27. November 2015 | 12:11 Uhr

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Phänomen

Forscher entdecken Riesen-Smiley im Weltall


Weit entfernte Galaxien schicken uns eine seltsam erscheinende Botschaft.

Astronomen des Chandra Observatoriums der US-Raumfahrtbehörde NASA staunen über eine ungewöhnliche Entdeckung: In einer Entfernung von 4,6 Milliarden Lichtjahren befindet sich eine Gruppe von Galaxien, die beim Blick durch das Hubble-Teleskop aussieht wie ein riesiger Smiley aus dem All. Die Forscher gaben der Gruppe den Namen "Ceshire Cat".

Dabei haben die Galaxien wirklich nichts zu lachen. Mit etwa 500.000 km/h rasen die beiden Gruppen von Galaxien, die auf dem Bild als "Augen" zu erkennen sind, aufeinander zu, werden in einer Milliarde Jahren kollidieren und sich in ein kosmisches Fossil verwandeln.

Gravitationslinseneffekt
Warum aber erscheint ein Kreis rund um die beiden "Augen"? Möglich macht dies ein Phänomen namens "Gravitationslinseneffekt", der von Albert Einstein in seiner Relativitätstheorie vorhergesagt wurde: Demnach krümmen massereiche Objekte Raum und Zeit, das Licht muss dieser Krümmung folgen. So agieren massereiche Objekte wie sehr große Galaxien als kosmisches Vergrößerungsglas. Weil im konkreten Fall die Erde, die beobachtete Hintergrundgalaxie und die das Licht krümmende Vordergrundgalaxie perfekt in einer Linie liegen, wird das Licht harmonisch in Form eines Rings gekrümmt - ein sogenannter "Einsteinring".

Im Fall von "Ceshire Cat" sind diese "Einsteinringe" laut den Astronomen ein Hinweis darauf, dass sich hinter den beiden Galaxien vier weitere, kleinere Galaxien befinden. Im Zentrum des rechten Auges befindet sich ein riesiges Schwarzes Loch.