12. Jänner 2019 | 23:41 Uhr

Hochfilzen Lech Schnee © oe24

Höchster Rekordwert seit 100 Jahren

LIVE: Totales Schnee-Chaos im Westen Österreichs

Höchste Lawinengefahr in Teilen des Landes +++ Straßensperren & Stau-Chaos +++ Tausende von Außenwelt abgeschnitten

Der Schneefall nimmt kein Ende. Besonders der Westen des Landes versinkt in den Massen. Es herrscht das absolute Chaos. In Tirol haben die Lawinenexperten die höchste Lawinenwarnstufe 5 ausgegeben. Betroffen war der Westen des Landes. Dort können durch den Neuschneezuwachs sehr große und vereinzelt extrem große Lawinen abgehen, teilten die Experten am Sonntagabend in einer Aussendung mit. Die Spitze der Lawinenaktivität soll voraussichtlich in der zweiten Hälfte der Nacht auf Montag erreicht werden.
 
Lawinen können bis in Tallagen vorstoßen und exponierte Verkehrswege gefährden, warnten die Experten. Mit der Erwärmung steige die Auslösebereitschaft von spontanen trockenen Lawinen vor allem in mittleren und hohen Lagen deutlich an. Zudem seien an steilen Grashängen unterhalb von rund 2.400 Metern vermehrt mittlere bis große Gleitschneelawinen zu erwarten.

Vorsorgliche seien daher Straßensperren nötig. Die Experten appellierten, die Sperrungen unbedingt zu beachten und Sicherheitsanweisungen der Behörden zu befolgen.

In den restlichen Landesteilen wird morgen, Montag, neuerlich die "Stufe 4" der fünfteiligen Gefahrenskala erreicht. In allen Gebieten sei mit vielen großen und vereinzelt sehr großen Lawinen zu rechnen. Für Wintersport abseits gesicherter Pisten seien die Verhältnisse "sehr gefährlich". Dies auch im Bereich der Waldgrenze und darunter, so die Warnung.
 

 

Lawinensprengung - Bewohner in Altaussee evakuiert

 
Altaussee ist am Sonntag die Evakuierung einiger Bewohner angeordnet worden, da wegen unmittelbar drohender Gefahr Lawinen gesprengt werden müssen, teilte Katastrophenreferent Michael Schickhofer (ÖVP) mit. Die Evakuierung sollte nur kurzzeitig dauern.

Fünf Volksschulen und eine Neue Mittelschule bleiben auch am Montag und Dienstag wegen Schneeräumungen gesperrt. Es handelt sich um St. Nikolai/Sölktal, Landl, Gams, Wildalm, Knoppen und Weißenbach (NMS). Betroffen waren rund 150 Schülerinnen und Schüler, hieß es seitens des steirischen Landesschulrats.
 

Fernpaß komplett gesperrt
 

Nach einer neuen Beurteilung der Sicherheitslage durch die Lawinenkommission ist Sonntagabend der Fernpass gesperrt worden. Somit war vorerst nur mehr eine großräumige Umfahrung über die Inntalautobahn (A12) möglich, teilte das Land in einer Aussendung mit.

Damit war die wichtige Transitroute nach Deutschland nicht befahrbar. Zuvor hatte das Land mitgeteilt, dass die Sperre der Fernpassstraße (B179) zwischen Bichlbach und Lermoos möglicherweise über Dienstagabend hinaus dauern könnte. Die Bezirkshauptmannschaft Reutte richtete ein Info-Hotline unter der Rufnummer 0800/800507 ein, die rund um die Uhr zur Verfügung stehe.

Im Außerfern waren die Gemeinde Pfafflar sowie einige Weiler der Gemeinden Berwang, Bichlbach, Breitenwang und Steeg vorübergehend nicht erreichbar. Mit weiteren Sperren sei im Hinblick auf die aktuellen Wetterprognosen zu rechnen, hieß es.

