20. Oktober 2020 | 08:12 Uhr

Sahara-Staub Blutregen © APA/ROBERT PARIGGER/Symbolbild

"Blutregen" möglich

Jetzt fegt Saharastaub über Österreich

In den kommenden Tagen kann sich der Himmel über Österreich rot färben, denn Saharastaub ist in der Luft. 

Wie aktuelle Wetter-Modelle der Universität Athen errechnet haben, macht sich Saharastaub auf dem Weg Richtung Europa. Am Mittwoch wird er in Österreich angelangen und vielleicht auch für einen rötlichen Himmel sorgen. Jedenfalls könnten sich dadurch etwas mehr Wolken bilden – das hätte wiederum einen negativen Einfluss auf die Höchtstemperaturen.

mittwoch.jpg © University of Athens

So wird das Wetter am Mittwoch: Abseits der typischen Nebelregionen gibt es ganztägig sonniges und auch trockenes Wetter. Über den Niederungen im Norden und Osten sowie im Burgenland, im Grazer und Klagenfurter Becken und in inneralpinen Tälern liegen hingegen Nebel und Hochnebel zäh. Chancen auf Nebelauflösung steigen während der Nachmittagsstunden aber deutlich. Der Wind weht schwach bis mäßig, in den Föhnregionen an der Alpennordseite lebhaft aus Südost bis Südwest. In der Früh 0 bis 10 Grad, tagsüber je nach Sonnenscheindauer 11 bis 25 Grad, am wärmsten in den Föhntälern.

Blutregen: Auch am Donnerstag ist noch Saharastaub über Österreich. Wenn es regnet, könnte es zum sogenannten "Blutregen" kommen. Dann regnet es Wüstenstaub ab. 

donnerstag.jpg © University of Athens Saharstaub-Vorhersage für Donnerstag. 

Donnerstag: Örtliche Frühnebelfelder in den Tälern lösen sich bald auf und es scheint oft die Sonne. Nur dünne hohe Wolkenfelder ziehen durch und es wird auch sehr mild. Im Nordosten und Osten gibt es über den Niederungen hingegen einige sehr zähe Nebel- oder Hochnebelfelder, die sich aber am Nachmittag meist lichten. Es weht schwacher bis mäßiger Wind aus Ost bis Süd, im Westen wird es leicht föhnig. Frühtemperaturen 2 bis 10 Grad, Tageshöchsttemperaturen 11 bis 19 Grad, entlang der Alpennordseite bis zu 22 Grad.

freitag.jpg © University of Athens Saharstaub-Vorhersage für Freitag.

Wie kommt Sahara-Staub zu uns?

Rund 2400 Kilometer beträgt die Luftlinie zwischen der Wüste Libyens und der österreichischen Hauptstadt Wien. Trotzdem schafft es der Sand aus der Sahara zu uns - und das gar nicht selten. Alleine 1600 Kilometer legt er dabei quer übers Mittelmeer zurück und das mit tonnenschwerer Last im Gepäck.

Warum fliegt Sand tausende Kilometer weit?

Bei gewissen Wetterlagen werden gewaltige Mengen Sand in der Wüste Nordafrikas aufgewirbelt und gelangen in höhere Schichten. Herrscht dann eine Südströmung werden Tonnen an Sand nach Norden transportiert. Der Himmel verfärbt sich durch die winzigen Teilchen in die Farben "ziegelrot" bis "ockergelb". Der Staub fällt dann in trockener Form zu Boden oder er wird durch Niederschläge aus der Luft herausgewaschen: Man spricht vom "Blutregen". Diese Bezeichnungwaren vor allem im Mittelalter gebräuchlich, als man sich die Herkunft dieses Wetterphänomens noch nicht erklären konnte.