30. Juni 2015 | 07:48 Uhr

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Astronomie

Gala am Nachthimmel: Jupiter trifft Venus

Planeten kommen sich in den nächsten Tagen besonders nahe.

Eine auffällige Planetenbegegnung ist in den nächsten Tagen am Abendhimmel zu beobachten: Am 30. Juni und 1. Juli (nach etwa 21.45 Uhr) kommen Venus und Jupiter einander besonders nahe. "Bei gutem Wetter wird kaum jemand die beiden hellen Lichtpunkte übersehen", teilte die Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA), in einer Aussendung mit.

Seit gut einem halben Jahr ziert die Venus als "Abendstern" die frühen Nachtstunden. Im Juli endet diese Sichtbarkeit mit der auffälligen Begegnung mit Jupiter und der größten Helligkeit.

"Begegnungen von Venus und Jupiter sind gar nicht so selten. Die nächste findet schon am 26. Oktober 2015 am Morgenhimmel statt", erklärte WAA-Chef Alexander Pikhard. Im Schnitt passieren sie alle 13 Monate, es gibt aber auch kürzere und längere Pausen. Allerdings sind nicht alle so gut zu sehen wie die bevorstehende Begegnung.

Riese Jupiter
Jupiter ist der bei weitem größte Planet unseres Sonnensystems und nach Sonne, Mond und Venus das hellste Objekt am Himmel. Mit fast 143 000 Kilometern hat er einen elfmal so großen Durchmesser wie die Erde. Für einen Umlauf um die Sonne braucht Jupiter fast zwölf Jahre, für eine Drehung um die eigene Achse aber weniger als zehn Stunden. Die Atmosphäre des nach dem römischen Göttervater benannten Planeten mit mindestens 63 Monden besteht vor allem aus Wasserstoff und Helium.

Erdähnliche Venus
Die Venus ist unser Nachbarplanet in Richtung Sonne. Sie kommt der Erde mit einem Minimum von 38,8 Millionen Kilometern näher als jeder andere Planet. Darum ist sie auch so deutlich bereits in der Dämmerung als besonders heller Abend- bzw. Morgenstern zu sehen. Ihre durchschnittliche Entfernung von der Sonne beträgt 108 Mio. Kilometer. Die mittlere Umlaufzeit der Venus um die Sonne, also ein Venus-Jahr, beträgt 224,7 Erdtage. Der Planet ist von einer geschlossenen, undurchsichtigen Wolkendecke umhüllt, seine Atmosphäre besteht hauptsächlich aus Kohlendioxid.

Keine echte Nähe
Auch wenn es so scheint - tatsächlich kommen die beiden Planeten einander nicht nahe: Venus ist am Tag der Begegnung knapp 80 Mio. Kilometer, Jupiter mehr als 900 Mio. Kilometer von der Erde entfernt.  Durch einen extremen Treibhauseffekt, der das Abgeben der einstrahlenden Sonnenstrahlung in den Weltraum verhindert, hat sich der Planet auf bis zu 500 Grad aufgeheizt.

Ihren erdnächsten Punkt mit 43 Mio. Kilometer Abstand erreicht die Venus am 15. August. Sie steht dann aber in Richtung zur Sonne und ist nicht mehr zu beobachten. Rund einen Monat davor und danach strahlt unser Nachbarplanet so hell, dass sie theoretisch schon am Nachmittag ohne Hilfsmittel zu sehen ist - vorausgesetzt, man weiß, wo man nach ihr suchen muss.

Die Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie lädt bei ausreichend klarem Himmel von 29. Juni bis 2. Juli (jeweils ab 21.00 Uhr) zur öffentlichen Beobachtung der Begegnung von Venus und Jupiter auf die Sofienalpe in Wien-Penzing. Wetterauskunft jeweils am Tag der Veranstaltung ab 17 Uhr unter 0664/256-1221 oder facebook.com/waa.wien