 
 

Kleines Deutsches Eck gesperrt: Warnung an Bevölkerung

 
Das anhaltende Unwetter in Salzburg hat zu weiteren Straßensperren im Bundesland geführt. ​Das Landratsamt Berchtesgaden-Land sperrt das Kleine Deutsche Eck wegen Lawinengefahr ab 17.00 Uhr. Der Landeseinsatzstab Salzburg verschärfte am Sonntag seine Wetterwarnung: Menschen deren Häuser nahe am Waldrand liegen sollen im Erdgeschoß übernachten.

Auch die B311, die Pinzgauer Straße zwischen Weißbach und St. Martin ist ab Höhe der Lamprechtshöhle ab 17.00 Uhr wieder gesperrt. Somit sind Unken, Lofer und St. Martin sind weder von Salzburger noch von bayrischer Seite her erreichbar. Auf Tiroler Seite wird die Lawinenwarnkommission um 17.00 Uhr tagen. Wenn die B178 Loferer Straße gesperrt wird, sind die drei Gemeinden auf dem Straßenweg nicht mehr erreichbar.
 
Schnee Arlberg St. ANton © JOE KLAMAR / AFP
Schnee-Räumung am Arlberg

ÖBB sperrt Arlbergstrecke

 
Wegen der anhaltenden Schneefälle und der prekären Lawinensituation ist am Sonntagabend auch die Arlbergstrecke gesperrt worden. "Die Sperre tritt um 19.30 Uhr in Kraft", berichtete ÖBB-Sprecher Christoph Gasser-Mair der APA. Sie werde jedenfalls bis morgen, Montag, Nachmittag andauern.

Dann soll die Lage neu bewertet werden. Die ÖBB richteten einen Schienenersatzverkehr zwischen Landeck-Zams und Bludenz ein.
 

11.000 Personen abgeschnitten

 
Am Sonntag waren insgesamt rund 6.000 Personen in Salzburg von der Außenwelt abgeschnitten. Davon befanden sich rund 3.000 Einwohner und 2.000 Gäste in Rauris. Die L112 war wegen einer drohenden Lawine gesperrt, die nicht abgesprengt werden konnte.
 
Die Lawinenwarnkommission hat am späten Sonntagnachmittag nun auch die Loferer Straße (B178) bis auf Weiteres für den Verkehr gesperrt. Damit waren die Gemeinden Unken, Lofer und St. Martin bei Lofer auf dem Straßenweg nicht mehr erreichbar. Die Gemeinde Weißbach bei Lofer war schon ab 17.00 Uhr von der Außenwelt abgeschnitten, die Pinzgauer Straße wurde auf der Höhe der Lamprechtshöhle gesperrt.

Ebenfalls um 17.00 Uhr hat Landratsamt Berchtesgadener Land das Kleine Deutsche Eck wegen Lawinengefahr gesperrt. Inklusive der Gemeinde Rauris waren damit am Abend rund 11.000 Personen in Pinzgauer Gemeinden eingeschlossen.
 

Warnung an Menschen: "Schlafen Sie unbedingt im Erdgeschoß"



Der Landeseinsatzstab gab am Sonntagnachmittag eine Empfehlung: Menschen, die in Gebäuden in der Nähe von Waldrändern wohnen, sollen die Nacht unbedingt im Erdgeschoß schlafen. Umstürzende Bäume könnten durch Dächer brechen und die Schneemassen auf den Dächern könnten darunterliegende Personen verschütten, warnte das Land. Bewohner in schneereichen Regionen sollten nicht unbedingt nötige Aufenthalte im Freien vermeiden. Die Gefährdung durch Gleitschneelawinen nimmt zu.
 

Lawinenabgang fordert drei Tote - ein Weiterer noch vermisst

 
Ein Lawinenabgang in Lech in Vorarlberg hat am Samstag drei Todesopfer gefordert. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, wurden vier Tourengeher aus Deutschland im Bereich "Langer Zug", nördlich der Rüfikopf-Seilbahn von einer Lawine erfasst und verschüttet. Drei von ihnen konnten lokalisiert und geborgen werden.
 
Für sie kam jede Hilfe zu spät. Die Suche nach dem vierten Tourengeher musste wegen der starken Schneefälle und der Lawinengefahr abgebrochen werden.
 

