15. März 2023 | 10:34 Uhr © Alberto Casetto / Unsplash.com Wanderurlaub mit der Familie: Darauf sollten sich Eltern vorbereiten Gemeinsam mit den Kindern einen Familienurlaub zu verbringen, ist oft eine wahre Anstrengung. Gemeinsamkeiten zu finden ist nicht immer einfach, denn auf alle Bedürfnisse muss Rücksicht genommen werden. Wanderurlaube indes stellen eine gute Alternative zu anderen Urlaubsformen dar. Auf was bei einem familiären Wanderurlaub in Österreich zu achten ist und auf was es ankommt, verrät dieser Artikel. Kinder gut einpacken Eltern kennen das Dilemma nur zu gut. Mit Kindern geht immer mal etwas schief und während sich Erwachsene geschickt um matschige Stellen und Pfützen herummanövrieren, springen die Kleinen mitten rein. Dieser Fakt muss bei einer Wanderung immer mit bedacht werden. Es gilt: Die Kleidung – es empfiehlt sich, nicht nur die Kinder vor dem Start gut für das jeweilige Wetter einzupacken, sondern im Gepäck allerhand Ersatz- und Notfallbekleidung mitzunehmen. Gute Regenjacken, die vor Wind und Regen schützen, sind essenziell. Wichtig ist, dass die Regenjacke dennoch atmungsaktiv ist, denn es bringt nichts, wenn das Kind unter der Jacke in einer Brutkammer hockt. Ersatzkleidung ist sinnvoll, wenn einmal was schief geht und die Hose des Kindes nass oder schmutzig ist. Die Witterung – viele Wanderungen, gerade in den Bergen, beginnen am frühen Morgen. Oft ist es noch kühl, doch ziehen die Temperaturen im Verlauf des Tages an. An anderen Tagen nimmt der Wind zu und aus warmen Sommertagen werden doch kühlere Stunden. Auch darauf müssen sich Eltern vorbereiten und dementsprechend planen. Praktisch ist das Zwiebelprinzip, immerhin haben die Kinder nun alles an, was sie benötigen. Diese Punkte treffen natürlich in gewisser Weise auch auf die Eltern zu. Auch Erwachsene sollten sich stets gut und passend für eine Wanderung kleiden, damit der Spaß nicht verloren geht. Auf die Bedürfnisse der Kleinen Rücksicht nehmen Wanderungen werden von Erwachsenen und Kindern unterschiedlich empfunden. Je jünger das Kind ist, desto weiter ist auf den kurzen Beinen auch die Wegstrecke. Selbst Wanderstrecken, die als simpel und leicht markiert sind, können für Knirpse echte Belastungen darstellen. Damit das Kind nicht mitten drin in den Streik tritt und die Eltern doch den Nachwuchs auf dem Rücken tragen müssen, sollten die Wanderstrecken passend geplant werden: Wegstrecke – weniger ist mehr. Ohnehin schließen sich im Rahmen einer Wanderroute etliche Nebenstrecken an, sodass ein kurzer Wanderweg notfalls leicht verlängert werden kann. Gerade bei den ersten Familienwanderungen sollten die Strecken so kurz, wie möglich gewählt werden. Achtung: Sobald Steigungen enthalten sind, verringert sich die Strecke weiter. Pausen – bei kleinen Kindern, aber auch bei Jugendlichen, sind Pausen wichtig. Wieder gilt: Je jünger das Kind, desto mehr Pausen. Es genügt allerdings nicht einfach eine Brotzeit rund um eine Sitzbank, denn den Kleinen sollte in der Pause etwas geboten werden. Abwechslung – für Erwachsene ist es wunderschön, während des Wanderns die Umgebung und Natur zu bestaunen. Kinder sehen die Welt allerdings mit völlig anderen Augen und empfinden die Schönheiten, die Erwachsene sehen, oft als langweilig. Dafür können