29. Juli 2015 | 10:54 Uhr

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Rekord-Tornado fegte über Kanada

Wirbelsturm in Manitoba wütete mehr als 2 Stunden lang.

Ein riesiger Tornado hat am Montag im Südwesten der kanadischen Provinz Manitoba bis zu drei Stunden lang gewütet. Der Wirbelsturm entwickelte sich gegen 20.30 Uhr Ortszeit nahe der kleinen Ortschaft Pierson und bewegte sich 95 Kilometer durch dünn besiedeltes Gebiet in nordwestliche Richtung, wo er gegen 23.00 Uhr bei Virden dokumentiert wurde. Für gewöhnlich ziehen Tornados nur etwa 30 Kilometer weit.

Trotz der Heftigkeit und der rekordverdächtig langen Dauer des Wirbelsturms wurden bisher kaum Schäden gemeldet - die nationale Umweltbehörde schickte nun ein Untersuchungsteam los, das Schäden entlang der Zugbahn des Sturms aufnehmen soll. Berichte über Verletzte liegen nicht vor.

Sturmjäger hielten den Tornado auf Video fest:

So entstehen Tornados
Tornados entstehen bei großen Temperaturunterschieden. Sie haben die Gestalt eines rotierenden Schlauchs, der von einer Regenwolke bis zum Erdboden reicht. Trotz ihres relativ geringen Umfangs verfügen sie aufgrund der Rotationsgeschwindigkeit über die stärkste Energie aller Wirbelstürme und können schwerste Verwüstungen anrichten.

Die Windgeschwindigkeit innerhalb des Wirbels mit einem Durchmesser von einigen Dutzend bis zu wenigen 100 Metern kann in Extremfällen bis zu 500 Stundenkilometer betragen.

Meist entstehen die Wirbelstürme bei Gewittern. Wenn an der Erdoberfläche die Luft stark erhitzt wird, steigt sie auf und ballt sich zu Gewitterwolken. Bei heftigen Gewitterböen kann die Steiggeschwindigkeit bis zu 40 Meter pro Sekunde betragen. Die Luft unter der Böe beginnt dann immer schneller zu rotieren und bildet den typischen Schlauch aus aufgewirbeltem Staub.

Da aus jeder starken Gewitterzelle ein Wirbel entstehen kann, ist die Vorwarnzeit äußerst kurz: Trotz ausgefeilter Radartechnik können Tornados im besten Fall einige Stunden vorher festgestellt werden.

tornado-3.jpg © APA