Gruppe fuhr vermutlich in gesperrte Route

Die drei getöteten Skifahrer dürften in die gesperrte Skiroute "Langer Zug" eingefahren sein. Bei den Opfern handelt es sich laut Polizei um drei Männer aus Oberschwaben im Alter von 32, 36 und 57 Jahren. Der vierte, noch vermisste Wintersportler ist 28 Jahre alt und stammt ebenfalls aus Süddeutschland.
 
Laut Polizei hatten die Wintersportler die gesamte Notfallausrüstung dabei. Trotz ausgelösten Airbags wurden sie aber verschüttet. Alle drei erlitten Mehrfachverletzungen und wiesen Erstickungsmerkmale auf, berichtete die Exekutive.
 
Die vier Tagesgäste hatten einen gemeinsamen Skitag in Lech unternommen. Weil sie am Abend noch nicht heimgekehrt waren, erstattete die Ehefrau eines der Männer kurz vor 20.00 Uhr Anzeige bei der Polizei. Mittels Handyortung wurde die Gruppe im Bereich "Langer Zug", nördlich der Rüfikopf-Seilbahn, lokalisiert.
 

Suche abgebrochen

Daraufhin stiegen die Rettungsmannschaft in Richtung Tälialpe auf. Sie konnten drei der vier Vermissten schließlich gegen 23.00 Uhr nur noch tot bergen. Die Suche nach dem vierten Skifahrer musste wegen des starken Schneefalls und der großen Lawinengefahr vorerst eingestellt werden. Im Einsatz standen die Bergrettung Lech, die Feuerwehr Lech, Mitarbeiter der Skilifte und Alpinpolizisten.
 
Am Samstag herrschte in Lech oberhalb von 2.000 Metern Seehöhe "Lawinenwarnstufe 3" mit steigender Tendenz. Der Rettungseinsatz soll, sobald es die Lawinensituation zulässt, fortgesetzt werden. Die starken Schneefälle dauerten in Lech am Sonntag vorerst unvermindert an.
 
 
Karte: In Lech am Arlberg kam es zum Lawinenabgang
 
 

Zunehmend kritische Lage


Aufgrund der wieder anhaltenden Schneefälle hat sich die Lawinensituation im Nordalpenraum am Sonntag erneut verschärft. In Salzburg waren rund 6.000 Personen von der Außenwelt abgeschnitten, an die 1.500 Personen waren von Straßensperren in der Steiermark betroffen. Ein Lawinenabgang in Lech in Vorarlberg hat am Samstag mindestens drei Todesopfer gefordert.

Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) hat für Teile der Nordseite der Alpen von Vorarlberg bis nach Niederösterreich die höchste Schneewarnstufe (rot) ausgegeben, die aus heutiger Sicht bis Dienstag aufrecht bleiben wird. In Tirol und Vorarlberg sorgte Neuschnee abermals für eine Verschärfung der Situation. In den beiden westlichen Bundesländern kletterte die Lawinengefahr neuerlich verbreitet auf Stufe 4 der fünfteiligen Skala. Sollten sich die prognostizierten Niederschläge bewahrheiten, könnte laut Patrick Nairz vom Lawinenwarndienst des Landes im Westen Tirols "sehr große" Lawinengefahr, also die Stufe 5 der fünfteiligen Skala, ausgegeben werden.
 

Bis zu eineinhalb Meter Neuschnee


Laut Prognosen könnten laut Manfred Bauer von der ZAMG im Bereich von den westlichen Lechtaler Alpen über den Arlberg bis hin zum Paznaun auf den Bergen bis zu eineinhalb Meter Neuschnee dazukommen. Beruhigung werde sich erst im Laufe des Dienstags einstellen. Da auch unterhalb der Schutzverbauungen viel Neuschnee dazugekommen ist, könnten sich Lawinen bilden, die teilweise den Talboden erreichen.
 

6.000 Menschen in Salzburg von Außenwelt abgeschnitten

 
In Salzburg waren am Sonntag rund 6.000 Personen von der Außenwelt abgeschnitten. Davon befanden sich rund 3.000 Einwohner und 2.000 Gäste in Rauris. Die L112 war wegen einer drohenden Lawine gesperrt, die nicht abgesprengt werden konnte.