sie sich mit allerlei Dingen am Wegesrand beschäftigen und dafür begeistern. Eltern müssen darauf Rücksicht nehmen und es dem Kind erlauben, während der Wanderung eigene Erkundungen auszuprobieren. Erlebnisse – entlang vieler Wanderwege gibt es längst Erlebniswege oder entsprechende Naturparks. Sie bieten sich ideal an, in die geplante Route eingebunden zu werden. Oft richten sich diese Angebote explizit an Kinder. Sie können sich dort austoben und natürlich ausprobieren. Notfallplan – gerade mit jüngeren Kindern bieten sich Wanderstrecken an, die über Liftanlagen oder Bergbahnen mühelos verkürzt werden können. Ein müdes Kind mag nicht mehr laufen – Eltern hingegen möchten das Kind nicht unbedingt einen Großteil der Strecke tragen. Auch bezüglich längerer Pausen und der Einkehr in Hütten und Gasthöfen gilt, entsprechende Angebote zu wählen, bei denen Kindern nicht nur erlaubt, sondern herzlich willkommen sind. Spielangebote sind ein Muss. Nicht nur empfinden Kinder einen Spielplatz als Abwechslung, auch stellt sich die Langeweile bei einer längeren Pause nicht ein. Für Abwechslung sorgen Für viele Erwachsene ist es ein Traum, den gesamten Urlaub zu wandern. Es gibt so viel zu entdecken und näher ist man praktisch nie an der Natur. Für Kinder kann diese Vorstellung aber rasch zum Albtraum werden. Daher wird empfohlen: Abwechslungsreicher Urlaub – Wanderungen sind toll, aber nicht täglich. Bei Familienurlauben gilt ohnehin die Devise, dass jedes Familienmitglied ein oder zwei Tage bestimmen kann, was gemacht wird. Bei Kindern können Ausflüge an den Badesee, ins Schwimmbad, aber auch in Kletter- oder Hochseilparks genutzt werden. Kultur – selbst kulturelle Aspekte können in einen Familienurlaub mit Kindern eingebunden werden. So viele kulturelle Angebote sind auf Kinder abgestimmt und ermöglichen es den Kleinen, im für passenden Rahmen Entdeckungen und Erfahrungen zu machen. Einige Museen haben gar spezielle Kindertouren mit Mitmachcharakter. Abstimmung – schon vor der Abreise hilft es, sich mit der ganzen Familie zusammenzusetzen und gemeinsam abzuklären, wer gerne was unternehmen möchte. Natürlich muss bei den Kleinsten noch ein wenig mitgewirkt werden, indem beispielsweise Möglichkeiten genannt werden. Bei Jugendlichen beugt diese Vorgehensweise dem Trotz vor. Abwechslung kann es aber auch für die Eltern geben. Viele Urlaubsorte bieten eine professionelle Kinderbetreuung mit Unterhaltungsprogramm an. Natürlich sollte das Kind nicht den ganzen Urlaub über in die Betreuung gegeben werden, doch ein oder zwei Tage schaden im Regelfall nicht. Zumindest haben Eltern so die Chance, einen Tag in Zweisamkeit zu verbringen und einmal nur das zu machen, was sie gerne möchten. © Daiga Ellaby / Unsplash.com Fazit - ein Urlaub mit Kindern ist eine Herausforderung Der Blickwinkel auf den Urlaub muss sich ändern, wenn Eltern mit Kindern verreisen. Selbst passionierte Wanderer können nicht ihre üblichen Wege oder Wegstrecken nutzen, denn die Kleinen schaffen es nicht, mitzuhalten. Auch erleben Kinder eine Wanderung völlig anders, worauf wiederum Rücksicht zu nehmen ist. Wer allerdings gut plant, Alternativen einplant, Abwechslung bietet und zwischendurch auch mal an sich denkt, wird einen schönen Familienurlaub mit Wanderungen erleben.