24. September 2018 | 07:04 Uhr

Öffentlicher Aufruf | Corona-Infizierter fuhr mit Zug von Bischofshofen nach Graz © APA/ROLAND SCHLAGER (Symbolbild)

Alle Sperren und Verspätungen

Zug-Chaos nach Sturmtief

Das Sturmtief 'Fabienne' sorgte in der Nacht auf Montag für reichlich Einsätze.

Umgestürzte Bäume und Leitungen sorgen im Frühverkehr bei Österreichs Pendlern für miese Laune. So sind gestürzte Äste in den Oberleitungen zwischen Wien Hernals und Wien Heiligenstadt Schuld für Verzögerungen der S45 bis zu 15 Minuten und vereinzelt gar Zugausfällen.

Auch in Oberösterreich sind zwischen Altmünster/Traunsee und Traunkirchen aufgrund des Sturms keine Fahrten möglich. Es wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.
In der Steiermark kommt es zwischen Kapfenberg und Marein-St. Lorenzen aufgrund einer Sperre zu massiven Verspätungen. Die Fernverkehrszüge warten vorerst die Sperre ab. Für die Nahverkehrszüge haben wir für Sie einen Schienenersatzverkehr zwischen Kapfenberg und Marein-St. Lorenzen angefordert. Hier sollten Reisende 50 Minuten mehr einplanen.

Zudem sind Zugfahrten in Deutschland derzeit nur eingeschränkt möglich. "Fabienne" wütete in Bayern besonders stark. Alle aktuellen Informationen finden Sie auch hier.

Sturm Fabienne Tirol Niederndorf © FF Niederndorf

Sturm in Österreich nicht so stark wie befürchtet

Allerdings halten sich die Sturmschäden in Österreich in Grenzen. Der Orkan wütete trotz Prognosen nicht so schlimm wie befürchtet. Grund für die abgeschwächte Version von "Fabienne" sind schwere Gewitter in Bayern. Sie mäßigten die Front, als sie auf Österreich traf. Im Tiroler Unterland kam es zu einigen Einsätzen. Im Tiroler Unterland kam es aufgrund des Orkans zu mehreren Feuerwehreinsätzen. In Niederndorf wurden drei Bäume umgerissen, wobei einer auf der L44 einen Pkw samt Fahrer unter sich begrub. Der Baum krachte im Bereich der Windschutzscheibe auf das Fahrzeug, sodass der Lenker sich selbst nicht mehr befreien konnte. Erst die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Rettenschöss konnten den 51-Jährigen mittels Bergschere aus dem total beschädigten Fahrzeugwrack bergen. Er blieb zum Glück unverletzt.

Auch in Kirchdorf sorgten ebenfalls umgestürzte Bäume für Einsätze. Einige stürzten auf Straßen und sorgten für Behinderungen. Ein anderer landete sogar auf einem Hausdach. Ein weiteres Dach wurde durch die Böen sogar halb abgetragen. Verletzte gab es bei diesen Vorfällen nicht.

Aktuelle Österreich-Wind-Karte:

Das Risiko: Schon bei weniger starken Böen können Bäume umknicken und Häuser abgedeckt werden.

 

Sturm hielt sich in der Nacht in Ostösterreich in Grenzen

Das erwartete Chaos im Osten des Landes blieb vorerst aus. Sowohl in Wien als auch in Niederösterreich wurden weniger Einsätze gemeldet als befürchtet. Es habe in der Hauptstadt zwar einige kleinere Einsätze gegeben, "aber nicht überbordend", sagte Christian Feiler, Sprecher der Wiener Berufsfeuerwehr, Montagnacht der APA auf Anfrage. Menschen seien bisher nicht zu Schaden gekommen.

Es hätten insgesamt 25 Einsätze wegen Windschäden stattgefunden, berichtete Feiler, Großeinsätze waren bis dato aber nicht darunter. Die Feuerwehr musste etwa wegen abgebrochener Äste, umgestürzter kleinerer Bäume, umgefallener Baustellengitter oder abgerissener Dachrinnen ausrücken. "Wir spüren den starken Wind, aber es ist nicht der Sturm, der angekündigt war", resümierte der Sprecher.

Gewitter in Bayern schwächten Front ab

Auch die Zahl der Sturmeinsätze in Niederösterreich dürfte deutlich geringer als befürchtet ausfallen. Nach Angaben der Abteilung Feuerwehr und Zivilschutz des Landes haben die Meteorologen die Sturmwarnung deutlich reduziert, teilte Franz Resperger vom Landesfeuerwehrkommando am Montag in den frühen Morgenstunden mit. Starke Gewitter in Bayern hätten die Front erheblich abgeschwächt.

Vorerst wurden laut Resperger lediglich sieben Sturmeinsätze in Niederösterreich registriert. "Es werden vermutlich noch einige folgen, die von den Wetterexperten befürchtete hohe Zahl wird es zum Glück aber nicht werden." Die Feuerwehren hätten aufgrund der düsteren Prognosen natürlich alle Vorbereitungen treffen müssen. "Wenngleich wir sehr froh sind, dass die Sturmkatastrophe ausgeblieben ist", betonte der Feuerwehrsprecher in seiner Zwischenbilanz.