05. Oktober 2015 | 07:21 Uhr

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Hochwasser

Jahrtausend-Regen setzt USA unter Wasser

Zwei Schlechtwetter-Gebiete führten am Wochenende zu heftigen Niederschlägen.

Überschwemmte Straßen, überflutete Häuser, gesperrte Autobahnen und Brücken: Nach Regen in Rekordmengen herrscht im US-Staat South Carolina der Notstand. Gouverneurin Nikki Haley beschwor die Bevölkerung, die Wassermassen zu meiden und ihre Häuser nicht zu verlassen. "Dies ist der schlimmste Regen seit 1000 Jahren", sagte Haley. Viele Schulen, Hochschulen und Ämter bleiben am Montag geschlossen.

Zwei Schlechtwetter-Gebiete - ein Festland-Tief und Ausläufer des im Atlantik nordöstlich ziehenden Hurrikans "Joaquin" - hatten am Wochenende in weiten Teilen des US-Ostens zu ungewöhnlich heftigen Niederschlägen geführt.

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Hurrikan "Joaquin" liegt vor der US-Ostküste; Foto: NASA/AFP

Notstand in South Carolina
In sieben Staaten wurden vorsorglich Flutwarnungen ausgegeben. South Carolina ist jedoch am stärksten betroffen, US-Präsident Barack Obama hatte es bereits am Samstag zum Notstandsgebiet erklärt. Damit können rascher Mittel zum Aufräumen und Wiederaufbau aus Washington in den Staat fließen.

Dort wurden seit Freitag stellenweise 60 Zentimeter Niederschlag gemessen. Hunderte Menschen mussten aus im Wasser stecken gebliebenen Autos und Häusern gerettet werden, allein in einem Zeitraum von 12 Stunden wurden nach Behördenangaben mehr als 300 wetterbedingte Autozusammenstöße gemeldet. Neben Straßen und Brücken waren am Sonntag auch Teile mehrerer Autobahnen nicht befahrbar. Die Interstate 95, die verkehrsreiche Hauptverkehrsader zwischen Maine im Nordosten und Miami im südlichen Florida, wurde auf einer Länge von gut 100 Kilometern gesperrt. Schwere Überflutungen gab es auch in Charleston.

Insgesamt waren Haley zufolge am Sonntag 25.000 Menschen in South Carolina von der Stromversorgung abgeschnitten. Hunderte Nationalgardisten halfen den überlasteten örtlichen Einsatzkräften, und aus Tennessee kamen Rettungsmannschaften mit Booten zur Hilfe.
 

Nach Angaben der Gouverneurin muss sich die Bevölkerung für Montag auf weitere - allerdings langsam nachlassende - Regenfälle einstellen. Am Dienstag soll sich der Himmel dann aufklaren.