschäden immer noch ohne Strom. In der Großstadt New Orleans mit rund 400.000 Einwohnern war die Stromversorgung weiterhin komplett zusammengebrochen - und das ausgerechnet während der Sommerhitze, in der die meisten Bewohner auf ihre elektrischen Klimaanlagen angewiesen sind. Es war bisher nicht klar, wie lange es dauern könnte, zumindest einen Großteil der Versorgung wiederherzustellen.
Zudem wurde in New Orleans wegen der Nachwirkungen des Hurrikans vorübergehend eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Die Bürgermeisterin der Stadt, Latoya Cantrell, verkündete, dies gelte ab sofort jeweils von 20.00 Uhr am Abend bis 6.00 Uhr in der Früh. Die Polizei begründete den Schritt mit der öffentlichen Sicherheit. Wegen des Stromausfalls in der Stadt sei es derzeit nicht sicher, sich nachts auf den Straßen aufzuhalten. Außerdem wolle die Polizei gegen Plünderungen angehen.
Cantrell kündigte an, im Laufe des Mittwochs sollte ein erster kleiner Teil der Stromversorgung in der Stadt wieder in Gang kommen. Niemand solle aber erwarten, das mit einem Schlag überall die Lichter angingen. Dies werde Zeit dauern, und die Stromversorgung werde nur Schritt für Schritt wiederhergestellt werden.