Fast im ganzen Land Salzburg herrschte große Lawinengefahr. Es galt Warnstufe 4 der fünfteiligen Skala, zudem herrschte eine heikle Triebschneesituation. "Wir raten, auf Fahrten im freien Gelände unbedingt zu verzichten", betonte Norbert Altenhofer, Leiter des Salzburger Lawinenwarndienstes.

In den Nordalpen und den Niederen Tauern war die Lawinengefahr auch in der Steiermark erneut sehr groß. Bis zu 30 Zentimeter Neuschnee und starker Wind führten zu instabilen Triebschneeansammlungen, die als Auslöser für Schneebretter oder Lockerschneelawinen gelten. Es herrschte Lawinenwarnstufe vier, für Montag wurde wieder mit einem Anstieg der Gefahr und Erhöhung der Stufe gerechnet.
 

Regen macht Dächer immer schwerer

 
In der Obersteiermark wurde die L17, die Straße in die Radmer nach acht Tagen wieder freigegeben. Die akute Lawinengefahr konnte gebannt werden. Einige Straßen mussten gesperrt bleiben, davon waren 1.555 Personen betroffen.

In Oberösterreich blieb die Lage bei großer Lawinengefahr angespannt. Über 1.000 Einsatzkräfte arbeiteten in den Bezirken Gmunden und Kirchdorf an der Krems daran, Dächer von der Schneelast zu befreien. Durch die milden Temperaturen und den Regen werde der Schnee immer schwerer, berichtete das Bezirksfeuerwehrkommando Gmunden.
 

Situation verschärft sich weiter

 
Die Verbindungen in die Steiermark - Hengstpass, Pyhrnpass, Koppenpass - waren weiterhin wie etliche Straßen im ganzen Land gesperrt, Gosau im Bezirk Gmunden wie bereits in den vergangenen Tagen nur von Salzburg aus erreichbar.

Die Lawinensituation in Niederösterreich hat sich am Sonntag ebenfalls zugespitzt. In den Ybbstaler Alpen sowie ab 1.500 Metern im Rax-Schneeberggebiet wurde die Gefahr als "groß" (Stufe 4 von 5), in den übrigen Regionen als "erheblich" (Stufe 3) eingestuft. Die Situation soll sich laut Lawinenwarndienst bis Montag noch verschärfen.

 

Jetzt kommt nächste Schneewalze

Nur am Freitag ­machte der verrückte Rekord-Winter eine kurze Pause. Jetzt kommen neue Schneemassen. Zwei Meter bis Dienstag. Die Katastrophe geht weiter. Wie ungewöhnlich diese Massen sind, zeigen Auswertungen der ZAMG für die Messstation Lackenhof am Ötscher (Niederösterreich). Zwei Meter liegen in Lackenhof derzeit. In der gesamten Messreihe seit dem Winter 1919

20 gab es in einem Jänner nur ein Mal mehr Schnee: im Jänner 1923 mit 210 Zentimeter Schneehöhe.

Ähnlich die Situation am Loser im steirischen Salzkammergut: fünf Meter derzeit. Rekord. Ein bis zwei ­Meter werden noch dazukommen, so die Experten.

Wahre Schneewände auch am Arlberg: In den Hotspots Lech, Zürs, Warth liegen bis zu vier Meter, auf dem Berg werden es bis Dienstag wohl bis zu sechs Meter sein, vielleicht sogar mehr, auch das ist ein Rekord. Bis zu 60 Mal pro Tag werden derzeit am Arlberg Lawinen abgesprengt. Während der gesamten Woche gab es in fünf Bundesländern durchgehend höchste Lawinen-Warnstufe. Auch das gab es noch nie, selbst im Katastrophen­winter 1999 nicht, als in Galtür (Tirol) eine Monster­lawine 38 Menschen tötete und 50 verletzte.

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Neun Todesopfer durch Lawinen und Skiunfälle

Rekordwinter. Auch ­schneite es nie zuvor über einen so langen Zeitraum so viel: „Dass es flächendeckend solche Schneemenge gibt“, sagt Udo Koller, Bundesheer-Hubschrauberpilot in Aigen im Ennstal, zu ­ÖSTERREICH, „ist ein neues Phänomen.“ 17 Heeres-Helis sind landesweit im Dauereinsatz: „Versorgungsflüge, Evakuierungen, Flüge mit Lawinenkommissionen, Abwerfen von Sprengsätzen zur Auslösung von Lawinen“, sagt Koller.

