17. Jänner 2017 | 11:45 Uhr

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Antarktis

Klimawandel: Polarstation muss verlegt werden

Risse im Eis als Alarmsignal - Forscher werden umgesiedelt.

Eine britische Forschungsstation in der Antarktis muss wegen des Klimawandels umziehen. Zwei in der Umgebung der Forschungsstation "Halley VI" entdeckte Risse im Eis deuteten darauf hin, dass das Eis unter der Station abbrechen könnte, erklärte die Forschungsgesellschaft British Antarctic Survey (BAS). 16 Bewohner, die eigentlich den Polarwinter auf der Station verbringen sollten, würden nun umgesiedelt.

Die Polarstation besteht aus Wohn- und Arbeitsmodulen, die auf Stelzen auf einer Art riesiger Skier stehen. Sieben der acht Module wurden wegen der Risse im Eis bereits per Traktor 23 Kilometer landeinwärts gezogen. Die derzeitigen Bewohner von "Halley VI" seien nicht in Gefahr, erklärte die BAS. Da jedoch Unsicherheit bestehe, was im kommenden antarktischen Winter mit dem Eis passieren könne, werde die Station sicherheitshalber vor Winterbeginn geschlossen.

Seit 1956 betrieb die BAS nacheinander bereits sechs "Halley"-Forschungsstationen auf dem Brunt Ice Shelf. Von dort aus angestellte Ozonmessungen führten 1985 zur Entdeckung des Ozonlochs. Die Station ist von großer Bedeutung bei der Überwachung des Klimawandels.

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Grafik: British Antarctic Survey