19. Oktober 2014 | 18:54 Uhr

Hohe Wand Hochfall Hubertus Haus © OeAV/Österreichischer Gebirgsverein - Familie wollte über den Springlessteig zum Hubertushaus

Drama auf Hoher Wand

Vater stürzte mit Sohn (3) in den Tod

Auf Klettersteig abgerutscht: Zweiter Sohn (5) mit schweren Verletzungen im Spital.

Hohe Wand Hochfall Hubertus Haus © OeAV Sektion Österreichischer Gebirgsverein
So verläuft der Springlessteig. © ÖGV

Was ein schöner Ausflug bei Kaiserwetter hätte werden sollen, endete am Sonntagnachmittag für eine Wiener Familie in einer tödlichen Katastrophe. Ein Vater (36) stürzte mit seinen beiden Söhnen – drei und fünf Jahre alt – am Springlessteig auf der Hohen Wand (Bezirk Wiener Neustadt) ab. Der Mann und der jüngere Bub sind tot, das zweite Kind wurde mit schweren Verletzungen in das Sozialmedizinische Zentrum Ost geflogen.

Video: Klettersteig-Gehen auf der Hohen Wand

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Vater wollte den Buben noch greifen, verlor Gleichgewicht
Der Unfall geschah laut der Bergrettung NÖ beim Abstieg vom Hubertushaus. „Offenbar war der ältere Sohn plötzlich abgerutscht. Der Vater, der seinen zweiten Buben in einer Rückentrage trug, wollte das Kind noch ergreifen, verlor jedoch selbst das Gleichgewicht“, so Helmut Friesenbichler, Sprecher der Bergrettung NÖ.

Polizeiangaben zufolge dürfte der Fünfjährige unter einem Seilgeländer durchgeschlüpft und über einen steilen Felsabbruch abgestürzt sein. Der Vater wollte noch nach dem Kind greifen. Dabei verlor er das Gleichgewicht und stürzte mit dem Dreijährigen über steiles Gelände etwa 150 Meter ab. Beide blieben in einem unwegsamen Waldgelände liegen.

Andere Wanderer, die den Unfall mitangesehen hatten, schlugen Alarm. Zwei Notarzthubschrauber des ÖAMTC stiegen sofort auf. Bei der Bergung half auch ein zufällig anwesender Notarzt. Für den Vater und seinen jüngeren Sohn kam aber jede Hilfe zu spät; sie dürften auf der Stelle tot gewesen sein.

Der ältere Bub kämpft im Spital um sein Leben. Die Mutter (ebenfalls 36), die den Absturz mitverfolgt hatte, steht unter Schock. Bergrettungs-Einsatzleiter Martin Gurdet sprach von einem „sehr belastenden Einsatz“.