Auch standen die Tausenden Helfer von Heer, Feuerwehr, Bergrettung, Straßenräumdienst und Lawinenkommissionen nie zuvor über einen so langen Zeitraum in Dauereinsatz: Seit Samstag vergangener Woche wird ununterbrochen gearbeitet. Zeitweise waren in Katastrophengebieten in Niederösterreich, der Steiermark und Salzburg bis zu 9.400 Personen von der Außenwelt abgeschnitten, darunter Hunderte Touristen.

Das aktuelle Schneeradar

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Lawinen-Tod

Neun Personen kamen in Österreich bisher bei Unfällen im Schnee ums Leben, im Bezirk Lilienfeld (NÖ) sind seit mehr als einer Woche zwei Schneewanderer vermisst. Ein dramatischer Skiunfall ereignete sich auf der Bürger­alpe in Mariazell. Ein 62-jähriger Turnlehrer vom Gymnasium Stockerau (NÖ) verlor bei der Abfahrt einen Ski, stürzte sieben Meter tief neben der Piste kopfüber in Schneemassen. Dort blieb er im Schnee stecken und erstickte vor den Augen seiner geschockten Schüler. (wek)

oe24 berichtet auch heute wieder LIVE über die aktuellen Ereignisse

 22:57
 

Zahlreiche Straßen aus Sicherheitsgründen gesperrt

Bei zwei Lawinenabgängen in den Abendstunden zwischen Grän und Nesselwängle auf die Tannheimer Straße (B199) sowie in Kirchberg gab es keine Verletzten - die betroffenen Straßen bleiben vorerst aber gesperrt.

Zudem musste die Arlbergpassstraße (B197) zwischen St. Christoph und der Straßenkreuzung Alpe Rauz und die Lechtalstraße (B198) waren aus Sicherheitsgründen bis auf Weiteres gesperrt. Die Straße zwischen Lech und Zürs schloss gegen 22.00 Uhr, ebenso die Straßen zwischen Lech und Zug sowie Lech und Oberlech wurden in den Abendstunden gesperrt.

 22:57
 

Etliche Orte in Tirol und Vorarlberg nicht erreichbar

Wegen der starken Schneefälle und der damit verbundenen Lawinengefahr sind Sonntagabend etliche Orte in Tirol und Vorarlberg von der Außenwelt abgeschnitten gewesen. Aus Sicherheitsgründen mussten viele Straßen für die Nachtstunden gesperrt werden. Neben der Lawinengefahr verursachten vor allem unter der Schneelast umstürzende Bäume und abbrechende Äste Probleme.

In vielen Bezirken Nordtirols waren Gemeinden, Ortsteile oder Weiler derzeit auf dem Straßenweg vorrübergehend nicht zu erreichen - so etwa in Bereichen des Kaunertales oder des Ötztales, teilte das Land Sonntagabend mit. Außerdem waren Hochfügen, Thiersee oder auch Ischgl/Galtür von der Außenwelt abgeschnitten.

 19:04
 

Über einen Meter Schnee im Tiroler Außerfern

Wie angespannt die Schneelage vor allem im Westen Tirols ist, zeigt dieses Bild. In Ehrwald am Fuße der Zugspitze im Tiroler Außerfern liegt weit über einen Meter Schnee. Und für die nächsten Tage wurde weiterer Schneefall prognostiziert.

Aufgrund der höchsten Lawinengefahr wurde der Fernpass bereits gesperrt. Damit ist die wichtige Transitroute nach Deutschland nicht befahrbar. Zuvor hatte das Land mitgeteilt, dass die Sperre der Fernpassstraße (B179) zwischen Bichlbach und Lermoos möglicherweise über Dienstagabend hinaus dauern könnte. Die Bezirkshauptmannschaft Reutte richtete ein Info-Hotline unter der Rufnummer 0800/800507 ein, die rund um die Uhr zur Verfügung stehe.

