17. Juli 2021 | 23:59 Uhr

Unwetter Deutschland

Klimaforscher Mojib Latif

»Der Klima-Wandel ist längst da«

Klimaforscher Mojib Latif ist überzeugt: "Der Klimawandel ist längst da." 

ÖSTERREICH: Deutschland erlebt eine Naturkatastrophe historischen Ausmaßes. Die Auswirkung des Klimawandels?

Mojib Latif: Ich denke schon. Man muss es aber differenziert betrachten. Hochwasser gab es schon vorher, ­ge­rade in dieser Region. Der Klimawandel sorgt aber dafür, dass sich solche Hochwasser intensivieren. Als Erstes muss man sagen, dass bei höheren Temperaturen – und in Europa sind die Temperaturen ja auch stärker als im globalen Schnitt gestiegen – mehr Energie in der Luft­säule ist. Das kommt daher, dass warme Luft mehr Wasserdampf aufnehmen kann. Deswegen können bei entsprechender Wetterlage die Niederschläge noch heftiger ausfallen. Pro Grad ­Erwärmung haben wir einen Anstieg dieser Energie um 7 Prozent. Wir stehen dann völlig hilflos vor diesen Wetterphänomenen.

ÖSTERREICH: Das heißt, wir stehen am Anfang eines klimatischen und ökologischen Notfalls.

Latif: Ja, das kann man wirklich so sagen. Wir stehen am Anfang der Erwärmung. Global reden wir von etwas mehr als einem Grad. Im Moment sind wir auf Kurs von drei Grad. Ich mag es mir, ehrlich gesagt, gar nicht vorstellen, was das bedeuten würde. Der Klimawandel ist also längst da.

ÖSTERREICH: Ein Tornado in Tschechien, Hochwasser und auf der anderen Seite ­extreme Dürre.

Latif: Das ist keine Überraschung, das haben wir so vorhergesehen. Unser Wetter wird durch den Klimawandel extremer. Und zwar in unterschiedlicher Hinsicht. Das bedeutet nicht, dass wir jedes Jahr dieses Hochwasser haben. Es kann auch umgekehrt sein. (wek) 

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Trüb, im S auch Regen, -1/6°

Ausgedehnte Wolkenfelder ziehen von Süden her über den Himmel, die Sonne zeigt sich landesweit kaum. Über den Niederungen im Norden und Nordosten liegen zumindest anfangs auch noch umfangreiche Nebel- und Hochnebelfelder. Im Tagesverlauf ist vor allem südlich des Alpenhauptkammes, von Osttirol über den Süden Salzburgs und Kärnten bis ins Burgenland mit etwas Regen zu rechnen. Die Schneefallgrenze bewegt sich meist zwischen rund 1600 bis 2000m Seehöhe. Der Wind weht in den Niederungen nur noch schwach. Frühtemperaturen minus 4 bis plus 4 Grad, Tageshöchsttemperaturen etwa 2 bis 9 Grad.
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