06. Oktober 2019 | 20:25 Uhr

Rauris Bergrettung © APA/BR RAURIS

Bergsteiger stürzte 50 Meter ab

Dramatische Bergung während Schneesturm im Pinzgau

Bergrettung holte Kärntner aus tiefwinterlichen Verhältnissen auf 3.000 Meter Seehöhe, nachdem dieser rund 50 Meter abstürzte.

Ein 50-jähriger Kärntner ist am Samstagnachmittag auf der Noespitze in der Goldberggruppe in Rauris (Bezirk Zell am See) 50 Meter abgestürzt und verletzt worden. Die Bergrettung konnte ihn und seinen Begleiter aus tiefwinterlichen Verhältnissen auf 3.000 Meter Seehöhe bergen, berichtete die Bergrettung Salzburg. Die aufwendige Bergung des Verletzten dauerte bis in die späten Abendstunden.

"Da ein Hubschraubereinsatz aufgrund der widrigen Verhältnisse - es herrschte Nebel, Schneefall und Sturm - nicht anzudenken war, stiegen wir zu Fuß auf", sagte Wolfgang Rohrmoser, Ortsstellenleiter der Rauriser Bergrettung. Auch die Bergrettung Fusch wurde alarmiert, um beide Zustiegsmöglichkeiten abzudecken. Fünf Bergretter versuchten von der Großglockner Hochalpenstraße aus über den Klagenfurter Jubiläumsweg zu dem Verletzten zu gelangen. Die Rauriser Bergrettung stieg über das Seidlwinkltal auf. Mit geländetaugliche Quads, die teils ausgeliehen wurden, gelangten die Bergretter schneller in das weitläufige Diesbachkar, schilderte Rohrmoser.

Nach einem dreistündigem Aufstieg in teils kniehohem Schnee konnten die Bergretter den 50-jährigen Verletzten und seinen 47-jährigen Begleiter erreichen."Dank deren sehr guter Ausrüstung mit warmer Bekleidung und Biwaksäcken konnten die beiden Kärntner die Wartezeit recht gut überstehen", sagte Rohrmoser. Über schneebedeckte Flanken und das felsige Gelände des Weißenbachkees brachten die Bergretter den verletzten und unterkühlten Bergsteiger hinunter. "Wir hofften, dass wir nach Aufhellungen unterhalb der Schneefallgrenze doch noch einen Hubschrauberflug für den Verletztenabtransport bekommen könnten, aber leider zerschlug sich diese Hoffnung mit dem Einsetzen der Dämmerung." Trotzdem schafften es die 23 Bergretter gegen 23.00 Uhr die Männer ins Tal zu bringen.