Im Außerfern waren die Gemeinde Pfafflar sowie einige Weiler der Gemeinden Berwang, Bichlbach, Breitenwang und Steeg vorübergehend nicht erreichbar. Mit weiteren Sperren sei im Hinblick auf die aktuellen Wetterprognosen zu rechnen, hieß es.

Ehrwald Tirol Schnee © Leserreporter

 18:27
 

Mehrere Pinzgauer Gemeinden nicht mehr erreichbar

Die Lawinenwarnkommission hat am späten Sonntagnachmittag nun auch die Loferer Straße (B178) bis auf Weiteres für den Verkehr gesperrt. Damit waren die Gemeinden Unken, Lofer und St. Martin bei Lofer auf dem Straßenweg nicht mehr erreichbar. Die Gemeinde Weißbach bei Lofer war schon ab 17.00 Uhr von der Außenwelt abgeschnitten, die Pinzgauer Straße wurde auf der Höhe der Lamprechtshöhle gesperrt.

Ebenfalls um 17.00 Uhr hat Landratsamt Berchtesgadener Land das Kleine Deutsche Eck wegen Lawinengefahr gesperrt. Inklusive der Gemeinde Rauris waren damit am Abend rund 11.000 Personen in Pinzgauer Gemeinden eingeschlossen.

 17:19
 

+++ Auch in Tirol gebietweise höchste Lawinenwarnstufe +++

Jetzt wurde auch in Tirol stellenweise Warnstufe 5 ausgerufen

 15:13
 

Biker bricht in See ein

Dieser Biker fuhr in Moskau über einen zugefrorenen Kanal und begab sich wortwörtlich auf dünnes Eis. Die Eisschicht trug das Gewicht des Mannes und der Maschine nicht mehr und prompt brach er samt Bike ein. Aber er hatte Glück. Ein anderer eilte ihm zu Hilfe und zog ihn aus dem Eiswasser. Hier das irre Video:

 15:10
 

Bundesheer sprengte Lawine in Wildalpen

Das Bundesheerist am Sonntag ebenfalls zur Bewältigung der Schneemassen und Verbesserung der Lawinensituation im Einsatz gewesen. Durch elf Sprengungen von Hubschraubern aus gelang es, eine Lawine im Raum Wildalpen zu beseitigen. Außerdem wurde versucht, entlang des Pötschenpasses im Ausseerland durch Hubschrauberabwind Bäume vom Schnee zu befreien, teilte das Bundesheer mit.

Im Raum Johnsbach und Eisenerz kamen 118 Soldatinnen und Soldaten aus Strass, Graz, Feldbach und St. Michael zum Einsatz. Sie waren vorwiegend damit beschäftigt, die Dächer von Schnee zu räumen, nachdem für Sonntagabend und Montag Neuschnee und Regen prognostiziert worden war. Am Sonntagnachmittag wurden weitere 30 Soldaten aus Gratkorn erwartet, um in Grundlsee eine einsturzgefährdete Reithalle von der Schneelast zu befreien. Am Fliegerhorst Aigen im Ennstal waren die Besatzungen von fünf Bundesheerhubschraubern bereit, um auf kurzfristig eintretende kleinräumige Wetteränderungen reagieren zu können.

 14:54
 

Zwei Männer bei Lawinensprengung in Frankreich getötet - Sprengstoff zu früh ausgelöst

An einer Skistation in den französischen Alpen sind zwei Pistenwärter bei dem Versuch ums Leben gekommen, eine Lawine vorsorglich zu sprengen. Sie hätten den Sprengstoff bei den Vorbereitungen versehentlich zu früh ausgelöst, teilte die Bergrettung am Sonntag mit.

Demnach sollte die Lawine wie üblich am Morgen vor Öffnung der Pisten abgesprengt werden. Das Unglück ereignete sich laut Bergrettung in der Skistation Morillon im Departement Haute-Savoie.

