26. November 2012 | 08:13 Uhr

Hitze 40° 40 Grad Florenz Italien © EPA

Klimaforschung

Temperatur und Meeresspiegel steigen

Globale Erwärmung: Ursache dafür ist hauptsächlich der Mensch.

 Die Temperaturen klettern global seit 30 Jahren besonders schnell - und lassen sich von den zähen UN-Konferenzen kaum aufhalten. Ursache ist hauptsächlich der Mensch. "Die Sonnenaktivität zeigt keine Zunahme in dieser Zeit, sondern schwankt in einem Elf-Jahresrhythmus", sagt Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Er hat jüngste Daten internationaler Forscherteams zusammengefasst:

- In den vergangen zehn Jahren gab es fünfmal so viele Hitzewellen wie gewöhnlich.

- Die globale Temperatur ist seit Beginn der Industrialisierung um 0,8 Grad gestiegen. 2100 könnten es durch selbstverstärkende Effekte vier Grad sein, in kommenden Jahrhunderten sogar sieben bis acht Grad.

- Die arktische Meereisfläche war 2012 nur noch halb so groß wie in den 1970er-Jahren. Sie schmilzt schneller als vom Weltklimarat vorhergesagt.

- Der Meeresspiegel ist seit 1880 um 20 Zentimeter gestiegen. Vor 100 Jahren stieg er im Schnitt um einen Millimeter pro Jahr, in den vergangen zwei Jahrzehnten waren es jährlich drei Millimeter. Auch das ist schneller als vom Weltklimarat erwartet. Gründe sind die thermische Ausdehnung des Meerwassers und das Schmelzen von Kontinentaleis (Gletscher und Eisschilde).

- Das Grönlandeis kann bereits bei einer Erwärmung von 1,3 bis 2,3 Grad komplett schmelzen, was in den kommenden Jahrtausenden allein einen Meeresspiegelanstieg von 7 Metern verursachen würde.

- Die globale Erwärmung sollte möglichst unter zwei Grad gehalten werden, meint Rahmstorf. "Zwei Grad sind keine sichere Grenze."