18. November 2019 | 11:15 Uhr

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Ausnahmezustand

Unwetter-Chaos: Drama um drei Vermisste

Straße ins Tal war von Muren verlegt worden - Handy funktionierte nicht.

Ramingstein. Auf der Karner Alm bei Ramingstein (Lungau) hat die Besatzung eines Polizeihubschraubers am Montag drei vermisste Polen im Alter von 37 bis 51 Jahren unversehrt aufgefunden. Wie die Polizei mitteilte, hatte ein Landsmann seine Freunde kurz nach Mitternacht als abgängig gemeldet, nachdem diese nicht wie geplant von einem Ausflug in die gemeinsame Wohnung zurückgekommen waren.

Das Trio war gegen Sonntagmittag mit dem Pkw zur Karner Alm - ein ehemaliges Skigebiet mit heute Dutzenden Ferienhäusern - gefahren. Da die Zufahrtsstraße am Nachmittag stark vermurt wurde, konnte nicht ausgeschlossen werden, dass die Vermissten von einer der Muren erfasst wurden. Bei einem Suchflug mit der Libelle am Montagvormittag konnten die drei Polen dann aber unverletzt am Parkplatz der Alm angetroffen werden.
 
Wegen der verlegten Straße konnten sie nicht zurück ins Tal. Auch konnten sie das ihrem Wohnungskollegen nicht mitteilen, weil kein Mobilfunk funktionierte. Die drei werden laut Polizei auch am Montag noch auf der Alm bleiben.

Die Feuerwehr in Ramingstein ist aber auch mit Aufräumarbeiten nach den heftigen Regenfällen beschäftigt, wie sie auf Facebook schreiben. 

Tauernautobahn in Kärnten wegen drohender Mure gesperrt

Klagenfurt. Vorsichtige Entwarnung hat es am Vormittag für Feld am See in Kärnten gegeben, dafür wurde die Tauernautobahn (A10) bei Feistritz/Drau gesperrt. Nach einem Erkundungsflug zu einer Mure und einem Geländeabriss oberhalb von Feld am See am Mirnock dürfte es in diesem Bereich zu keinen größeren Erdrutschen mehr kommen, sagte der Bezirkshauptmann von Villach-Land, Bernd Riepan, gegen 10.30 Uhr zur APA.

Dafür habe man südlich von Feld am See in Hinterrauth mehrere Gehöfte evakuieren müssen. Bei Erkundungsflügen wurden kleinere Rutschungen und Querrisse im Boden entdeckt. "Der Hang ist offenbar instabil", sagte Riepan. Die Tauernautobahn wurde laut Polizei in Fahrtrichtung Villach zwischen Spittal und Villach gesperrt. Ein Hang drohte abzurutschen. Die Autos werden über die Bundesstraße umgeleitet. In Finkenstein gab es kleinere Murenabgänge im Bereich der Karawanken.
 
Im Bezirk Spittal war der Hotspot nach wie vor das Mölltal. Von Mühldorf aufwärts gab es Straßensperren. Auf Zwischenabschnitten könne man teilweise fahren, sagte Bezirkshauptmann Klaus Brandner. Die Erkundungsflüge im Bezirk dauerten am Vormittag noch an. Brandner geht davon aus, dass die Zivilschutzalarme und -warnungen über Mittag hinaus aufrecht bleiben.