 13:24
 

6.000 Personen in Salzburg von Außenwelt abgeschnitten

Derzeit sind in Salzburg rund 6.000 Personen nicht mit Fahrzeugen erreichbar. Davon befinden sich rund 3.000 Einwohner und 2.000 Gäste in Rauris. Die L112 ist wegen einer drohenden Lawine gesperrt. Weil kein Flugwetter herrscht, könne die Lawine nicht abgesprengt werden, berichtete das Land Salzburg. Die Bevölkerung ist versorgt. Es gibt eine Rettungsstelle und einen Arzt in Bereitschaft.

Auch in Taxenbach sind im Ortsteil Brandenau etwa 40 Personen nicht mit Fahrzeugen erreichbar. Die Versorung ist sichergestellt. Die Straßenräumung läuft. Im Krimmler Tauernhaus befinden sich fünf Personen, sie sind aber wohlauf und versorgt. In Unken sind 40 Personen nicht erreichbar. In Scheffau und Krispl sind insgesamt 16 Personen nicht erreichbar. In Abtenau im Bereich Unterberg sind sieben Gebäude abgeschlossen und Bad Vigaun (Rengerberg) sowie einige Ortsteile von St. Koloman sind erschwert erreichbar. Die B99 zwischen Untertauern und Obertauern ist seit 9 Uhr gesperrt. Obertauern ist von Tweng im Lungau aus erreichbar.

 12:40
 

Tiroler brach beim Schneeräumen auf Reithallendach ein

Ein 23-jähriger Tiroler ist am Samstagabend in Scheffau am Wilden Kaiser (Bez. Kufstein) beim Versuch, das Dach einer Reithalle von Schnee zu befreien, über sieben Meter tief abgestürzt. Nach Angaben der Polizei brach der Einheimische auf einer Lichtplatte ein und landete am darunter liegenden Sandboden. Er wurde mit Verletzungen am Oberarm und Becken in das Krankenhaus nach Kufstein eingeliefert.

 11:53
 

Große Betroffenheit in Lech

Große Betroffenheit hat am Sonntag nach einem Lawinenabgang in Lech in Vorarlberg geherrscht, bei dem drei Skifahrerer aus Deutschland getötet wurden. Wie Bürgermeister Ludwig Muxel der APA sagte, sei der Schock nach der Tragödie groß. Derzeit könne wegen der starken Schneefälle die Suche nach dem vierten Skifahrer nicht fortgesetzt werden.

"Das ist für die Einsatzkräfte aktuell einfach viel zu gefährlich", erklärte der Ortschef. Auch für die kommenden Stunden sei nicht mit einer Wetterbesserung zu rechnen. Laut den Prognosen des Vorarlberger Lawinenwarndienstes sorgten Neuschnee, Regen und Wind am Sonntag abermals für einen deutlichen Anstieg der Lawinengefahr im Tagesverlauf. Zudem werde mit dem aufkommenden Sturm umfangreich Schnee verfrachtet und Triebschnee gebildet, hieß es.

 11:46
 

Lawinensituation in OÖ weiter angespannt

Die Lawinensituation in Oberösterreich blieb am Sonntag angespannt. Der Lawinenwarndienst des Landes stufte sie mit vier als "groß" ein. Durch den Neuschnee und Wind in höheren Lagen steige die Gefahr von Schneebrettern. Weiter unten drohen Feucht-und Nassschneeabgänge. Zahlreiche Verkehrsverbindungen waren weiterhin gesperrt.

Es liege für Jänner außergewöhnlich viel Schnee in allen Höhenlagen, für die Nacht auf Montag wurde laut Prognose zudem Sturm erwartet. Die Verbindungen in die Steiermark - Hengstpass, Pyhrnpass, Koppenpass - waren weiterhin gesperrt, Gosau im Bezirk Gmunden wie bereits in den vergangenen Tagen nur von Salzburg aus erreichbar. Der Pass Gschütt war offen. Im Mühlviertel und im Süden des Landes, aber auch im Hausruck- und Innviertel gab es zahlreiche Straßensperren wegen umgestürzter Bäume oder der Gefahr des Schneebruchs.

