03. Juli 2016 | 12:50 Uhr
Feuerwehren im Dauereinsatz
Muren & Monsun verwüsten Teile Österreichs
Heftige Unwetter haben Teile Österreichs teils schwer verwüstet.
Eine Unwetterfront hat am späten Samstagnachmittag den Großraum Innsbruck heimgesucht und Schäden in noch unbekannter Höhe verursacht. Die Tiroler Landesleitzentrale verzeichnete innerhalb kurzer Zeit über 700 Notrufe. Zahlreiche Keller wurden überflutet und auf den Straßen herrschten zeitweise chaotische Zustände.
Besonders betroffen waren der Osten der Tiroler Landeshauptstadt und umliegende Gemeinden. Aber auch im Zillertal gingen kleinere Muren ab. In der Volksschule Amras richtete das Rote Kreuz Innsbruck ein Betreuungszentrum ein. Mehrere Häuser waren vorübergehend evakuiert worden, bis die Feuerwehr Straßen und Zufahrten mit Sandsäcken und Schaltafeln abgesichert hatte.
Ein Video zeigt den Parkplatz des Einkaufszentrums während des monsunartigen Regens.
Das Einkaufszentrum "dez" musste kurz vor Geschäftsschluss geräumt und gesperrt werden. Die sintflutartigen Regenfälle verbunden mit Sturmböen von über 90 km/h hatten auch hier dazu geführt, dass Wasser von der Straße aus in das Gebäude eindrang. Die Parkplätze waren teilweise überflutet.
Nach einer ersten Bilanz kamen bei den schweren Unwettern keine Personen zu Schaden.
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Quelle: APA
Steirische Feuerwehren rückten 113-mal aus
Auch in der Steiermark haben schwere Gewitter in der Nacht auf Sonntag Feuerwehren auf Trab gehalten. Wie Feuerwehr-Sprecher Thomas Meier auf APA-Anfrage sagte, bewältigten 80 Wehren 113 Einsätze. Insgesamt waren rund 1.000 Feuerwehrleute damit beschäftigt, Keller auszupumpen, Straßen freizumachen und Verklausungen an Bächen zu beseitigen.
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Besonders betroffen waren laut Meier die Großräume Mürzzuschlag, Weiz und Hartberg. Weitere Einsätze hat es rund um Judenburg, Liezen und Leoben gegeben. Am Sonntagvormittag waren noch rund ein Dutzend Feuerwehren im Einsatz, der Großteil von ihnen war mit Aufräumarbeiten beschäftigt.
"Wir stehen nach wie vor bereit, ich denke aber, dass die große Unwetterwelle vorbei ist", sagte Meier. Für Sonntag sei lediglich leichter Regen vorhergesagt, was zur Entspannung der Lage beitragen werde.
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Nach einem Murenabgang ist ein Zug entgleist. Quelle: APA
Oberösterreich: Ganze Ortszentren überflutet
Der monsunartige Regen hat auch zahlreiche Gebäude in Oberösterreich überflutet. Bäche sind übergelaufen, Bäume umgestürzt und vom Wasser eingeschlossene Personen mussten befreit werden, berichtete das Landesfeuerwehrkommando OÖ am Sonntagvormittag. Die hauptbetroffenen Bezirke waren Gmunden, Freistadt und Wels-Land.
900 Feuerwehrleute von 60 Feuerwehren waren im Einsatz. Alleine bis 21.00 Uhr gingen 200 Schadensmeldungen bei der Landeswarnzentrale ein. Einige Landstraßen mussten wegen Überflutungen gesperrt werden. Besonders drastisch war die Lage in der Gemeinde Laakirchen, wo ganze Ortsteile unter Wasser standen. Im nördlichen Bezirk Gmunden wurden binnen kurzer Zeit 21 Feuerwehren zu Einsätzen gerufen. Ganze Straßenzüge mussten gesperrt werden, weil sie unter Wasser standen, Dutzende Keller wurden überflutet.
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Auch in Bad Wimsbach-Neydharting (Bezirk Wels-Land) wurde das gesamte Ortszentrum überflutet, weil der Wimsbach so rasch anstieg. Etliche Häuser und auch das Kurzentrum Moorbad Neydharting standen unter Wasser.
Im Mühlviertel war Tragwein (Bezirk Freistadt) besonders betroffen. Der Kettenbach trat über die Ufer, ein Sägewerk stand unter Wasser, Teile eines Hauses und der Kanalisation wurden von den Wassermassen weggerissen. Auch die Königswiesener Straße (B124) zwischen Tragwein und Bad Zell musste wegen Überschwemmung gesperrt werden.
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