17. Jänner 2019 | 11:42 Uhr

Rettung.jpg © ÖSTERREICH/Lisi Niesner

Helfer im Dauereinsatz

Schon 18 Schnee-Tote in nur zwei Wochen

Nachdem ein vermisster Skifahrer tot geborgen wurde, stieg die Zahl der Schnee-Toten auf 18. 

18 Tote. Der seit Samstag im freien Skiraum von Lech am Arlberg vermisste Skifahrer ist am Mittwoch tot aus dem durchsuchten Lawinenkegel geborgen worden. Der 28-jährige Deutsche sei in einer Tiefe von zweieinhalb Metern gefunden worden, teilte die Polizei mit. Seine Ortung sei mit einer Lawinensonde erfolgt. Damit steigt die Zahl der Schnee-Toten auf 18 in nur zwei Wochen. Immer wieder kamen Menschen unter Lawinen oder Dachlawinen und Verkehrstote durch Matsch-Straßen.  

Eine Lawine hatte am Samstag auf der gesperrten Skiroute "Langer Zug" vier Wintersportler verschüttet. In der Nacht auf Sonntag gelang es den Suchmannschaften drei der Männer aus Deutschland im Alter von 57, 32 und 36 Jahren zu orten, sie konnten jedoch nur noch tot geborgen werden. Trotz Airbags lagen sie bis zu drei Meter unter den Schneemassen. Die Suche nach dem 28-Jährigen musste gegen 1.30 Uhr wegen des schlechten Wetters abgebrochen werden.
 
Zwar wurde die Suche am Dienstag wieder aufgenommen, allerdings musste sie erfolglos abgebrochen werden. Nach dem Absprengen der Lawinen an den Hängen des Wöstertales versuchten die Suchmannschaften durch den Tiefschnee zur Unglücksstelle zu gelangen, was aufgrund umgestürzter Bäume, meterhohem Schnee und Lawinenkegel jedoch nicht gelang.
 
Mittwochfrüh brach ein Großaufgebot an Personen zur Unglücksstelle auf. Daran beteiligt waren 40 Mann des Lawineneinsatzzuges des Bundesheeres, zehn Mitglieder der Bergrettung Lech mit drei Lawinensuchhunden sowie zehn Alpinpolizisten. Sie waren mit Quads zur Unglücksstelle im Wöstertal gezogen worden. Sie kontrollierten den 300 mal 300 Meter großen Lawinenbereich systematisch und stießen mithilfe einer Lawinensonde auf den Leichnam des Verunglückten.
 

Österreich ein "Land der Freiwilligen"

Tausende Menschen haben bei den heftigen Schneefällen in Österreich Freiwilligenarbeit geleistet. Unentgeltlich haben sich die Helfer freigenommen und dabei auf die Kulanz des Arbeitgebers hoffen müssen. Nicht immer können Ehrenamtliche so einfach ihren Arbeitsplatz verlassen. Mehr Anreize für Unternehmenschefs und gute Rahmenbedingungen für Helfer im "Land der Freiwilligen" wurden gefordert.
 
Allein bei der Freiwilligen Feuerwehr waren beim Katastrophendienst gegen die Schneemassen in den vergangenen Wochen mehr als 40.000 Helfer im Einsatz, sagte der Sprecher des Bundesfeuerverbandes, Andreas Rieger. Kein leichtes Unterfangen, da der Einsatz Tag und Nacht überregional gewährleistet sein musste und er über einen längeren Zeitraum ging. Dass da ehrenamtlich Tätige so einfach von ihrem Arbeitsplatz weg konnten, ist dem Entgegenkommen der Arbeitgeber zu verdanken. "Das funktioniert recht gut, doch es soll ja auch weiter funktionieren", bemerkte Rieger an.