 11:07
 

Straße in die steirische Radmer nach acht Tagen frei

In der Obersteiermark ist die L17, die Straße in die Radmer am Sonntag nach acht Tagen wieder freigegeben worden. Die akute Lawinengefahr konnte gebannt werden, nachdem am Samstagnachmittag einige Hubschrauberflüge zur Lawinensprengung möglich waren, hieß es seitens des Katastrophenreferenten Michael Schickhofer (SPÖ). Einige Straßen mussten gesperrt bleiben, davon waren 1.555 Personen betroffen.

Für Sonntagnachmittag wurde eine neue Schnee- und Regenfront erwartet, die die Lawinensituation wieder zu verschärfen drohte. Wie die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) mitteilte, könnte auch der heftige Regen in tieferen lagen zu Problemen führen. Eine Wetterbesserung wurde für Mittwoch erwartet.

 10:53
 

Einsatzkräfte schaufeln Gebäude am Hochkar frei

Die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Bundesheer sind Sonntagfrüh über die freigelegte Alpenstraße auf den Talboden in 1.400 Metern Seehöhe am Hochkar gelangt. Die 150 Feuerwehrleute und 130 Bundesheer-Soldaten sollen nun die völlig eingeschneiten Häuser und weitere Infrastrukturobjekte vom Schnee räumen, sagte Friedrich Fahrnberger (ÖVP), der Ortschef von Göstling an der Ybbs (Bezirk Scheibbs).

Obwohl die Straße am Samstag vom Räumdienst freigelegt wurde, gebe es nach wie vor Schwierigkeiten mit der Befahrbarkeit, so Fahrnberger. Durch den Schneefall in der Nacht musste der Straßendienst erneut ausrücken, bevor zuerst die Feuerwehr und danach das Bundesheer zum Talboden vorrücken konnte. Als weitere Sicherheitsmaßnahme wurden um 7.00 Uhr im Bereich der Klamm drei Sprengungen durchgeführt um Lawinen auszuschließen.

 10:08
 

5.000 Personen in Rauris eingeschlossen

3.000 Einheimische und 2.000 Gäste sind in Rauris im Pinzgau von der Außenwelt abgeschnitten. Die örtliche Lawinenwarnkommission hat wegen eines drohenden Lawinenabgangs die Rauriser Landesstraße (L112) gesperrt, sagte ein Sprecher des Landes Salzburg zur APA. Die Lawinengefahr hat sich am Sonntag in Salzburg wieder verschärft. Es gilt Warnstufe 4 der fünfteiligen Skala.

 09:09
 

Drei Tote bei Lawinenabgang in Lech

In Lech am Arlberg sind am Samstag drei deutsche Skifahrer tödlich verunglückt. Das teilte die Polizei am Sonntag mit. Ein vierter wird derzeit noch vermisst.

 08:38
 

Große Lawinengefahr und Neuschnee in der Steiermark

In den Nordalpen und den Niederen Tauern ist die Lawinengefahr am Sonntag erneut sehr groß. Bis zu 30 Zentimeter Neuschnee und starker Wind führten zu instabilen Triebschneeansammlungen, die als Auslöser für Schneebretter oder Lockerschneelawinen gelten. Es herrscht Lawinenwarnstufe vier, für Montag wird wieder mit einem Anstieg der Gefahr und Erhöhung der Stufe gerechnet.

Die Schneefallgrenze lag in der Nacht auf Sonntag bei 600 Meter. Innerhalb der Triebschneeauflage befanden sich Schwachschichten, dieser Teil der Schneedecke ist meistens instabil. In tiefen Lagen war der Schnee oberflächlich feucht, auch hier wurde befürchtet, dass er instabil werden könnte. Unterhalb von 2.000 Metern nahm das Schneegleiten auf glattem Untergrund wie Wiesen und Laubwäldern zu, wodurch rege Gleitschneelawinenaktivität herrschte. In den südlichen Gebirgsgruppen mit geringeren Schneemengen schwächten kantige Formen unter einem Harschdeckel das Schneedeckenfundament.

 08:23
 

Das aktuelle Schneeradar

Auch heute ist wieder mit intensivem Schneefall zu rechnen.

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 08:06
 

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Bereits in der Nacht kam die nächste Schneewalze nach Österreich. Bis Dienstag ist nun mit starkem Schneefall zu rechnen. Die Lage bleibt angespannt.