30. April 2016 | 09:48 Uhr

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Katastrophen-Forscher

Apokalypse-Report warnt vor Killer-Robotern und Seuchen

So stehen die Chancen, durch eine Katastrophe ums Leben zu kommen.

Weltweite Seuchen (Pandemien), ein Atomkrieg, Killer-Roboter und der Klimawandel und stellen in den nächsten fünf Jahren die wahrscheinlichsten und größten Gefahren für die Menschheit dar. Relativ unwahrscheinlich dagegen seien ein Asteroiden-Einschlag oder ein Vulkanausbruch, berichten Katastrophen-Forscher im Jahresbericht des internationalen Think-Tanks "Global Catastrophic Risks" (GCRs).

Die Wahrscheinlichkeit, Opfer einer Katastrophe zu werden, sei fünf Mal größer als bei einem Verkehrsunfall zu sterben, schreiben die Experten.

Gefahr durch Pandemien
Die größte Bedrohung der Menschheit stellten nach Meinung der Experten Pandemien dar. Derzeit stelle das Vogelgrippevirus H5N1 die größte Gefahr dar. Noch ist das Virus nicht von Mensch zu Mensch übertragbar, doch im Falle einer Mutation lägen die geschätzten Opferzahlen weltweit zwischen 16 Millionen und 1,7 Milliarden Menschen. Für die nächsten drei Jahre errechnete das GCRs die Wahrscheinlichkeit einer natürlichen H5N1-Pandemie mit 15 Prozent.

Die Gefahr kommt aber auch aus dem Labor. Untersuchungen hätten gezeigt, dass es möglich sei, eine zwischen Menschen übertragbare Version des H5N1-Virus künstlich herzustellen. Eine Freisetzung dieses modifizierten Erregers - etwa durch eine Terrorgruppe oder ein simples Versehen - hätte katastrophale Folgen. Bereits 2012 wären in mindestens 42 Biotechnologie-Laboren weltweit an Viren mit Pandemie-Potential geforscht worden. Die Forscher empfehlen, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sich intensiver auf eine "extreme Pandemie" vorbereiten solle.

Gefahr durch Künstliche Intelligenz

Im Jahr 2050, glaubt die Mehrheit der Experten, wird Künstliche Intelligenz (KI) das menschliche Niveau erreicht oder übertroffen haben. Die Folgen dieser Entwicklung seien derzeit unabsehbar, schreiben die Katastrophen-Forscher. Wenn die Ziele der KI nicht rechtzeitig mit menschlichen Werten versehen würden, könnte die Maschine ihre eigenen Schlüsse ziehen. Zwar stünden die Chancen, dass die KI sich gegen ihren Schöpfer wendet, derzeit nur bei 7 Prozent - doch weist das GCRs "ausdrücklich" darauf hin, dass dies nur eine grobe Einschätzung darstelle. Hier sei die Politik gefordert, mit KI-Forschern zusammenzuarbeiten, um die künftig entstehenden Probleme besser zu verstehen und damit zu beginnen, mögliche Risiken zu begrenzen.

Gefahr durch Klimawandel

Auf 9,5 Prozent belaufen sich die Chancen, dass die Menschheit in den nächsten 100 Jahren durch Folgen des Klimawandels ausgelöscht wird. Eine weitere Erhöhung der Treibhausgas-Emissionen könnte katastrophale Folgen haben. Das Schmelzen von Permafrostböden würde dazu führen, dass erhebliche Mengen von Methan in die Atmosphäre gelangen, was wiederum die Erderwärmung beschleunigen würde.

Asteroiden und Vulkane
Die Wahrscheinlichkeit, dass die Menschheit von einem Asteroiden-Einschlag oder dem Ausbruch eines Vulkans ausgelöscht wird, schätzen die Forscher dagegen als gering ein. Alle 30.000 Jahre komme es zu einem großen Vulkan-Ausbruch, alle 120.000 Jahre schlage ein Asteroid ein, der groß genug sei, um eine globale Katastrophe auszulösen.

"Wissen über globale Katastrophenrisiken ist eine wesentliche Voraussetzung, um Debatten anzustoßen und Vorschläge zu machen, wie diese Risiken effektiv reduziert - und im besten Fall ausgeschlossen - werden können", meint GCRs-Gründer Laszlo Szombatfalvy. Er fordert eine verstärkte, nationenübergreifende Zusammenarbeit.