02. Dezember 2019 | 23:49 Uhr

Greta Thunberg © APA/AFP/NICHOLAS KAMM

Thunberg noch auf hoher See

Greta-Chaos vor Klima-Gipfel

Wo ist Greta Thunberg? Das war die meistgestellte Frage zum Start des Klima-Gipfels.

Gestern begann in Spanien die 25. UN-Klimakonferenz. Hier soll endlich fixiert werden, wie das Klimaschutz-Abkommen von Paris eingehalten werden soll.

Greta fehlt

Große Panne zum Start: Das Zugpferd der Klima-Bewegung fehlte. Die schwedische Aktivistin Greta Thunberg (16) war auf hoher See. Ihre 5.836-Kilometer-Segel-Reise von den USA über den Atlantik wurde durch Stürme verlangsamt. Heute Früh soll sie in Lissabon anlegen, dann muss sie noch nach Madrid.

Auch etliche andere Politiker und Experten schafften es nicht zum Start. SPÖ-Politikerin Julia Herr wollte klimaneutral per Zug anreisen, blieb aber am Weg hängen und kam nach 43 Stunden in Madrid an.

„Erde in Flammen“

Bis zum 13. Dezember beraten 29.000 Teilnehmer aus 200 Ländern, wie der Klimawandel gestoppt werden soll. UN-Generalsekretär António Guterres mahnte bei der Eröffnungsrede: „Wollen wir als die Generation in Erinnerung bleiben, die den Kopf in den Sand steckte, während die Erde in Flammen stand?“

Sogar in Österreich droht Wasser knapp zu werden

Kinder. Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen warnte: „Unsere Kinder werden später an uns denken, daran, was wir getan haben. Oder daran, was wir nicht ­getan haben“.

Experten präsentierten vor Ort neue Horrorstudien:

  • Wetter-Phänomene töteten heuer in Afrika 1.200 Kinder.
  • Wegen der Klimakrise verkürzen sich immer mehr Schwangerschaften – mit gravierenden Auswirkungen auf die Gesundheit der Kinder.
  • Auch in Österreich könnte das Wasser knapp werden. Die Nachfrage nimmt rapide zu.

Fest steht laut Experten: Wenn der Klimawandel nicht gestoppt wird, droht der Meeresspiegel stark zu steigen. Hunderte Millionen Menschen verlieren dann ihre Heimat. Hitze und Stürme würden Hunderttausende Tote verursachen.

Van der Bellen © APA/BUNDESHEER/PETER LECHNER

Van der Bellen mit Eisbär bei Klima-Rede

 

„Das ist ein Eisbär. David, der Sohn einer Mitarbeiterin, war kürzlich bei uns im Büro. Als er die Kristallluster in der Wiener Hofburg sah, glänzten seine Augen. Aber er sagte zu mir: ‚Wir müssen Strom sparen, sonst sterben die Eisbären.‘“

  • Klima-Horror in 30 Jahren: „Davids Familie lebt vielleicht in Wien. Die Stadt ist brütend heiß. Viele Bäume haben die Hitze nicht überlebt. Als Kind war David im Winter oft rodeln. Seine Kinder kennen Rodeln nur aus Papas Geschichten. Davids Tochter hatte letztes Jahr das Dengue-Fieber, ursprünglich eine Tropenkrankheit.“
  • Alternative: „David ist meist mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Autos fahren nur mit Elektroantrieb. Die Temperaturen steigen im Sommer nur selten über 35°. Wien ist viel grüner als in Davids Kindheit.“
  • „Auf Planeten aufpassen“: „Wenn ich David diesen Eisbären schenke, werde ich ihm sagen, dass viele Erwachsene alles tun werden, um auf diesen Planeten aufzupassen. Hoffentlich gibt es dann noch echte Eisbären.“